Sex ist verboten (German Edition)
natürlich einen Arm um meine Schultern, und wir reden und reden und reden. In irgendeinem Hotel reden wir uns tief in die Seele des anderen hinein, dringen vor bis unter die Haut. Wir reden, bis wir unter der Bettdecke landen. Wir lieben uns. Er sieht besser aus als Jonathan, er ist schlank und blass, traurig und witzig. Ich bin sicher, dass er sehr witzig sein kann. Ich weiß es. Er findet es aufregend, dass ich noch so jung bin. Er ist voller Verehrung.
Alle Scheinwerfer auf dein strahlendes Gesicht gerichtet.
Jonathan hat mich verehrt. Er wollte nicht um mich kämpfen, aber verehrt hat er mich. Deine Augen, Beth, sagte er. Er liebte meine Augen. Ich glaube nicht, dass er deswegen gelitten hat. Wir umarmen uns, bis wir eins werden. Seine Lust versinkt in meiner.
Sogar zu lernen, wie man nimmt, ist eine Form des Gebens, in der Liebe.
Du bist wieder mit einem Mann zusammen, Beth, du lachst und stehst rauchend am Fenster eines Hotelzimmers. »Fanng-gen Sie von voornan.« Seine Hände liegen auf meinen Hüften. Seufzen, Lächeln.
»Ich stecke total in Schwierigkeiten«, sagte ich.
Wir knieten nach dem
mettā
der Helfer in der Halle. Mr. Harper und Mi Nu vorne auf ihren Hockern, die männlichen Helfer auf der einen, die weiblichen auf der anderen Seite, hockten wir auf Knien in einer Reihe im trüben Licht der Halle, nachdem die Schüler zu Bett gegangen waren, um über die Geschichte von Krsa Gautami und den drei Sesamkörnern nachzugrübeln, die Weisheit des Buddha zu bedenken und sich ihren ersten
vipassanā
-Tag durch den Kopf gehen zu lassen. Den Bereich von
paññā.
Die Welt der Empfindungen und des Leidens.
Harper lächelt. Er sagt: »Nun, der
vipassanā
-Tag ist immer schwer. Ich fand, es lief ganz gut.«
Die Helfer hörten zu.
»Schwer zu entscheiden, was zu tun ist, wenn jemand so sehr weint«, fügte er hinzu.
Während Harper mit uns spricht, lässt er den Blick über unsere Gesichter schweifen und lächelt irgendwie verhalten.
»Ich hielt es schließlich für das Beste, sie zu bitten, hinauszugehen.«
Mi Nu nickte.
Einer der männlichen Kursmanager sagte: »Ich fand es wunderbar, wie die Gesichter der Leute hinterher glänzten. Sie glänzten wirklich.«
Harper nickte.
Tony der Professor sagte: »Ich fand, sie sahen ziemlich verstört aus.«
»Das auch.« Harper lächelte wieder. »Das auch.« Er seufzte: »Aber wie lief es denn heute in der Küche?«
Diese Frage stellt er jeden Abend. Seine Stimme ist sanft und entrückt.
»Hektisch«, sagte Paul. »Das Problem ist, dass niemand sich mit den Geräten auskennt. Und wir sind nicht genug Leute.«
»Beth kennt sich aus«, sagte Meredith.
»Oh, wir kriegen das schon hin«, sagte Ines strahlend. »Es wird von Tag zu Tag leichter.«
»Und jetzt haben Sie ja noch Marcia«, sagte Mrs. Harper.
Rob sagte, seiner Meinung nach sei es eine Frage der Organisation, man müsste die Aufgaben besser verteilen.
Ich schaute zu den Männern hinüber und sah, dass Ralph mich mit seinem sanften Hundeblick anstarrte. Ralph scharwenzelt schon den ganzen Tag um mich herum. Er spürt, dass etwas im Busch ist.
»Also, machen Sie sich nicht zu viele Sorgen«, sagte Harper aufmunternd. »Das Feigenbrot war übrigens ausgezeichnet.«
»Danke.« Ines strahlte immer noch.
»Und das tropfende Dach?«, fragte Livia. Zwei Schüler hatten darum gebeten, weiter weg von der Pfütze sitzen zu dürfen, und andere murrten wegen der Ablenkung. Konnte man es nicht irgendwie reparieren?
Einer der Wartungs-Helfer erklärte, das Dach sei gewölbt, daher tropfe das Wasser nicht direkt unter der undichten Stelle auf den Fußboden, und deshalb hatten sie die Ursache des Problems noch nicht gefunden.
»Nichts passiert.« Harper lächelte. »Es ist nur ein leichtes Tropfen. Niemand wird davon nass. Eine gute Gelassenheits-Prüfung für die Kursteilnehmer.« Er seufzte. »Schluss für heute, gehen wir zu Bett.«
Er setzte sich für die kurze Schlussmeditation zurecht. Er hatte die Augen geschlossen.
»Ich bin in Schwierigkeiten«, sagte ich da. Meine Stimme durchbrach piepsend die Stille. Ich hatte mir nicht vorgenommen zu sprechen. Es kam einfach heraus. Alle drehten sich zu mir um. »Tut mir leid, Leute. Ich weiß, ich sollte das nicht tun.« Ich schüttelte den Kopf. Dann sagte ich, ich könne am nächsten Tag nicht helfen. »Ich kann nicht. Es tut mir leid. Ich stecke total in Schwierigkeiten.«
Die Worte kamen einfach heraus. Ich würde gleich anfangen zu weinen. Man soll in
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