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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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Informationsquellen über Sex waren Eheratgeber
    und Einzelheiten aus Freuds Psychoanalysetheorie. Als ich
    schließlich auf der Couch landete, teilten mein Analytiker
    und ich das gleiche romantische Ideal - reifer Sex bedeutete
    vaginalen Orgasmus im Rahmen einer tiefen Beziehung.
    Erwachsenenmasturbation war akzeptiert, wenn man es
    nicht zu oft machte. Ansonsten war das zwanghaftes oder
    infantiles Verhalten. Ich war sicher, daß mehrere Male pro
    Woche zuviel waren, und so machte ich mich mit grimmiger
    Entschlossenheit daran, meinen Märchenprinzen zu fin-den, um für alle Zeiten orgasmisch glücklich zu werden.
    Während meiner Zwanzigerjahren hatte ich superro-mantische monogame Beziehungen mit leidenschaftlichen
    Orgasmen durch Verkehr. Meine Liebhaber und ich planten
    stets zu heiraten, was den Beischlaf rechtfertigte. Während
    einer Affäre mit einem Mann zu masturbieren hätte bedeu-tet, daß etwas mit meinem Sexualleben nicht stimmte. Alle
    diese Affären dauerten zwei Jahre, und die Trennung war
    immer fürchterlich. Romantisch verliebt zu sein hieß, im-mer »unter Strom« zu stehen. Ich war nach meinen Män-nern süchtig, und ohne diese Droge konnte ich nicht leben.
    Es gelang mir nicht, zu einer von diesen cleveren Romanti-kerinnen zu werden, die den Übergang von einem Mann
    zum nächsten ohne Schmerz schaffen. Am Ende einer jeden
    Beziehung war ich durch Trauer, Reue, Verzweiflung oder
    Wut immer am Boden zerstört.
    Nach jahrelanger Suche fand mein Märchenprinz mich
    endlich. Es war, als wäre ein romantischer Traum wahr
    geworden, und mit Neunundzwanzig heiratete ich, gerade
    noch rechtzeitig, um dem schrecklichen Schicksal zu ent-rinnen, mit Dreißig eine alte Jungfer zu sein. Im ersten Jahr
    war unsere sexuelle Kommunikation bescheiden, doch
    mein Therapeut meinte, das würde schon werden, wenn
    wir die eheliche Anpassungsperiode hinter uns gebracht
    hätten. Ich kündigte meine Stelle und konzentrierte mich
    auf meine Ehe. Finanziell war ich jetzt gesichert, doch mein
    Sexualleben machte mir immer mehr Sorgen.
    Im zweiten Jahr unserer Ehe schliefen wir etwa einmal
    im Monat miteinander. Wenn das geschah, kam mein Mann
    immer zu schnell und ich überhaupt nicht. Danach schwie-gen wir verlegen. Wenn er eingeschlafen war, konnte ich
    leise und schnell unter der Decke masturbieren. Ich habe
    dabei kaum geatmet und mich so wenig wie möglich be-wegt, weil mir vor Frustration und Schuldbewußtsein fast
    schlecht war. Da wir ineinander verliebt waren, konnte ich
    nicht begreifen, warum es mit dem Sex nicht klappte.
    Ich war ein romantischer Junkie, der in der Ehefalle saß,
    die dem romantischen Ideal nicht entsprach. Manchmal
    dachte ich, es sei alles meine Schuld. Unser nicht bestehen-des Sexualleben bedeutete, daß ich meinen Teil des Ehe-kontraktes nicht erfüllte. Ich war sexuell wertlos, und er
    liebte mich nicht richtig.
    Ich wußte nicht, ob ich die Schuld mir, ihm oder der
    Institution der Ehe zuschieben sollte. Ich dachte dauernd an
    sexuelle Alternativen. Bei entspannter Masturbation hätte
    ich jeden Tag einen Orgasmus und einen anständigen Fick
    pro Monat haben können. Aber nein! Jedesmal, wenn mir
    nach Sex zumute war, mußte ich mich auf meine andere
    Hälfte verlassen, und der hatte manchmal wirklich Kopf-schmerzen.
    In den nächsten paar Jahren herrschte zwischen uns so
    viel Spannung und so wenig Kommunikation, daß ich über-haupt nicht mehr mit meinem Mann schlafen wollte. Statt
    dessen schuf ich monumentale Kunstwerke. Doch im sech-sten Jahr, gleich, wie stark ich meinen Trieb sublimierte,
    schlichen sich heiße sexuelle Erinnerungen in meine Ge-danken. Einmal, als mein Mann auf Geschäftsreise war,
    überschwemmte mich meine Geilheit, und ich erlebte ein
    orgiastisches Wochenende, an dem ich meine sexuellen
    Phantasien zeichnete. Das erregte mich derart, daß ich so
    viel masturbierte, daß ich mehr als nur blind hätte werden
    müssen. Ich zeichnete alle sexuellen Perversionen, die ich
    kannte, was eigentlich nicht sehr viele waren: oraler Sex,
    von hinten und zu dritt. Von Schuldgefühlen über meine
    hedonistischen Auswüchse übermannt, vernichtete ich die
    Bilder. Ich riß sie in kleine Stücke und spülte sie in der
    Toilette hinunter, aus Furcht, jemand könnte sie im Papier-korb finden und wieder zusammensetzen.
    Natürlich brach meine Ehe auseinander. Ich wollte, daß
    orgasmischer Partnersex zu meinem Leben gehörte. Wir
    ließen uns ohne Konflikte scheiden,

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