Sex Im Busch 1-3 Sammelband
geradeaus, dienstbeflissen und zuverlässig, wie es sein Amt verlangte.
„Sind die Hütten versperrt? Befinden sich die alten Leute bei den Kindern und wachen über ihren Schlaf?“ Mulugleo fixierte den Wächter wie ein Raubvogel einen Dschungelhahn.
Der nickte. „Alles wie befohlen, großer Häuptling Mulugleo.“
„Gut.“ Der Angesprochene war sichtlich erleichtert, für den Augenblick, ungeachtet der Festlichkeiten, seine Pflicht getan zu haben. Er hatte die Kontrolle über die Sicherheit des Dorfes. Gerne widmete er sich nun wieder der Party. Der Wächter trat ab und verschwand im Schatten der Hütten, Zäune und Büsche.
„Habt ihr hier Probleme im Dorf? Was meintest du mit
Tier
?“ wollte Barnabas wissen.
Der Häuptling winkte ab: „Ist nicht so wichtig momentan. Das erzähle ich dir ein anderes Mal. Lass uns einfach unbeschwert feiern!“
Die schöne Muluglai war nirgends zu sehen. Unauffällig sah sich Barnabas nach allen Seiten um. Er erblickte aber nur Muluglu-Krieger und Muluglu-Frauen. Keine Spur von der Häuptlingstochter. Auch zwei seiner eigenen Kofferträger bemerkte er. Sie amüsierten sich mit Maniok-Bier und reichlich auf Bananenblättern aufgetürmten Leckereien.
Lag Muluglai immer noch mit ihrem Liebhaber in den roten Büschen? Trieben sie es gar noch ein zweites Mal? Und wie naiv war der alte Häuptling eigentlich? Er bemerkte nicht, dass seine neunzehnjährige Tochter heimlich in seiner unmittelbaren Umgebung Sex mit einem jungen Mann des Dorfes hatte. Bestimmt war der Vorfall, von dem Barnabas heute Abend Zeuge geworden war, bisher nicht der einzige seiner Art gewesen. Wie konnte das Oberhaupt eines kleinen Eingeborenendorfes nicht über das triebhafte Verhalten seiner eigenen Tochter Bescheid wissen?
Barnabas hütete sich natürlich, ihm das unter die Nase zu binden. Zu unberechenbar und zu gefährlich konnte die Reaktion des Alten sein. Noch wusste der Missionar nicht genau, wie er den Charakter und die Stammesregeln der Muluglus einschätzen sollte. Vorsicht war angebracht. Es galt, in möglichst wenig Fettnäpfchen zu treten. Obwohl es derer für ihn wohl so viele gab wie schwarze Quadrate auf einem Schachbrett.
Was sich jetzt plötzlich vor seinen Augen abspielte, machte ihn zunächst fassungslos und ließ ihn dann hell auflachen: Zwei große starke Krieger waren gegeneinander angetreten, beide völlig nackt. Ihre ungewöhnlich langen, dicken Schwengel waren an ihren Enden an einem dünnen Seil aus getrockneten Pflanzenfasern befestigt. Es schuf somit eine Verbindung zwischen ihnen. Um die Schwengel herum war das Seil zwar fest verknotet. Dicke Schichten von weichen grünen Blättern sorgten aber dafür, dass zwischen dem harten Seil und der zarten Haut der Schwengel weniger Drückgefühl und Reibung entstand.
Das war wichtig. Denn die beiden zerrten in entgegengesetzten Richtungen an dem Seil! Unter Aufbieten aller Kräfte bogen sie ihre Unterkörper voneinander weg. Das Seil und die beiden Schwengel schienen zum Zerreißen gespannt. Wie in höchster Not japsend und schwitzend tapsten die beiden umher. Sie waren konzentriert auf ihre Leibesmitte und darauf, mit der Kraft ihrer Glieder den jeweils anderen zum Aufgeben zu zwingen.
„Es ist
Tauziehen
, ein altes Spiel der weißen Seeleute! Die sind schon vor Generationen zu uns gekommen und haben es unseren Vätern beigebracht!“ sagte Häuptling Mulugleo stolz.
Barnabas nickte grinsend. Er kannte das Spiel natürlich, wenn auch in einer banaleren, harmloseren Variante. Beim Anblick der großen, unnatürlich straff gespannten Schwengel musste er schlucken. Wenn keiner der beiden Gegner nachgab, würden die Fleischriemen womöglich in die Länge gezogen wie Teigrollen unterm Nudelholz! Barnabas fragte sich, ob es wohl häufiges Training war, welches die Schwengel der beiden Muluglus so lang gemacht hatte. Wohl eher nicht, denn sie waren auch recht dick. Langgezogene Schwengel wurden mit der Zeit sicher eher ausgedünnt, da die Masse durch das Ziehen ja nicht größer wurde.
Schließlich gab einer der beiden auf. Mit einem jammernden, erstickten Jaulen ließ er sich am Seil in Richtung des Gegners ziehen, um dem enormen Druckgefühl zu entkommen. Er trat über die Grenzlinie, die in den Sandboden gezogen war. Die Anhänger des Siegers brachen sogleich in lautes Jubeln aus und ließen ihren Helden hochleben. Nicht ohne vorher das Seil von seinem Glied loszuknoten. Sonst hätten sie das Gehänge des Verlierers glatt noch
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