Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)
ein Stinktier.
»Ich wusste zwar nicht, ob du »Ja« sagst, aber ich habe es gehofft«, erklärte Lothar vorsichtig. Er wappnete sich anscheinend gegen das, was jetzt auf ihn zukam.
»Ist ja auch egal.« Senta hatte beschlossen, sich nicht mehr aufzuregen.
Lothar atmete hörbar auf.
Im Lokal angekommen, führte sie Vincente persönlich zu ihrem Tisch. »Ach, wie schön, Signora Weißenfels, dass sie uns auch wieder einmal beehren!« Vincente machte einen Buckel, der dem Glöckner von Notre Dame zur Ehre gereicht hätte. »Es isse so scheen, dass man sie wieder gemeinsam sieht!«
Jetzt war‘s aber gut. Senta setzte sich auf den bereitgehaltenen Stuhl und schnappte sich eine Karte.
Ein kurzer Blick in die Runde zeigte ihr, dass nicht alle Tische im Lokal besetzt waren. Sie war lange nicht mehr hier gewesen. Konnte es sein, dass das »La Cucina« nicht mehr das In-Lokal der hiesigen Schickeria war?
»Was kanne ich ihne bringe?«
Senta sah erstaunt von der Karte hoch. War das hier neuerdings ein Schnellrestaurant? Lothar, der ihren Blick bemerkt hatte, reagierte, indem er den übereifrigen Vincente bat, ihnen noch ein wenig Zeit zu lassen, damit sie sich entscheiden konnten.
Vincente machte ein betretenes Gesicht und schlich von dannen.
»Es tut mir leid. Ich war lange nicht mehr hier. Es sieht so aus, als hätte sich so einiges zu seinem Nachteil verändert.« Lothar lächelte gequält. »Wenn es dir recht ist, dann trinken wir hier nur ein Glas Rotwein und versuchen dann in der »Stadtmühle« einen Tisch zu bekommen. Wenn das nicht hinhaut, dann können wir ja immer noch zu McDonalds fahren. Schlimmer wie hier wird es da auch nicht werden.«
Ob sie nun wollte oder nicht, Senta musste über Lothars Vorschlag lachen. Allerdings fragte sie sich, ob es wirklich nötig war, den Wirt zu brüskieren, schließlich hatte Lothar den Tisch bestellt. Als Vincente dienstbeflissen herbeiwuselte, bestellte Lothar lediglich zwei Gläser Frizzante. Vincente zog beleidigt ab und knallte ihnen kurz darauf den Wein so heftig auf den Tisch, dass er überschwappte. Daraufhin verlangte Lothar die Rechnung und sie gingen.
»Na, das war vielleicht eine Pleite. Jetzt wollte ich dir eine Freude machen und nun das.« Man hörte Lothar an, dass er sich ordentlich ärgerte.
Als sie dann unterwegs zur Stadtmühle waren, fiel Senta ein, dass Carsten Premmler auch dort verkehrte. Aber was ging sie das an. Selbst wenn er wirklich da sein sollte, sie war ihm schließlich keine Rechenschaft schuldig. Sollte er doch ruhig denken, was er wollte.
»Du bist so still, ist dein Kopfweh stärker geworden?« Besorgt musterte Lothar Senta.
»Mach dir mal keine Sorgen. Ich sage dir schon, wenn es mir nicht gut geht.« Sie konnte ihrem Ex ja schlecht sagen, dass sie Angst hatte, ihrem Nachbarn zu begegnen.
Beim Betreten des Restaurants kam ihnen natürlich prompt genau der Kellner entgegen, den Senta noch von ihrem Besuch mit Gabriel in unguter Erinnerung hatte.
»Haben sie noch einen Tisch für zwei Personen?« Lothar packte die Gelegenheit beim Schopfe und sprach ihn an.
Senta kam es so vor, als ob der Typ sie unverschämt musterte, bevor er antwortete. »Wenn ihnen der Tisch dort drüben recht ist.« Er deutete auf einen Tisch in einer gegenüberliegenden Ecke.
Senta folgte seiner Geste und erschrak.
Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Genau neben dem besagten Tisch erblickte sie Carsten Premmler, der dort in Begleitung einer auffällig geschminkten Blondine munter spachtelte. » Na, der hat sich aber schnell getröstet «, dachte Senta und verspürte dabei einen kleinen Stich. Und wegen dem hatte sie sich verrückt gemacht!
»Ist das nicht dieser Arzt aus dem Sankt Anna, der da sitzt?«
Lothar hatte noch gar nicht mitbekommen, dass es einen Wechsel in der Nachbarschaft gegeben hatte. Senta fühlte sich genötigt, ihn kurz aufzuklären.
»Ach, das ist ja interessant! Ich wusste gar nicht, dass der olle Schmitz den Abgang gemacht hat.«
»Ja, nehmen sie nun den Tisch, oder wollen sie sich nur hier am Eingang unterhalten?«
Na, so kennen wir uns. Dieser Kerl konnte doch wirklich nicht anders, als unverschämt zu sein. Wie die sich hier ein solches Personal leisten konnten, war Senta schleierhaft. Am liebsten hätte sie sich einfach umgedreht und wäre gegangen.
»Senta?«
»Ja ja, ist mir recht.«
Mal sehen, was Premmler für ein Gesicht machte, wenn er seine neuen Tischnachbarn zu Gesicht bekam. Senta konnte sehen, wie der Doc
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