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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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Angstgefühle wurden so übermächtig, daß ich
    wieder zu meiner helfenden Gruppe ging, um Frieden zu
    inden, den ich hatte, als ich drogenfrei war. Ich fand, daß
    für alle Drogen der Preis zu hoch sei, und hörte auf, um frei
    zu werden.
    Die Suche nach Lust war gesund, doch die Abhängigkeit
    von einer stimmungsverändernden Substanz erzeugte wie-derholende Verhaltensmuster und mehr Abhängigkeit.
    Drogen trennten mich von meiner Erfahrung und schlössen
    Entwicklungsmöglichkeiten aus. Eine Sucht konnte mich
    auslöschen, stagnieren lassen oder zum Impuls der Selbst-erfahrung werden, wenn ich mich damit konfrontierte. Jede
    Droge gab mir eine andere Lehre. Alkohol zeigte mir tiefste
    Verzweiflung, Marihuana Ekstase, und Kokain machte mir
    den Mißbrauch von Geld und Macht deutlich. Um drogen-frei zu bleiben, brauchte ich Unterstützung und mußte offen
    sein für ein Leben mit spirituellen Prinzipien. Ich brauchte
    nicht an einen kirchlich verordneten Gott zu glauben, doch
    an eine Macht, die stärker war als ich selbst. Zuerst war die
    Gruppe diese Macht, schließlich mein höheres Selbst, die
    Göttin in mir.
    Nach jahrelangem Hin und Her löste ich mich schließ-lich von der Zigarette, meiner ständigen Begleiterin über
    vierzig Jahre. Vielleicht machte ich ein so emotionales
    Drama daraus, weil Zigaretten meine letzte Sucht dar-stellten. Ich wurde mit dem Glauben groß, daß jemand,
    der nicht rauchte oder trank, entweder ein religiöser Fa-natiker war oder eine Null; daher fühlte ich mich jedes-mal wunderbar menschlich, wenn ich mir eine ansteckte.
    Niemand konnte mir vorwerfen, eine Puritanerin zu sein,
    ein Gesundheitsfreak oder eine Langweilerin. Die Ent-zugserscheinungen von den Zigaretten waren schlimmer
    als bei allen anderen Drogen. Lange nachdem das Bedürf-nis nach Nikotin verschwunden war, mußte ich immer
    noch gegen das Gefühl der Unsicherheit ankämpfen, das
    sich hinter der Rauchwolke verborgen hatte. Wenn un-sere Gesetzgeber über Todesstrafe für Drogendealer re-den, sollten sie bei den Vorstandsvorsitzenden der Tabak-gesellschaften anfangen.
    Aber an völlige Drogenfreiheit konnte ich noch lange
    nicht denken. Nachdem ich das Nikotin hinter mir gelassen
    hatte, trank ich immer noch Kaffee und war süchtig nach
    Zucker und Salz. Raffinierter Zucker und Salz sind zwei
    weitere harte Drogen. Wann immer ich mich dem Zucker
    hingebe, erlebe ich ein Hoch. Doch ebenso schnell folgt das
    Down. Ab und zu schiebe ich mir immer noch eine Tüte
    salzige Kartoffelchips hinein. Salz bindet Körperflüssigkeit,
    und am nächsten Morgen wache ich mit geschwollenen
    Augen und steifen Gelenken auf. Ich sage mir immer wie-der, es ist keine Frage von Moral, ein Zucker-und Salzjun-kie zu sein. Ich will ja keine Perfektion, nur Fortschritt.
    Viele der gefährlichsten Drogen sind legal und werden
    von den Ärzten verschrieben, damit wir schlafen, uns ent-spannen, wach bleiben, Gewicht verlieren oder Schmerzen
    dämpfen. Die Ärzte sind zu legitimen Drogenhändlern ge-worden. Ich habe keine persönliche Erfahrung mit Pillen-sucht, aber mir scheint, daß Tranquilizer und Barbiturate
    Alkohol in Pillenform sind, Amphetamine hingegen solides
    Kokain. Diätpillen sind der Fluch der Frauen. Viele der
    schlanken, weiblichen Körper beherbergen katastrophale
    Nervensysteme mit geistigen und emotionalen Störungen.
    Jeden Tag überschreiten Millionen von Menschen die un-sichtbare Grenzlinie und nehmen eine Pille auf Rezept des
    Arztes ein. Die Frau nimmt eine Pille, die Pille nimmt eine
    Pille, und dann nimmt die Pille die Frau.
    In den ersten fünfunddreißig Jahren verhielt ich mich wie
    ein abhängiges Kind, das zu den Ärzten rennt, um eine
    Antwort zu bekommen, die diese nie hatten. Schließlich
    wandte ich mich der Naturheilkunde zu und wurde meine
    eigene Ärztin. Ich stellte meine Ernährung um, experimen-tierte mit Fasten, Einlaufen, Darmspülungen, Kräutermedi-zin und Baderitualen. Da es so viele verschiedene Schulen
    der Ernährung gibt, wende ich die gleiche Regel an wie
    beim Sex: Es gibt kein Richtig oder Falsch.
    Meine Übergangsdiät besteht aus köstlichen Alternativen
    von Mutter Natur. Grundsätzlich bin ich Vegetarierin. Der
    Verzicht auf Tier-und Milchprodukte hat meine Arthritis
    gelindert, und ich bekomme keine Erkältungen mehr. Die
    Hormone und Antibiotika, die man Schlachtvieh verab-reicht, sowie Nitrate und Nitrite zur Konservierung sind alle
    schädlich. Die meisten degenerativen

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