Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Titel: Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
Vom Netzwerk:
halten, nicht einfach diesen Mund zu küssen, den er schon tausendmal geküsst hatte und der ihm doch so überaus verheißungsvoll schien. Das hier war eine Frau, die sich ihrer Wirkung auf Männer durchaus bewusst war. Aber woher kam dieser plötzliche Wandel? Was oder wer hatte dies bewirkt? Heiß wie Lava stieg eine Eifersuchtswelle in ihm auf. Sollte da etwa dieser Gigolo aus Hamburg dahinterstecken? In der Zwischenzeit hatte er noch so manches in Erfahrung bringen können. Ob Senta wusste, dass der als Callboy unterwegs gewesen war?
    Ob Senta vorsichtiger agiert hätte, wenn sie Lothars Gedanken hätte lesen können, soll dahingestellt bleiben. Aber eins ist sicher, sie hätte sich ganz sicher vor Lachen gekringelt. Lothar dichtete ihr Dinge an, von denen sie selbst nichts wusste. Aber all dies tangierte Senta zurzeit nur peripher. Sie war auf dem Spaßtrip. Die Woche war sehr emotional gewesen, da stand ihr nach ihrer Meinung etwas Spaß zu.
    Das Jury’s war seit vielen Jahren bekannt für seine Cocktails und die Möglichkeit, im kleinen Rahmen das Tanzbein schwingen zu können. Hauptsächlich etwas ältere Semester machten gerne Gebrauch von diesem Angebot. Aber das hier waren eindeutig welche aus dem Genre, die zu alt waren für Sentas Geschmack. Sie sah sich um und stellte fest, dass sie von gesetzten Damen und Herren umgeben war, die sich eng aneinander geklammert über die Tanzfläche schoben. Konnten die sonst nicht mehr stehen, oder was?
    Lothar räusperte sich. »Es macht sich nicht so gut, Sentalein, wenn man nur auf der Tanzfläche steht, um den Leutchen böse Blicke zuzuwerfen.«
    Er nahm sie in den Arm und begann sich nach den Klängen eines dieser Songs zu bewegen, die dazu gemacht schienen, dass Männlein und Weiblein aus der Fassung gerieten. Barry Whites You’re The First, The Last, My Everything zeigte, dass Musik etwas Magisches vollbringen konnte. Na gut, Barry White und ein paar Drinks zu viel. Senta schmiegte sich an den Mann, der ihr geschätzte hunderttausend Mal das Herz gebrochen hatte, als wäre nie etwas Derartiges geschehen.
    Lothar glaubte sich am Ziel seiner Wünsche. Dass es so leicht gehen würde, hätte er nicht in seinen kühnsten Träumen gedacht. Er hielt Senta ganz fest in seinen Armen und schwor sich, sie nie wieder loszulassen. Was war er für ein Idiot gewesen, diese Frau zu betrügen? Sie hatte all das, was er vergeblich bei seinen Affären gesucht und nicht gefunden hatte.
    Auch Senta machte sich so ihre Gedanken. Noch vor einer Woche war es für sie undenkbar gewesen, sich eine Zukunft mit Lothar vorzustellen. Jetzt hier, eng an ihn geschmiegt, kam es ihr gar nicht mehr so abwegig vor. Sie kannte ihn und seine Schwächen, bei Ben, Gabriel und Carsten war das nicht der Fall. Gott allein wusste, was da so alles im Laufe der Zeit ans Tageslicht kommen würde, wenn man sich erst länger kannte. Und eines war ihr seit dieser Woche glasklar, sie wollte nicht alleine alt werden. Das machte ihr eine Riesenangst. Selbst jetzt, unter der Wirkung des Alkohols, konnte sie diese Angst deutlich spüren.
    »Bist du eingeschlafen?« Lothar neigte den Kopf und versuchte, Senta ins Gesicht zu sehen. »Wenn ja, dann sollten wir uns auf den Heimweg machen.«
    »Blödsinn, ich schlafe doch nicht. Ich habe halt den Moment genossen«, murmelte Senta in seine Hemdbrust.
    »Okay. Trotzdem sollten wir uns langsam auf den Weg machen. Die Kinder werden sich schon Sorgen machen.«
    Senta erwachte unsanft aus ihrem tranceähnlichen Zustand. Dieser alte Spielverderber! Er tat ja gerade so, als wären Lilly und Sam Babys. »Nun, wenn du meinst«, brummte sie ungehalten.
    »Ich dachte, es wäre ganz in deinem Sinne.« Lothar machte einen belämmerten Eindruck.
    » Seit wann können Männer denken? «, dachte Senta voller Sarkasmus. Es war gerade so schön gewesen. Sie hatte sich das erste Mal seit langer Zeit geborgen gefühlt. Dass sie dieses Erlebnis Lothar zu verdanken hatte, war zwar bedenklich, aber doch verständlich, wenn man bedachte, wie viele Jahre sie mit ihm verbracht hatte. Ein leichter Schwindel brachte sie dazu, Lothars Arm zu nehmen. Sie war irgendwie nicht so standfest, wie sie es sich gewünscht hätte.
    Auf dem Weg zum Auto merkte Senta, dass sie ganz schön einen in der Mütze hatte. Hoffentlich waren die Kinder schon im Bett. Sie hatte wirklich keine Lust, Erklärungen abzugeben. Abgelenkt durch ihre Gedanken, stolperte sie über ein nicht vorhandenes Hindernis und Lothar fing

Weitere Kostenlose Bücher