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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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präorgasmischen
    Mann herumgedrückt. Das Hauptproblem für viele Männer
    in den Workshops war, einen Penis zu haben, der einen
    eigenen Willen zu besitzen scheint. Ein unkalkulierbares
    Sexualorgan, das steif wird, wenn niemand in der Nähe ist
    und sich weigert zu erigieren, wenn der Mann die Frau
    seiner Träume in den Armen hält.
    Mehr als alles andere hat mir die Arbeit mit Männern das
    Bewußtsein geschenkt, daß Männer wie Frauen immer
    noch viel übereinander lernen müssen. Es wäre wunder-bar, wenn wir wirklich die Rollen tauschen könnten, um zu
    erfahren, wie sich der andere fühlt. Einfühlungsvermögen
    und Mitgefühl werden irgendwann alle alten Vorurteile
    zwischen den Geschlechtern ausräumen. Ich vergebe hier-mit allen Männern in meinem Leben, die sich nicht als das
    herausstellten, was ich erwartete, und ich verzeihe auch
    mir selbst, daß ich all diese romantischen Erwartungen
    hatte. Niemand und nichts ist perfekt. Das ist eine harte
    Lektion, die ich immer wieder lerne, um das Leben ausgie-biger lieben zu können.

    10.Kapitel

    Meditation und Masturbation

    Als ich mein erstes Buch mit dem Titel Liberating Mastur-
    bation schrieb, illustrierte und verlegte, war es eine Tour de
    Force allein. Nur wenige Minuten ehe das Manuskript in
    den Satz ging, hatte ich eine Inspiration und fügte den
    Untertitel hinzu: Eine Meditation über Selbstliebe. Irgend-wie paßten die Worte Masturbation und Meditation zusam-men, und ich fand, es hörte sich schön an. Doch dann war
    ich in der peinlichen Lage, nicht erklären zu können,
    warum Masturbation eine Form von Meditation war. In-stinktiv wußte ich, daß es stimmte, aber ich hatte keine
    Beweise.
    Im darauffolgenden Jahr begann ich transzendentale Me-ditation - TM. Zweimal täglich setzte ich mich zwanzig
    Minuten still hin, wiederholte meine Mantra und fühlte
    mich friedlicher. Doch dann wurde mein Leben hektischer,
    und meine Meditationen wurden sporadischer. Eines
    Abends, als ich masturbierte, hatte ich die wunderbare
    Idee, gleichzeitig meine Mantra aufzusagen. Das gab der
    sexuellen Selbstliebe eine spirituelle Dimension. Anstatt
    zweimal täglich zwanzig Minuten machte ich abends eine
    vierzigminütige Sitzung mit meinem Vibrator und endete
    mit einem Orgasmus. Ich praktizierte transzendentale Me-ditation.
    Es war klar, daß Masturbation wie Meditation als Ritual
    Harmonie zwischen meinem Körper und meiner Seele
    schaffte. Nach einem Orgasmus fühlte ich mich wie nach einer
    Meditation, immer friedlicher, körperzentriert und
    entspannt. Als ich herausgefunden hatte, daß Masturbation
    eine Form der Meditation war, dachte ich: Halleluja! Jetzt
    wollen alle meditieren.
    Als ich meinen Meditationsfreunden meine Entdeckung
    mitteilte, waren sie schockiert und fanden es blasphemisch.
    Meine Sexbesessenheit hatte mich zur Ketzerin gemacht.
    Meine erotischen Freunde lachten und fanden die Kombi-nation komisch. Ein paar klopften mir verständnisvoll auf
    die Schulter und vermuteten, ich wolle die Masturbation in
    den heiligen Stand erheben. Das sei wohl wieder eine von
    meinen sexuellen Halluzinationen. Kein Mensch interes-sierte sich dafür. Die spirituelle Gemeinschaft wollte ihre
    sexuelle Energie sublimieren, während die sexuelle Ge-meinde einfach Spaß haben wollte, ohne sich mit einem
    esoterischen Ritual zu belasten. Ich benutzte meine Mantra
    schließlich nicht mehr beim Masturbieren und kehrte still
    und ohne Protest zu meiner alten Bordellphantasie zurück.
    Dann stieß ich auf wissenschaftliche Daten, die mein
    radikales erotisches Konzept bestätigten. Mein Freund Ray-mond, ein diplomierter Sexualforscher, führte ein medizini-sches Projekt durch, um die Bedeutung von Hirnphänome-nen während des Orgasmus zu zeigen. Er untersuchte, wie
    sexuelles Verhalten die rechte und linke Gehirnhälfte beein-flußt, etwas, wovon ich keine Ahnung hatte. Er überwachte
    die Gehirntätigkeit mit einem Enzephalographen (EEG) und
    prüfte gleichzeitig die Herz-, Kreislauf-und Muskelverän-derungen im Körper. Raymond fand, ich sei ein ideales
    Objekt, und ich dachte, es mache Spaß, mir für die Wissen-schaft einen abzurubbeln. Außerdem fand ich es interes-sant, alle physiologischen Informationen über meinen Kör-per und mein Gehirn zu bekommen.
    Am verabredeten Tag meldete ich mich im Institut mit
    einem Viertelliter frischgepreßtem Karottensaft im Magen.
    Man hatte mich gebeten, meinen vertrauten Vibrator und
    eine Schallplatte meiner Wahl

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