Sex - die 10 Todsünden
herauswölbt.
3: Ich habe Angst, dass sich Schweiß unter den Achseln bildet.
4: Ich habe Angst, dass mein Gesicht verzerrt aussieht, wenn ich einen Orgasmus bekomme.
5: Ich habe Angst, dass hinterher Flecken auf dem Laken zu sehen sind.
6: Ich habe Angst, dass er ohne Vorwarnung in meinem Mund kommt (dass ich unkontrolliert zum Höhepunkt komme).
7: Ich habe Angst, dass uns die Nachbarn hören.
8: Ich habe Angst, dass ich nicht feucht werde / dass ich keinen hochkriege.
9: Ich habe Angst, dass ich einen falschen Namen rufe.
10: Ich habe Angst, dass ich beim Orgasmus furze.
All diese Ängste tragen dazu bei, dass Sie sich gar nicht mehr trauen, irgendetwas etwas Schönes, Neues, Ungewohntes zu tun oder die Empfindungen zu genießen und sie mit wilderen Bewegungen noch zu verstärken. Denn je weniger Sie sich kontrollieren, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen die Punkte eins bis zehn widerfahren. Aber wenn Sie das Bett genauso perfekt gestylt verlassen wollen, wie Sie es bestiegen haben, besteht die Gefahr, dass Sie dort keinen Genuss erleben.
Deswegen nehmen Sie sich jetzt Ihre Ängste und Peinlichkeiten Schritt für Schritt vor, beginnend mit Ihrer Nummer 1. Überlegen Sie zunächst, ob Sie vorbeugen können, zum Beispiel mit einem Pferdeschwanz, der nicht so leicht verrutscht, anstatt mit einer kunstvollen Fönfrisur. Oder indem sich beide Partner spielerisch die Augen verbinden. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Der visuelle Aspekt fällt einfach weg, Sie müssen also keine Angst mehr haben, dass Sie optisch nicht in jedem Moment hundertprozentig perfekt aussehen. Zudem werden die anderen Sinne, wie Hören, Schmecken und Tasten, geschärft, was den Sex ebenfalls interessanter machen kann.
Zu Punkt neun: Im Zustand der höchsten Lust einen fremden Namen zu schreien, ist im ersten Moment höchst peinlich, und man möchte am liebsten in der Matratze versinken. Auch der Partner wird dies wahrscheinlich zunächst einmal ziemlich schlimm finden. Aber was ist passiert? Sie denken beim Orgasmus nicht mehr logisch. Die Hirnforschung kann dies sogar beweisen, denn sie zeigte, dass beim Orgasmus die Hirnhälften entkoppelt werden und kaum mehr miteinander kommunizieren. Das heißt, der Name, der gerufen wird, schlummert vielleicht noch irgendwo im motorischen Gedächtnis, ist aber in diesem Moment sicher nicht mit der entsprechenden Person verknüpft. Doch bevor Sie dies Ihrem Partner lang und breit erklären müssen, bauen Sie lieber vor. Flüstern Sie den Namen des oder der Liebsten generell häufiger im Bett, dann kommen Sie nicht durcheinander. Auch ein guter Trick: Verwenden Sie beim Sex immer nur neutrale Bezeichnungen: mein Süßer, mein Schatz, mein Liebling usw.
Zu Punkt 10 sei noch gesagt: Im Rausch empfindet und wertet man anders als im Alltagsleben. Es ist natürlich nicht sicher, dass es Ihren Partner anmacht, wenn Sie während des Geschlechtsaktes allerlei Töne von sich geben. Aber die meisten Männer sind wahrscheinlich begeistert, wenn Sie Ihrer Liebsten so viel Lust bescheren, dass diese nicht mehr an sich halten kann. Frauen umgekehrt auch.
Wenn auf Ihrer Liste Punkte stehen, die Sie nicht vorbeugend vermeiden können, dann überlegen Sie sich, was passieren könnte, wenn das befürchtete Ereignis eintritt. Wovor fürchten Sie sich wirklich, wenn Ihre Frisur durcheinandergerät? Wird Ihr Partner oder Ihre Partnerin Sie tatsächlich verlassen, wenn Sie beim Sex furzen? (Wir wissen nicht, ob das häufig vorkommt, aber es kann immerhin passieren.) Oder Sie unattraktiv finden? Vermutlich nicht. Indem Sie sich Ihre Ängste bewusst machen, ist bereits ein großer Schritt getan. Nun aber geht es weiter. Denn beim nächsten Mal riskieren Sie es einfach einmal, sich so zu bewegen, wie Sie gerade möchten. Fangen Sie wieder mit Punkt 1 an. In welcher Stellung werden Ihre Haare am ehesten verwirbelt? Dann ist das jetzt die richtige für Sie. Und spüren Sie, wie viel schöner es ist, welches Glücksgefühl sich ausbreitet, wenn Sie sich nicht dauernd kontrollieren müssen. Und so gehen Sie Ihre Liste Punkt für Punkt durch.
Diese Methode nennt man in der Psychotherapie systematische Desensibilisierung. Eigentlich geht es dabei um Ängste und Phobien. Sie können damit lernen, sich einer pelzigen Vogelspinne bis auf wenige Millimeter zu nähern, während Sie vorher schon vor dem kleinsten achtbeinigen Insekt Reißaus genommen haben. Mit dieser Methode lernen Sie aber auch die Hingabe.
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