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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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Drink, der Drink greift den nächsten, und
    dann greift er die Frau.
    Nach Hunderten von fürchterlichen Katern, Phasen der
    Depression und Schuldgefühlen dämmerte es mir schließ-lich, daß ich mit dem Trinken aufhören mußte, wenn ich
    mein Leben verbessern wollte. Im Gegensatz zur herr-schenden Meinung, daß der Alkoholiker alles verlieren
    muß, um umzukehren, konnte ich rechtzeitig aufhören, ehe
    es zu spät war. Ich war zweiunddreißig, als ich meine
    Selbstheilung begann, und es war eine aufregende Wieder-geburt.
    Das Leben ohne Alkohol gab mir die Möglichkeit, alles
    noch einmal von vorn zu beginnen. Doch allein hätte ich es
    nicht geschafft. Es gab eine helfende Gruppe anderer Alko-holiker, die ihre Erfahrung, Stärke und Hoffnung mit mir
    teilten. Sie zeigten mir, daß der beste Weg, vom Alkohol
    loszukommen, darin bestand, anderen zu helfen, vom Alko-holismus zu genesen. In kürzester Zeit wurde ich zum Teil
    des Universums statt zu dessen Zentrum. Ich gewann
    Selbstrespekt und konnte diesen Respekt auch auf andere
    übertragen.
    Es dauerte mehrere Jahre, bis ich erkannte, daß ich noch
    eine Sucht hatte - die Liebe. Ich ging mit der Liebe genauso
    um wie mit Alkohol, um mir selbst zu entgehen. Bei jeder
    Liebesbeziehung schloß ich unbewußt einen Vertrag, bei
    dem das Kleingedruckte hieß: Mein Partner muß für Sicher-heit und Sex sorgen. In der nächsten Phase der Abhängig-keit sah es so aus, als wäre ich unabhängig. Ich wurde zur
    starken Partnerin, die gebraucht wurde. Doch das Ge-brauchtwerden war nur die Kehrseite des Brauchens.
    Schließlich nahm ich mir Zeit, um zu lernen, wie ich allein
    zufrieden sein konnte. Ich gab mir die Erlaubnis, schöne,
    unabhängige Orgasmen zu haben, und befreite mich von
    der Qual der sexuellen Abhängigkeit. Ich schenkte der Be-ziehung zu mir selbst größere Aufmerksamkeit, und die
    Selbstliebe leitete den Heilungsprozeß ein. Ich entdeckte,
    daß Sicherheit von innen heraus kommt, nicht von romanti-schen Spaziergängen bei Sonnenuntergang. Einen Freund
    oder Liebhaber zu haben beruhte endlich auf freier Wahl,
    nicht auf Einsatakeit oder Bedürftigkeit.
    Nachdem ich neun Jahre clean war, entdeckte ich Mari-huana. Ich wußte sofort, daß dieses Zauberkraut die Welt
    retten konnte. Es machte high ohne Kater, außerdem wirkte
    es garantiert als Aphrodisiakum. Mein ganzer Körper ver-wandelte sich in eine erogene Zone mit verstärkter Sensibi-lität. Die Zeit blieb stehen. Die alte Zensur mit ihren »Du
    darfst nicht« wurde durch erotische Bilder ersetzt, die
    durch mein Bewußtsein wirbelten und aus einer uralten
    Quelle zu stammen schienen, in denen Kreativität, Sexuali-tät und Spiritualität eins waren. Diese Erfahrung konnte ich
    nicht darstellen oder beschreiben. Es war einfach so.
    Meine Freunde versicherten mir, daß »Gras« nicht süch-tig mache, doch mir gelang es, das erotische Ritual zur
    täglichen Gewohnheit zu machen. Meine ein oder zwei
    Joints pro Tag erschienen mir nie als Problem. »Gras« war
    bestimmt keine gewalttätig machende starke Droge wie
    Alkohol, doch sie hatte Nebenwirkungen. Ich fand, daß ich
    Energie verlor. Allmählich ließ meine Willenskraft nach.
    Der plötzliche Abfall des Blutzuckers bewirkte unkontrol-lierbaren Hunger, und häufig trockneten Mund-und Vagi-nalschleimhaut aus. Der Verlust des REM-Schlafes ließ
    meine Träume verschwinden. Mein Kurzzeitgedächtnis
    war beeinträchtigt. Marihuana schien zwar meine Intuition
    zu verbessern, doch der kreative Prozeß litt letztendlich
    unter meiner Unfähigkeit, mich auf Details zu konzentrie-ren oder deren Abfolgen bzw. Bedeutung im Kopf zu behal-ten. Die Frau raucht einen Joint, der Joint raucht einen
    Joint, und schließlich raucht der Joint die Frau.
    Ende der siebziger Jahre tauchte »Schwester« Kokain
    auf. Ein Jahr lang nahm ich es gelegentlich, weil es in Mode
    war. Doch als ich zum ersten Mal allein losging, um es zu
    bekommen, saß ich bereits in der Falle und war süchtig. Ich
    erinnerte mich deutlich an meine Alkoholabhängigkeit,
    doch dieses Mal hatte ich nicht einmal mehr die Illusion von
    Kontrolle. Ich nahm Coke, bis es alle war, weil ich mir sagte,
    daß Freud das auch getan hatte. In zehn Monaten hatte ich
    ein ganzes Buch geschrieben. Doch am Ende warf ich das
    Manuskript in den Mülleimer, weil meine drogenbedingte
    Arroganz mein selbstkritisches Urteil beeinträchtigt hatte.
    Innerhalb von nur einem Jahr zwang mich Kokain in die
    Knie. Die

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