Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
schon dafür, daß sie
sich nie wieder hierher wagen«, versprach er gepreßt. »Ich habe meine
Beziehungen, damit schaffe ich mir die beiden vom Hals.«
    »Was geschah eigentlich, als
Iris Merivale hier wohnte?« wechselte ich das Thema.
    Langsam wandte er den Kopf und
sah mich an. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Holman .«
    »Ich meine damit: War es damals
Paulas Vorrecht, Sie und Iris vom Trickspiegel aus zu beobachten?«
    Seine Hand, die das Glas hielt,
begann zu zittern; er wollte etwas sagen, erstickte aber fast daran.
    »Du gemeiner Hund!« fuhr Paula
auf mich los. »Kannst du ihn nicht wenigstens jetzt in Ruhe lassen, nach allem,
was er durchgemacht hat?«
    »Ich war eben neugierig«,
meinte ich. »Wenn sich ein Vater aufgeilt, indem er seine Tochter beim
Geschlechtsakt beobachtet, vielleicht geht es dann der Tochter umgekehrt
genauso?«
    »Wenn Sie mein Haus nicht
sofort verlassen, Holman «, sagte Sanford mit bebender
Stimme, »dann bringe ich Sie um.«
    »Wie hast du es erfahren?«
fragte Paula deprimiert. »Ich meine, daß ich seine Tochter bin?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Er hat den Trickspiegel vor
ein paar Jahren einbauen lassen«, erzählte sie mit ausdrucksloser Stimme.
»Immer hing ein schwerer Vorhang davor. Durch einen Zufall entdeckte ich sein
Geheimnis, als ich achtzehn war. Es faszinierte mich. Ich sah zu, wenn seine
Freunde miteinander schliefen, oder wenn er mit Iris schlief. Dann überraschte
er mich eines Tages dabei und war furchtbar wütend. Du kennst ihn nicht, wenn
er wirklich in Wut gerät, es ist, als würde er den Verstand verlieren. Wir
hatten damals einen Chauffeur, einen großen, brutalen Kerl. Gerry schrie, in
seinem Haus gälte gleiches Recht für alle, und befahl dem Chauffeur, mich auf
der Stelle zu vergewaltigen, während er durch den Spiegel zusah.« Sie lächelte
ironisch. »Und weißt du was? Mir hat’s Spaß gemacht, sowohl das Bumsen wie das Bewußtsein , daß mich mein eigener Vater dabei beobachtete.
Es gab der Sache eine ganz neue Dimension. Wenn dir das abnorm vorkommt, dann
bin ich eben abnorm!«
    »Ich würde es nicht als abnorm
bezeichnen«, meinte ich. »Weil mir dann die Worte zur Charakterisierung deines
lieben alten Daddy fehlen.«
    »Damit ist deine Frage
beantwortet«, sagte sie. »Du kannst jetzt gehen.«
    »Ich habe noch eine letzte«,
sagte ich. »Iris Merivale wohnte doch hier im Haus,
nachdem sie aus dem Sanatorium entlassen worden war. Hast du sie und deinen
Vater damals immer noch durch den Trickspiegel beobachtet, oder war sie schon
zu elend für diese Vorstellung?«
    Sanford stieß ein Gurgeln aus
und ließ sein Glas fallen. Er stürzte sich auf mich, die Hände zu Krallen
gekrümmt, die nach meinen Augen zielten. Ich legte ihm die flache Hand auf die
Brust und schob ihn mit ausgestrecktem Arm rückwärts, bis er mit den Kniekehlen
an seinen Schaukelstuhl stieß. Dann gab ich ihm einen letzten Stoß, so daß er
sich etwas gewaltsam hinsetzte.
    »Wenn du ihn unbedingt
umbringen willst, warum nimmst du dann nicht einen Revolver?« fragte Paula
eisig.
    »Also — haben sie’s da immer
noch getrieben?« wiederholte ich meine Frage.
    »Ein paarmal«, antwortete sie.
»Iris war — unersättlich.«
    »Aber dann nahm sie eine
Überdosis Schlaftabletten und starb«, überlegte ich. »Warum?«
    »Wer soll das wissen?«
Gleichgültig zuckte sie die weißen Schultern. »Wer kann schon sagen, weshalb
sich ein anderer das Leben nimmt?«
    »Vielleicht steckte doch mehr
dahinter«, sagte ich. »Und vielleicht hat Mike Rawlins das herausgefunden. Vielleicht ist er deshalb ermordet worden.«
    »Ich habe nicht die geringste
Ahnung, wovon du sprichst«, meinte sie müde. »Bitte, verschwinde endlich!«
    »Ich gehe, aber ich komme bald
wieder. Genau wie Blair und dessen dicker Freund. Dein guter Daddy sollte sich
ziemlich schnell entscheiden, was er zu tun gedenkt; es könnte nämlich sonst zu
spät sein.«
    Ich hielt die Hand mit dem Glas
übers Balkongitter ins Leere, öffnete die Finger und ließ das Glas fallen.
Einige Sekunden später klirrte es leise von den Felsen herauf.
    »Wie gesagt, entweder kommt
dein lieber alter Daddy bald zu einem Entschluß«, sagte ich, »oder du solltest
ihn das Fliegen lehren.«
    Sie begleitete mich durch
Wohnzimmer und Diele zur Haustür. Dort legte sie mir die Hand auf den Arm.
    »Dieser letzte Film«, begann
sie. »Der, den sie nie vollendet hat. Ihn zu finanzieren, war seine Art von
Wiedergutmachung.«
    »Was hatte

Weitere Kostenlose Bücher