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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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ordentlichen, geschwungenen Handschrift stand dort geschrieben:
     
    Wir sind in Sicherheit. Niniel und ich haben die anderen gefunden. Ich kann dir unseren Aufenthaltsort nicht schreiben. Es wäre zu gefährlich, wenn das Blatt in falsche Hände gerät. Deshalb wird dich jemand von uns bei Sonnenuntergang vor dem Schlosshof abholen.
    Halte dich tapfer und warte auf uns.
    In Liebe,
    Sun.
     
    Ich rollte das Blatt wieder zusammen und atmete aus.
    Einerseits wollte ich unbedingt zu den Zauberern, andererseits wollte ich bei Clodagh und William bleiben.
    Ich fühlte mich hin- und hergerissen.
    Da ich nun nicht mehr schlafen konnte, ging ich zu dem Schrank in meinem Zimmer und suchte ein Kleid aus.
    Mir fiel ein Dunkelgrünes ins Auge.
    Es war warm, mit dickem Mieder und langen Ärmeln, die locker anlangen, aber am Handgelenk mit einem Gummi zusammengehalten wurden.
    Als ich es anzog, sah ich, dass es meine Taille eng zusammenschnürte, an den Beinen aber weit auseinander lief.
    Das Kleid war sehr hübsch, bequem und vor allem warm hielt es warm, aber es gab einen Aspekt, der mich störte: Uns stand ein großer Kampf bevor und ich spazierte hier mit Kleidern durch das Schloss. In Kleidern konnte ich nicht kämpfen, und ich wollte ihnen zeigen, dass ich dazu bereit war.
    Doch Clodagh war nun mal wieder Herrin des Hauses, also ließ ich das Kleid an. Nach den vielen Stunden mit ihr zusammen müsste ich sie eigentlich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich nicht in Hosen aufkreuzen sollte. Schon gar nicht auf einem Schloss.
    Ich holte meine Tasche zu mir und sah sie durch. Nach einem ersten Griff holte ich das dunkelblaue Kleid heraus und hing es in den Schrank. Obwohl es noch so schön war, konnte ich es nie wieder anziehen. Die Demütigung auf Skars Anwesen würde mich immer wieder daran erinnern.
    In meiner Tasche befanden sich außerdem noch Williams Hemd, eine leere Wasserflasche, eine Uhr aus meiner Zeit, eine Bürste aus Ciarans Festung, eine Taschenlampe und Wimperntusche von Zuhause. Ich grinste über Letzteres, wusch mein Gesicht mit kühlem Wasser und schminkte mich tatsächlich. Es erinnerte mich an die Zeit Zuhause, als ich mich noch für Partys geschminkt hatte.
    Nachdem meine Wimpern nun alle geschwärzt waren, löste ich meine Haare aus dem geflochtenen Zopf, kämmte sie und steckte die äußeren Strähnen mit einer dunkelgrünen Spange hoch.
    Plötzlich hörte ich, wie es schon zum zweiten Mal an meine Tür klopfte.
    Ich steckte meinen Dolch in einen meiner schwarzen Stiefel, vergewisserte mich, dass mein magischer Anhänger unter dem Kleid hing und machte die Tür auf.
    „Will!“
    Ich sah ihn überrascht an.
    Er trug ein schlichtes, braunes Hemd, eine helle Hose, braune Reitstiefel und einen hellgrauen Umhang. Jedoch sah er in seiner einfachen Kleidung wieder umwerfend aus.
    „Ich bin gekommen, um dich zum Frühstück abzuholen“
    Er zögerte einen Moment, blickte an mir herab und lächelte ganz leicht.
    Mir stahl sich ein Grinsen aufs Gesicht, das fast nicht größer hätte sein können.
    Will hielt mir die Tür auf und ließ mir Vortritt. Er bot mir den Arm an, als ob ich nie von ihm weggegangen wäre. Ich zögerte, doch dann hakte ich mich bei ihm ein und wir machten uns auf den Weg zum Speisesalon.
    Die Wachen, die vor den Türen des Salons standen, öffneten uns schon die Türen, bevor sie uns recht sehen konnten.
    Im Salon war eine gedeckte Tafel, an der die ganzen bekannten Gesichter saßen.
    Lord Cedric mit seinem kleinen Bruder Colin, zu seiner Rechten saßen Sin und Vian. Gegenüber war meine Freundin Glenna und neben ihr saß Rivy. Nur Praidana und Arove fehlten unter den adeligen Jugendlichen.
    Alle von ihnen konnten ihren Augen kaum trauen, als sie mich zusammen mit William sahen.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie.
    Keiner von ihnen sagte ein Wort. Ich fühlte mich so wie an meinem ersten Tag auf dem Schloss. Ich fühlte mich ungeheuerlich falsch und fremd.
    Keiner regte sich, bis sich Glenna plötzlich erhob.
    „Gebbie!“
    Williams Schwester sah mich an und wusste nicht, was sie machen sollte. Doch dann kam sie zu mir und drückte mich, so fest sie konnte.
    Mein Gott, mir fielen Steine vom Herzen. Sie mochte mich noch.
    „Glenna!“
    Sie fragte nicht einmal nach, warum ich weg war und wieso ich wieder hier war.
    „Ich hatte solche Angst um dich, weißt du das!?“
    Ich lächelte sie leicht an und setzte mich neben Will.
    Die Bediensteten trugen sofort für uns beide das Essen

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