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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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ohne meinen Bogen machen?
    Er war das, mit dem ich am Besten umgehen konnte.
    Ciaran legte etwas an mein Bett, das ich nicht sah.
    „Sie haben dir nur deinen Köcher mit ein paar Pfeilen gelassen“
    „Na, wenigstens etwas“, brummte ich sarkastisch.
    Ciaran lächelte und ging zu Tür.
    „Schlaf jetzt, damit du zu Kräften kommst“
    Und dann war er weg. Nur ein Hauch von Magie, ein silbriges Schimmern erinnerte noch an seine Anwesenheit.
     
     
    Ich schlief lange bis in den Nachmittag hinein und wurde nur von dem Lärmpegel wach, der mich die ganze Zeit im Schlaf begleitet hatte.
    Abrupt schlug ich die Augen auf und hörte sie. Stimmen. Die Stimmen von Leuten, die zusammenkamen und sich leise begrüßten.
    Ich schwang die Bettdecke zurück und begutachtete meine Verletzung, die dank Sunnys Magie fast vollständig geheilt war.
    Es war Zeit, aufzustehen und nicht noch mehr Tage im Bett zu vergeuden.
    Auf einem kleinen Tisch fand ich meine Kleidung wieder.
    Frisch gewaschene Jeans, Pullover, Schal und meine gesäuberten Stiefel. Aber ich wollte die Sachen nicht. Sie erinnerten zu sehr an Blut und Tod. Und an die Zeit mit John und Nekira.
    In einem weiteren Schrank fand ich eine weiße Männerreithose, ein schwarzes Hemd und breiten weinroten Schal.
    Ich schlüpfte in die neuen Klamotten.
    Die enge Reithose schien perfekt zu passen, das Hemd war zwar viel zu groß, aber ich knotete es an meiner Hüfte zusammen, damit es nicht hin- und herflatterte.
    Zögerlich ging ich aus dem Zimmer und sah mich um.
    Es war keiner der Räume, die ich bisher kannte. Ich befand mich auch nicht auf dem Gang, den ich so oft betreten hatte. Doch ein kleines Fenster in dem Vorraum verriet mir, dass ich mich in einem der Türme befinden müsste, denn von hier aus konnte man den gesamten Schlosshof überblicken.
    Hunderte von Menschen tummelten sich dort unten.
    Sie waren alle prächtig gekleidet.
    Die Frauen trugen königsblaue Hüte und weiße Kleider, die Männer weiße Stiefel und elegante Anzüge in einem dunklen Blau, die mit einem silbernen Taillengürtel und weißen Akzenten geschmückt waren.
    Links gingen die Damen, rechts die Herren und schritten auf die offene Kutsche in der Mitte zu. Nacheinander legten sie weiße Rosen auf den Leichnam ihres Königs, dessen Gesicht eine silberne Maske verdeckte.
    Mir kroch eine schaurige Gänsehaut über beide Arme.
    Ich hatte sogar die Beerdigung von König Richard verschlafen.
    Neben dem Sarg des Königs stand eine gläserne Urne auf einem feuerroten Podest, dessen Decke aussah, als würde sie in Flammen stehen. An der Erhöhung vor der Urne war ein Porträt von Lady Clodagh angelehnt.
    Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
    Es war dasselbe Bild, das bei uns Zuhause im Flur hing.
    Ich wandte mich von dem traurigen Anblick ab und ging die Wendeltreppe des Turmes hinab.
    Mein Körper fühlte sich seltsam ausgesaugt an, obwohl ich nicht erschöpft war und mein Herz wusste nicht, was es fühlen sollte.
    Der breite Gang des Schlosses hallte meine Schritte wider.
    Vorbei an dem Thronsaal, der alles beendet hatte, vorbei an meinem alten Zimmer.
    „Suchst du jemanden?“
    Ich drehte mich erschrocken um.
    „William!“
    Er kam auf mich zu.
    Ich schämte mich dafür, dass mein Körper länger gebraucht hatte, um mich zu erholen als seiner. William sah wieder topfit aus.
    „Ciaran ist nicht hier“, erwiderte Will tonlos.
    „Den suche ich nicht“
    Er hielt meinem Blick stand. Dort stand nach wie vor Vorwurf, Eifersucht, Neid, Liebe geschrieben. Am liebsten hätte ich losgeweint.
    „Wen dann?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Will, hör auf damit!“
    Seine meeresblauen Augen sahen mich durchdringend an. Ich sah beschämt zu Boden.
    „Ich weiß, dass ich dich verletzt und belogen habe! Es tut mir ungeheuerlich leid, aber wir sollten wenigstens nicht streitig auseinander gehen“
    Will kam zu mir und hob mein Kinn an.
    „Du wirst gehen?“
    Ich atmete tief durch. Und nickte.
    Tränen kamen in meine Augen. Es tat mir weh. Ich liebte die Menschen hier. Ich liebte Tandera.
    „Ich muss zurück“
    Und plötzlich zog mich Will an sich und schlang beide Arme um mich.
    Mit den wenigen Tränen, die auf seinen wunderschönen Anzug tropften, flog der Druck von den letzten Tagen von mir ab.
    Ich legte meine Hand an sein Gesicht und unterdrückte weitere Tränen.
    „Du wirst ein wundervoller König sein“
    Er nahm meine Hand von seinem Gesicht und küsste sie.
    „Pass auf mein Herz auf, Cheri`

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