Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)
am Autofenster auftauchte. Erst, als der Motor vor sich hin schnurrte, beruhigte sie sich.
»Ich glaube, für solche Aktionen werde ich langsam zu alt.« Mit einem Lachen in der Stimme sah sie den Mann an, der mit ernstem Gesicht neben ihr saß.
Der Alkoholdunst war verflogen und Senta stellte sich die bange Frage, ob es eine gute Idee war mit Lothar zu schlafen. Sie war Opfer ihrer Zukunftsängste geworden, soviel war klar. Ihm jetzt auch noch Hoffnungen zu machen, war weder fair noch in ihrem Sinne.
»Lass uns die Sache langsam angehen Lothar. Wir sollten das, was gerade hier geschehn ist nicht überbewerten, schließlich gab es einen Grund, weswegen wir uns getrennt haben!«
Lothar nickte niedergeschlagen. Den Rest der Fahrt legten sie schweigsam zurück. Erst kurz vor ihrer Ankunft brach Lothar sein Schweigen. »Soll das jetzt heißen, dass ich so tun soll, als sei nichts passiert?«
»Ach Lothar, jetzt mach es doch nicht so kompliziert. Stell dir mal vor, wir machen vor den Kindern einen auf frisch verliebt und in zwei Wochen stellen wir fest, dass alles nur ein Irrtum war. Wie stehen wir denn dann da? Das können wir den beiden nicht antun.«
»Unsere Kinder sind beide schon in einem Alter, in dem man mit solchen Situationen umgehen kann. Also schieb nicht die Kinder vor. Du bist dir nur nicht sicher, das ist der ganze Witz bei der Sache.« Man merkte Lothar an, dass er sauer war. Von seiner Liebenswürdigkeit war nicht mehr viel übrig geblieben.
Senta versuchte zwar, ihn zu verstehen, aber es ärgerte sie doch gewaltig, dass er so schnell wieder in seine alten Gewohnheiten zurückfiel. Wehe, wenn man ihm Steine in den Weg legte, da konnte er sehr ungemütlich werden. Wie war das noch mal mit seinem Schwur?
»Wollen wir jetzt da weiter machen, wo wir damals aufgehört haben? Ich werde jetzt garantiert keinen Streit vom Zaun brechen, nur weil es dir wieder einmal nicht schnell genug geht.«
Jetzt war Senta sauer, und zwar richtig. Auf was hatte sie sich nur eingelassen? Wenn sie es so nötig gehabt hatte, warum war sie dann nicht mit Gabriel ins Bett gesprungen oder mit Carsten? Immer besser, als mit diesem Holzkopf zu bumsen, der sofort Besitzansprüche anmeldete.
Inzwischen waren sie vor Sentas Grundstück angekommen und Lothar schickte sich an, auszusteigen, um das Tor zu öffnen.
Senta sah, dass bei Carsten Premmler noch Licht brannte. Ob er diese Tussi in seine Lasterhöhle geschleppt hatte? Die Typen waren doch alle gleich!
Lothar stieg wieder ein und sie fuhren in den Hof.
»Es tut mir leid, Senta.« Er legte seine Hand auf ihren Arm und hinderte sie so daran, auszusteigen. Das Mondlicht zauberte Schatten auf sein Gesicht und Senta war es unmöglich, seine Miene zu deuten. Meinte er es wirklich ernst?
»Ist schon gut. Weißt du, ich kann alles brauchen, nur keinen Stress.« Senta stieg aus und schickte sich an, die Treppe hochzusteigen. Drinnen brannte noch Licht. Es war schon zwei Uhr durch, da mussten die beiden doch schon längst pennen.
»Mami, da bist du ja endlich!« Die Tür wurde aufgerissen und Lilly starrte sie mit angstvoll aufgerissenen Augen an. Hinter ihr stand Sam.
»Hoppla! Ich war doch nicht auf Weltreise. Ich habe lediglich mit eurem Vater einen gemütlichen Abend in Bremstadt verbracht.«
»Hast du mal auf die Uhr gesehen, Mum?« Das war Sam.
Senta sah ihren Sohn konsterniert an. »Na und?« Senta schob sich an den Geschwistern vorbei, um Lothar auch die Möglichkeit zu geben, das Haus zu betreten. »Demnächst werde ich zuerst fragen, wie lange ich Ausgang habe, versprochen!«
War sie hier im falschen Film oder was?
Tico kam schwanzwedelnd um die Ecke. Wenigstens einer, der sich freute.
»Da muss was passiert sein«, meldete sich Sam zu Wort. »Die sind hier mit Blaulicht und Sirene durchgefahren. Wir haben versucht, euch zu erreichen, aber Mum hat natürlich wie immer ihr Handy vergessen und du, Dad, hast deines sinnigerweise abgeschaltet.«
Jetzt ging Senta ein Licht auf und sie schämte sich ihrer Reaktion. »Es tut mir leid, ihr zwei, aber das konnten wir natürlich nicht ahnen.«
Senta nahm Lilly in den Arm und strich Sam zärtlich über den Arm. Lothar stand etwas belämmert dabei und sah von einem zum anderen. Nun ja, auf diese Weise hatten sie sich zumindest die Peinlichkeit erspart, dass ihre Kinder etwas von der Spannung zwischen ihren Eltern mitbekamen.
Scherben!
N
ach einer unruhigen Nacht, Lilly hatte bei Senta geschlafen und ewig gequasselt, fiel
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