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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dazu mußt du mir vertrauen.«
    »Ha!« machte sie nur.
    »Sag deinem Vater, er soll
Blair anrufen«, fuhr ich fort. »Er hätte es sich überlegt, sie könnten doch
noch ins Geschäft kommen. Er soll Blair für heute abend acht Uhr zu sich in sein Haus einladen. Außerdem soll er sagen, er hätte
gehört, daß Blair mit einem sehr attraktiven Mädchen zusammenlebt, das sich
vielleicht für die Rolle der Iris Merivale in dem
neuen Film eignet; Blair soll sie deshalb zur Besprechung mitbringen.«
    »Was für ein verrücktes Spiel
treibst du jetzt wieder?« fragte sie verbittert.
    »Es ist ein Ausweg«, antwortete
ich. »Eine Chance, Blair für immer auszuschalten. Aber wenn du nicht
interessiert bist, soll’s mir auch recht sein. Du wirst bestimmt viel Freude
daran haben, vor dem Trickspiegel Vorstellungen zu geben, während Blair und
dein Vater dahinter zusehen.«
    »Deine Alternativen sind immer
so erfreulich«, sagte sie deprimiert. »Ich werde es Gerry jedenfalls
ausrichten. Ob er es tut, ist eine andere Frage.«
    »Sag ihm, er hat eine ebenso
erfreuliche Alternative«, riet ich. »Nämlich die, daß Jake, wenn er ihn das nächstemal über den Canyon hält, losläßt !«

10
     
    Tony Ferrell öffnete die Tür zu seiner kleinen Wohnung, erkannte mich und wollte sie wieder
schließen. Aber ich drückte mit meinem Gewicht dagegen, und er gab es ziemlich
plötzlich auf. Ich trat ein und schloß die Tür hinter mir.
    »Also«, sagte er zur Begrüßung,
»machen Sie’s kurz, was es auch ist.«
    »Ich möchte mehr über Iris Merivale erfahren«, sagte ich.
    »Sie ist tot.« Er verzog das
Gesicht. »Mehr gibt es über Iris Merivale nicht zu
wissen.«
    »Ich brauche Auskunft«, fuhr
ich fort; »über ihre Beziehungen zu Sanford, aber auch zu Ihnen.«
    »Herrgott, was spielt das noch
für eine Rolle?« explodierte er. »Sie ist tot, punktum .«
    »Für mich spielt es eine
Rolle«, herrschte ich ihn an. »Was brauchen Sie, um Ihrem Gedächtnis auf die
Sprünge zu helfen — Schnaps? Ich habe eine Flasche im Auto, soll ich sie
holen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es gab
eine Zeit, da konnte ich nicht ohne Alkohol leben, aber das ist vorbei. Was
sind Sie, Holman , ein Leichenfledderer? Sie ist tot,
lassen Sie Iris ihren Frieden.«
    »Sie ist tot«, sagte ich, »aber
Mike Rawlins auch. Ich weiß, daß Iris Merivale an einer Überdosis Schlaftabletten starb. Und Rawlins an einer Doppelladung Schrot. Aber ich weiß nicht,
warum.«
    »Was hat Iris damit zu tun?« Er
setzte sich hin und ließ die Schultern hängen. »Ich war der einzige Mensch, der
Iris je verstanden hat«, fuhr er fort. »Ihre große Begabung, meine ich. Sie war
eine begnadete Schauspielerin, wußten Sie das? Aber sie so weit zu bringen, daß
sie ihr Talent voll einsetzte, das war eine ganz andere Sache. Man mußte bohren
und bohren, immer tiefer, bis man zum Kern ihres Wesens vorstieß.« Er grinste
plötzlich. »Hört sich das für Sie blödsinnig an?«
    »Nein«, sagte ich
wahrheitsgemäß.
    »Wenn man auf diese Art
arbeiten muß, entwickelt man eine seltsame Beziehung zueinander. Manchmal muß
man den lieben Gott, manchmal den Teufel spielen. Um es mit einem Klischee zu
sagen: Haß-Liebe. Die meiste Zeit hat Iris mich gehaßt ,
aber in den letzten fünf Jahren ihrer Laufbahn wollte sie nur noch unter mir
spielen.«
    »Und wie war das mit ihrem
Verhältnis zu Sanford?«
    »Dieses Schwein!« Er rieb sich
mit dem Handrücken über den Mund. »Sanford hat sie ruiniert, wußten Sie das? Er
war von ihr besessen und konnte sie einfach nicht in Ruhe lassen.«
    »Warum ist sie ihm nicht
davongelaufen?«
    »Daß dies ihre einzige Rettung gewesen
wäre, ist ihr erst klargeworden, als es schon zu spät war. Sie war mit ihrer
Karriere am Ende und wußte nicht, wo sie sonst hätte hingehen sollen. Ehe Sie
Iris verstehen können, müssen Sie Sanford verstehen. Er ist krank,
geisteskrank!«
    »Inwiefern?«
    »Ein Voyeur«, sagte er, »und
völlig pervers. Er erreicht seine Befriedigung nur, wenn er andere dabei
beobachten kann.«
    »Aber irgendwann muß er ja
normal gewesen sein«, gab ich zu bedenken. »Die Existenz seiner Tochter beweist
das.«
    Ferrell grinste schief. »Seine
Tochter? Sanfords Frau verließ ihn nach einem knappen Jahr und gebar das Kind
drei Monate später. Kurz danach starb sie bei einem Verkehrsunfall, und Sanford
erhob Anspruch auf das Baby. Jeder, der die beiden kannte, wußte, daß er nicht
der Vater war. Für diese Ehre gab es eine Menge

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