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Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Titel: Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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leicht gehabt. Alles, was er erreicht hatte, musste er sich hart erkämpfen und dann hatte er durch einen dummen Fehler alles verloren. Dass er in seiner Verzweiflung zu fragwürdigen Methoden gegriffen hatte, war sicher nicht in Ordnung gewesen, aber wer war schon perfekt? Unter dem Druck, der plötzlich auf ihrer Ehe und natürlich auf der ganzen Familie gelastet hatte, waren sie gescheitert. Lothar hatte sich anderen Frauen zugewandt und Senta suchte ihre Erfüllung in der Familie. Warum war ihr das noch nie so richtig zu Bewusstsein gekommen und warum tat es das jetzt? Ach du liebe Güte, war das alles verwirrend. Senta schwirrte der Kopf.
    Der Kellner reichte ihr einen Teller mit duftenden Crêpes und lächelte sie dabei freundlich an. Das war ja eine ganz neue Erfahrung. Wenn sie sich an das Essen mit Gabriel erinnerte, dann musste sie sich fragen, ob dies hier derselbe Mann sein konnte. Nun, vielleicht hatte er in der Zwischenzeit Kreide gefressen oder einen Einlauf von seinem Chef bekommen. Wie auch immer, er war auf einmal die personifizierte Freundlichkeit.
    »Darf ich ihnen noch auf Kosten des Hauses einen Cognac servieren?«, fragte er gerade unterwürfig an Lothar gewandt.
    Natürlich durfte er. Allerdings hatte Senta nicht damit gerechnet, dass das Glas Cognac dazu führte, ihren Kopf wieder zu vernebeln.
    Wie durch einen Schleier nahm sie Carsten Premmler wahr, der wie aus dem Nichts gewachsen plötzlich an ihrem Tisch stand. Wo war der denn auf einmal hergekommen?
    »Ich wollte mich nur verabschieden. War schön, sie wieder zu sehen, Herr Weißenfels. Senta.« Er verneigte sich knapp und sah sich nach seiner Begleitung um, die etwas belämmert aus der Wäsche guckte. Wahrscheinlich hatte sie sich den Verlauf des Abends ein wenig anders vorgestellt.
    »Also, bis die Tage!« Mit einem undefinierbaren Blick auf Senta ging er davon.
    »Findest du nicht, dass der ein bisschen aufdringlich ist, der gute Doktor?«
    »Ach, lass ihn doch. Du weißt doch, wie das ist. Er versucht halt verzweifelt, Kontakt mit seinen neuen Nachbarn zu kriegen.« Senta lachte albern. Es war alles so nett hier und so überaus lustig.
    »Kann es sein, Frau Weißenfels, dass du einen Kleinen im Tee hast?«
    »Ach komm, Lothar, du warst doch sonst nicht so ein Spielverderber! Was hältst du davon, wenn wir noch einen kleinen Schlummertrunk bei Jury’s einnehmen?«
    »Na, so kenn ich dich ja gar nicht. Ist meine Senta zur Partylöwin mutiert?«
    Lothar war von den Socken. Das waren ja ganz neue Töne. So kannte er seine Ex-Frau gar nicht. Nun, er konnte nicht sagen, dass ihm die neue Senta missfiel.
    Senta war zwar angeschickert, bekam aber mit, wie Lothar anstandslos die Rechnung beglich. Na, da sollte sich noch einer auskennen. Hatte er im Lotto gewonnen, oder was?
    Arm in Arm verließen sie das Restaurant. Allerdings nicht, ohne von dem geläuterten Kellner wortreich verabschiedet zu werden. Wahrscheinlich hatte dieser impertinente Mensch auch noch einen Haufen Trinkgeld von Lothar eingesackt, mutmaßte Senta.
    Als sie dann auf einem Hocker an der Bar bei Jury’s saßen und einen dieser köstlichen Cocktails schlürften, die wie Fruchtsaft schmecken und den Teufel in sich haben, konnte Senta gar nicht verstehen, warum sie das nicht öfter tat. Lothar »mauerte« und hatte sich einen alkoholfreien Drink bestellt, was ja auch vernünftig war. Unter normalen Umständen hätte Senta dies begrüßt nur heute waren die Umstände nicht normal.
    »Du alter Spielverderber! Seit wann trinkst du denn Obstsaft?« Vertraulich lehnte sie sich zu Lothar und flüsterte: »Der Lothar, den ich kenne, hat nie Obstsaft getrunken. Es sei denn, er war krank.«
    »Mein lieber Schatz, wir müssen doch noch irgendwie nach Hause kommen. Wenn ich jetzt weitertrinke, dann können wir uns gleich ein Hotelzimmer nehmen.«
    »Und? Was wäre daran so schlimm?«, kam es provozierend vom Hocker nebenan.
    »Du erstaunst mich heute nicht zum ersten Mal. Ist das die Senta, die sich noch vor Kurzem mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat, wenn es darum ging, einmal auswärts zu übernachten?« Lothar lachte amüsiert.
    »Du kennst mich eben nicht wirklich, mein lieber Lothar.« Senta zog einen Schmollmund und Lothar kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Senta flirtete mit ihm! War das nur der Alkohol oder wusste sie genau, was sie da tat? Er wurde nicht schlau aus ihr. Sie war wirklich süß, wie sie da mit großen Augen zu ihm aufschaute. Er musste an sich

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