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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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möglicher Kandidaten,
angefangen vom Chauffeur bis zu einem Dutzend Hausfreunden.«
    »Daß er ein Voyeur ist, weiß
ich«, meinte ich leise. »Ich habe den Trickspiegel in seinem Haus gesehen.«
    »Ich habe Iris Merivale geliebt«, sagte Ferrell leise. »Und Sex hat dabei überhaupt keine Rolle gespielt. Können Sie das
verstehen, Holman ?«
    »Vielleicht«, sagte ich
vorsichtig.
    »Ich habe zu meiner Zeit mit
genug Frauen geschlafen, um zu beweisen, daß ich ein halbwegs normaler Mann
bin«, fuhr er fort. »Aber bei Iris war es ganz anders. Wahrscheinlich war ich
in ihr Talent verliebt, nicht in ihr Geschlecht.«
    »Und dann?«
    »Dann kam die Zeit ihres
Abstiegs, und sie fraß die Schlaftabletten wie Bonbons in sich hinein; ich
versuchte, Iris zu vergessen. Aber eines Tages rief sie mich aus Sanfords Haus
an. Sie hätte da ein neues Drehbuch, sagte sie, und daraus ließe sich mit ihr
in der Hauptrolle der beste Film machen, den es je gegeben hätte. Sie wollte,
daß ich Regie führte. Ich dachte damals, sie hätte endgültig den Verstand
verloren, deshalb äußerte ich höfliche Platitüden .
Aber sie erzählte, Sanford stelle das Kapital für den Film zur Verfügung und
wolle mich sprechen. Ich fuhr noch am selben Abend zu dem Haus hinauf. Paula
war ausgegangen, deshalb waren wir drei allein.«
    Er zündete sich eine Zigarette
an und inhalierte tief. »Sanford bestätigte sein Geldangebot. Iris zeigte mir
das Drehbuch, und ich überflog es, während die beiden dasaßen und mich
beobachteten. Es war wirklich gut, das Drehbuch, ganz auf Iris’ Talent —
ehemaliges Talent — zugeschnitten. An jenem Abend wirkte sie jedoch wie
verwandelt. Sie war sogar fast wieder schön. Sie redete vernünftig, strahlte,
machte sogar hin und wieder ein Bonmot. So stimmte ich schließlich zu, den Film
mit Iris in der Hauptrolle zu produzieren und inszenieren. Und dann sagte
Sanford, es sei noch eine Bedingung dabei.«
    Er zerdrückte die Zigarette im
Aschenbecher. »Er wollte, daß wir vor diesem verdammten Guckfenster miteinander
schliefen, während er zusah. Ich fragte ihn, ob in seinem dreckigen Hirn eine
Schraube locker wäre; ich sagte ihm noch eine Menge anderer Dinge. Aber dann
sah ich Iris. Sie saß da und weinte. Es wäre ihre einzige Chance, schluchzte
sie, die letzte Möglichkeit eines Comeback. Und Sanfords Bitte sei doch nur
eine Kleinigkeit im Vergleich dazu. Ob ich sie denn so verabscheute? Ob mich
der Gedanke, nur dieses eine Mal mit ihr zu schlafen, denn derart abstoße? Und
das sadistische Schwein saß einfach dabei und grinste dreckig.«
    »Also haben Sie’s schließlich
getan?«
    »Jawohl.« Er nickte kurz. »Ich
hab’s getan. Es ist mir verdammt schwergefallen, vor diesem verdammten
Trickspiegel mit dem Lustmolch überhaupt eine Erektion zu kriegen. Und auch an
ihr hatte alles seine Spuren hinterlassen, die Ausschweifungen, der Alkohol,
die Drogen. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. Aber ich hab’s für sie getan,
für das, was sie einmal war.«
    »Und dann fingen Sie mit den
Dreharbeiten an.«
    »Es war vom ersten Tage an ein
Reinfall«, sagte er. »Ich hatte einen der besten Kameraleute der Branche
eingestellt, wir drehten nur bei weichem Licht und mit Gaze über den
Objektiven, aber nichts konnte die Verwüstung von Iris’ Körper kaschieren. Sie
hatte ihr Talent und ihr Selbstvertrauen verloren; für mich war es, als sollte
ich mit gelähmten Händen eine Marionette zum Tanzen bringen! Aber ich machte
weiter, weil uns nichts anderes übrigblieb. Zuletzt, wir hatten etwa
hunderttausend Dollar verbraucht und ein Drittel des Films fertig, warf Sanford
das Handtuch. Er wollte nicht mehr gutes Geld dem schlechten nachwerfen, sagte
er, und ich konnte es ihm nicht verdenken. Wer läßt sich seinen perversen Tick
schon gern hunderttausend Dollar kosten?«
    »Sie waren an dem Negativ
rechtlich zur Hälfte beteiligt«, sagte ich. »Und Sie haben Jamison diesen
Anspruch als Sicherheit für sein Darlehen übereignet.«
    »Er hat meinen Anspruch gekauft
und mir neunzig Tage Frist gegeben, ihn zurückzukaufen«, korrigierte er mich.
    »Die Frist läuft in zwei Tagen
ab. Jamison ist der Ansicht, Sie werden nicht zurückkaufen, weil Sie immer noch
das Recht auf Produktion und Regie des Films besitzen; Sie würden lieber mit
ihm als mit Blair ins Geschäft kommen.«
    »So, glaubt Jamison das?« Er
lehnte sich in seinem Stuhl zurück und begann leise zu lachen.
    »Was soll daran so komisch
sein?« fauchte

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