Sevenheart-3
denken, so zerreißend war der Anblick.
Skar starrte mich an, als könne er seinen Augen nicht trauen.
Zuletzt sah ich zu Ciaran, der mich ansah, als sei ich wahnsinnig.
Vielleicht war ich das sogar, aber irgendetwas, und ich wusste nicht, ob es die Magie des Anhängers war, brachte mich dazu.
„Jade...“
Zögerlich kam Skar auf mich zu. Nur Ciaran alleine wusste, dass der Schein trug.
Mit sicheren, gefühlslosen Schritten trat ich zu dem Eisprinzen.
„Skar“, flüsterte ich mit der Stimme, die der Stein mir gezeigt hatte.
Jades Stimme.
Ich berührte ihn an der Wange. Er ließ es zu.
Ein kalter Schauder durchfuhr mich, aber mein Zorn war zu groß. Mein Zorn und der Wille, diesem Schauspiel ein Ende zu machen.
„Was hast du nur angerichtet?“, hauchte ich.
Mit einem geschickten Griff schob ich Ciaran meinen Dolch hinter dem Rücken zu.
„Jade...“, wisperte er erneut.
Ciaran ergriff den Dolch.
„Warte!“
Ich wollte mich Skar entfernen, doch er zog mich mit einer Hand zu sich.
„Deine Liebe wird uns nicht mehr retten können, Jade. Sie hat uns alle schon verdammt!“
Dann legte er kaum merkbar die Hand unter mein Herz.
Binnen Sekunden traf mich der Schmerz mit solch einer Wucht, dass ich in mir zusammenbrach.
Ich spuckte dunkles Blut.
Ciaran stieß mit einer einzigen Bewegung den Dolch in Skars Körper. Er war von meiner Erscheinung zu benommen gewesen, um es rechtzeitig gemerkt zu haben.
„Ein dunkler Reinblüter wird nie über Tandera herrschen können. Nimm dieses Wissen mit zur Hölle!“
Skar taumelte wie betrunken nach hinten, griff an den Knauf des Dolches.
Seine schneeweißen Hände wurden von seinem hellroten Blut übergossen und seine smaragdgrünen Augen starrten offen zu Ciaran, als er zusammenbrach.
Ich sah, dass er seinen Mund öffnete, um seine magischen Worte zu sprechen, dass er seine Hand hob, um Ciaran zu töten, aber er schaffte es nicht mehr.
Ein weißes, eiskaltes Licht flog aus der Mitte seines Körpers. In der Luft explodierte es.
Meine schwachen Arme überzog eine Gänsehaut. Skars Seele wurde endlich erlöst.
Sein Körper wurde plötzlich wieder warm, seine Haut bekam ein bisschen mehr Farbe.
Ciaran zog meinen Dolch aus dem Körper des dunklen Magiers.
Und dann sackte er neben mir auf die Knie.
Einen Moment verharrten wir so, zusammen neben den Scherben von Clodagh und dem leblosen Körper von Skar.
Ein Anblick, der mir auch später immer wieder Gänsehaut in den Nacken trieb.
Ciaran reichte mir die Hand und half mir hoch.
Der Stein hatte mir inzwischen geholfen, wieder zu Kräften zu kommen.
Seine eisgrauen Augen sahen mich mit einem unerklärlichen Ausdruck an.
„Ihre Schuld wurde endlich beglichen, und ihre Geschichte zu Ende geschrieben. Es wird Zeit, dass wir beginnen, eine neue zu schreiben“
Ciaran kam zu mir und zog mir die Kette vorsichtig über den Kopf.
Ich spürte, wie die Magie des Steines endgültig von mir abließ. Es war wie eine Erlösung von dem Druck, mein Leben zu beschützen.
Er legte die Kette in seine Handfläche, schritt auf Skar zu und hing sie um den seelenlosen Körper.
Dann sah er zu mir.
„Bist du bereit, Gebbie?“
Ich sah ihn an, atmete tief ein. Nickte.
Er breitete seinen Umhang aus und legte ihn um meine Schultern.
„Wir haben nämlich eine Schlacht zu gewinnen“
Ich zählte bis drei und öffnete wieder meine Augen.
Es war, als hätte es diesen schrecklichen Kampf um das Königreich, der immer noch schwer auf unseren unsterblichen Seelen lastet, nie gegeben.
Alle Krieger, alle Zauberer, jedes Leben auf dem blutigen Schlachtfeld sah zu uns auf.
Die Zeit schien für einen Augenblickstill zu stehen.
Skars Männer sahen sich an. Sie schienen zu spüren, dass es um sie vorbei war. Es gab keine höhere Macht mehr, der sie dienen mussten. Keinen Herrn mehr, für den sie kämpften.
Die ersten feindlichen Krieger begannen, ihre Waffen fallen zu lassen und flohen Hals über Kopf in den Wald hinein.
Es gebrauchte keine Worte, um zu verstehen, dass Ciarans Ausdruck und Haltung die eines Siegers waren.
Mein Blick glitt über das Tal und ich sah plötzlich mindestens hundert bemalte Männer. Sogar die Turi` waren gekommen, um uns ihre Hilfe anzubieten.
Sie waren die ersten nach diesem Moment, die wieder anfingen, Skars Krieger totzuschlagen. Dann widmeten sich auch die anderen dem Kampf zu.
Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten feindlichen Zauberer uns ergaben. Der Rest, der nicht schnell genug war,
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