Sex in der Dose
daß es so war. Ich sage nur, es wäre möglich.«
»Und warum erzählen Sie es
mir?«
»Weil ich Sie mir vom Hals
schaffen will, Holman «, knurrte er. »Für mich
bedeuten Sie momentan nur Ärger. Mir wär’s lieber, Sie würden verschwinden und
jemand anderen belästigen, egal, wer’s ist. Am liebsten natürlich Blair, weil
der Sie noch am ehesten endgültig beiseiteschafft. Oder Sie drehen den Spieß um
und schalten ihn aus, aber bitte nicht zu bald. Erst muß er sich Sanfords
Negativhälfte beschafft haben. Wenn das in Blairs Händen ist, habe ich keine
Probleme mehr.«
»Sie sind ein hinterlistiger
Gauner, Jamison«, sagte ich ihm, »aber ich glaube Ihnen jedes Wort.«
»Wie mich das freut«,
antwortete er kühl.
»Aber jetzt sagen Sie mir auch
den Namen von Lottis Vater.«
Er musterte mich stirnrunzelnd,
dann begann er zu grinsen. »Henderson«, sagte er, »Rod Henderson. Informieren
Sie sich über ihn bei einem Insider in San Diego.«
»Worauf Sie sich verlassen
können.«
Jamison erhob sich. »Sie
könnten mit dieser Information auch zu Sanford gehen, das ist mir klar. Aber
ich glaube, so dumm sind Sie nicht. Es wäre das Todesurteil für Sanford.«
Wieder grinste er. »Und natürlich auch für Sie!«
Damit eilte er davon, wahrscheinlich
wieder an seine Kontobücher.
Ich fuhr nach Hause und machte
mir Rührei zum Mittagessen. Alices Steak-Sandwich wäre wahrscheinlich ohnedies
zäh gewesen. In San Diego hatte ich einen alten Freund namens Dan Carson. Den
rief ich nach dem Essen an, und er bestätigte Hendersons Einfluß, wie Jamison
ihn mir geschildert hatte. Ob er eine Tochter besaß, wußte Carson nicht, aber
er kannte die Telefonnummer. Das reichte mir schon. Ich bedankte mich, legte
auf, wählte wieder und fragte nach Rod Henderson.
»Mr. Henderson hat
augenblicklich eine Besprechung«, informierte mich eine reservierte Stimme am
anderen Ende. »Vielleicht kann er Sie zurückrufen?«
»Sagen Sie ihm, ich rufe wegen
seiner Tochter an.«
Eine Pause von etwa drei
Sekunden, dann: »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
Ich blieb, es klickte, und dann
sagte eine Stimme: »Henderson.«
»Sie haben eine Tochter, Mr.
Henderson?« fragte ich. »Beschreiben Sie sie bitte.«
»Was erlauben Sie sich, Sie
unverschämter Lümmel!« brüllte Henderson. »Ich...«
»Klappe!« sagte ich unhöflich.
»Ich muß mich vergewissern, daß die Details stimmen. Also beschreiben Sie Ihre
Tochter endlich!«
Eine Weile hörte ich ihn nur
schwer atmen. »Ihr Name ist Charlotte«, sagte er schließlich. »Sie ist noch
nicht achtzehn Jahre alt, schwarzhaarig, hat grüne Augen und...«
»Das genügt«, unterbrach ich
ihn. »Wollen Sie Ihre Tochter wiedersehen, Mr. Henderson?«
»Fragen Sie nicht so blöd,
natürlich will ich sie wiedersehen«, knirschte er. »Wenn’s um Lösegeld geht...«
»Kein Lösegeld«, sagte ich.
»Erinnern Sie sich an Russ Blair?«
» Russ ?«
überlegte er, aber dann explodierte seine Lautstärke. » Russ !«
»Ihre Tochter lebt mit ihm
zusammen. In Los Angeles.«
»Wer spricht da eigentlich?«
fragte er erstickt.
»Mein Name ist Holman «, antwortete ich. »Blair hintertreibt ein Projekt,
das ich hier laufen habe. Erst heute nachmittag habe
ich erfahren, daß seine Freundin Ihre Tochter ist.«
»Wo finde ich ihn?«
»Ich weiß zwar nicht, wo er
wohnt«, meinte ich, »aber ich kann Ihnen sagen, wo er heute
abend sein wird.«
»Das reicht mir völlig«, sagte
er kalt.
»Aber er wird seinen alten
Kumpel Jake dabei haben«, warnte ich.
»Macht nichts. Jake ist kein
Problem.«
Also nannte ich ihm Namen,
Adresse und Uhrzeit.
»Werden Sie selbst auch dort
sein, Holman ?« erkundigte er sich.
»Das habe ich vor, ja.«
»Ich werde Sie überprüfen
lassen«, warnte er. »In Los Angeles besitze ich gute Verbindungen.«
»Bei Ihnen in San Diego lebt
ein gewisser Dan Carson«, informierte ich ihn. »Wenn Sie sich an den wenden,
sparen Sie Telefonspesen.«
»Das werde ich auch tun«,
versprach er. »Ich hoffe nur in Ihrem Interesse, daß Sie sich nicht geirrt
haben, Holman . Wenn das ein Witz war, dann...«
»Ja, natürlich, Mr. Henderson«,
unterbrach ich und legte auf.
Als nächstes wählte ich
Sanfords Nummer. Es dauerte lange, ehe sich jemand meldete.
»Ja?« fragte eine lustlose
Stimme.
»Hier spricht Rick Holman «, teilte ich mit.
»Und? Soll ich deshalb in
Freudentränen ausbrechen?« blaffte Paula.
»Es gibt einen Weg, wie ihr Blair
loswerden könnt«, sagte ich. »Aber
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