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Sex - die 10 Todsünden

Titel: Sex - die 10 Todsünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Oswalt & Wagner Kolle
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Sie gestatten sich schrittweise, immer mehr Regeln aufzugeben, die Sie bislang im Bett bestimmt haben. Sie vollziehen nicht mehr nur die Missionarsstellung, weil Sie denken, so sieht man Ihren dicken Po am wenigsten. Sie werden Ihren Partner lecken und sich in seinen Schoß vergraben, ohne auch nur einen Gedanken an Ihre Haare zu verschwenden. Sie werden Ihrem Partner erlauben, zärtlich zu Ihrem After zu sein, wenn Sie den Wunsch danach verspüren, ohne Angst vor Entweichungen irgendwelcher Art zu haben. Sie werden sich im Bett immer mehr gehen lassen. Dabei werden zwangsläufig einige Dinge aus Ihrer Liste passieren. Doch nun merken Sie: Ihr Partner läuft nicht weg, sondern wird so begeistert von Ihrer neuen Hingabefähigkeit und Leidenschaft sein, dass er die vermeintlichen Peinlichkeiten gerne in Kauf nimmt. Ja mehr noch, er wird sie sehr wahrscheinlich nicht einmal bemerken. Indem Sie schrittweise positive Erfahrungen mit der Hingabe machen, finden Sie den Mut, noch ein bisschen weiter über sich hinauszuwachsen und sich noch ein bisschen mehr zu trauen.
    Jeder Mensch, der nach Hingabe strebt, kann auch aus der sadomasochistischen Szene lernen – ohne dass Sie derartige Neigungen entwickeln müssen. Das Besondere daran: Das Warten wird ganz groß geschrieben. Es beginnt mit der sprachlichen Vorbereitung: »Warte bis heute Abend, dann wirst du für deine Vergehen so bestraft, wie du es wünschst. Denke darüber nach, wie du dir die Bestrafung wünschst. Und du weißt auch, dass ich (als der »Strafende«), so lange warte, wie du es brauchst.« Oder: »Warte noch eine Stunde, erst dann sollst du aus deiner misslichen Lage, die dich erniedrigt und quält – dich aber anmacht – erlöst werden.« Das Spiel darin besteht, dass derjenige, der bestraft werden soll, sich nach der Strafe (Schläge auf den Po, Peitsche, Fesseln) sehnt und derjenige, der straft, eine zusätzliche Qual ausübt, indem er die Strafe verwehrt. Damit sind wir jetzt beim Thema Hingabe angelangt: Beide Partner sind durch die Regeln des Sadomaso-Spiels gezwungen, sich ausschließlich und ganz auf den momentanen Vorgang zu konzentrieren, um sich schließlich gegenseitig die höchste Lust zu bereiten. Dabei sind die Sinne und der Verstand in hohem Maß gefordert, und alle anderen Gedanken verschwinden. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die totale Hingabe und gilt für jede Art von Sexualität.
    Wenn Ihnen die Hingabe besonders schwer fällt, dann machen Sie eine Vorübung: Setzen Sie sich in Ihren gemütlichen Lesesessel und überlegen Sie, in welchen Situationen Sie Raum und Zeit vergessen können. Manchen gelingt dies beim Musikhören, anderen beim Tanzen, Lesen, Klettern, Skifahren oder auch beim Kochen. Stellen Sie sich den Zustand genau vor und versuchen Sie, sich in das schöne Gefühl hineinzuversetzen. Denn auch in diesen Situationen geben Sie sich hin, nämlich an das, was Sie gerade tun. Wenn Ihnen das Hineinversetzen gelungen ist, dann stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge vor, wie Sie mit Ihrem Partner im Bett liegen. Erspüren Sie den anderen. Stellen Sie sich den Sex in Einzelheiten vor. Die Hände des anderen, wie sie über Ihren Körper streicheln oder Sie energisch anfassen. Auf diese Weise verknüpfen Sie in Ihrer Vorstellung die bekannte Situation etwa des Musikhörens mit der Sexualität. Machen Sie diese Vorübung täglich. Stellen Sie sich jedes Mal eine neue Einzelheit aus Ihrem Sexualleben vor. Auf diese Weise bilden Sie eine Verknüpfung zwischen der Hingabe und der Sexualität, die sich im Bett dann auch automatisch einstellt.
    Und nun noch ein praktischer Tipp aus der Biochemie speziell für Frauen: Nehmen Sie Ihren Partner beim Sex immer mal wieder in den Arm und streicheln Sie ihn an allen Stellen des Körpers. Es heißt zwar, Männer seien schwanzfixiert und hätten nur dort erogene Zonen. Aber denken Sie an die Oxytocin-Ausschüttung, die Sie damit anregen. Stärken Sie mit Zärtlichkeiten sein Vertrauen und sein Einfühlungsvermögen und damit seine Hingabefähigkeit.
    Erscheint Ihnen das alles zu kompliziert? Dann können Sie sich natürlich auch zurückhalten und somit Peinlichkeiten gar nicht erst riskieren. Aber das wäre sehr schade. Denn damit riskieren Sie trotzdem etwas, nämlich dass Ihr Orgasmus an der Oberfläche bleibt und nicht so tief und erfüllend wird, wie es seinem Potenzial entspräche.

Sünde 8 - Vorurteil
    Es ist wahrlich keine
Tugend
, sich immer der Meinung anderer anzupassen.

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