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Sex ist verboten (German Edition)

Sex ist verboten (German Edition)

Titel: Sex ist verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Parks
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entwickeln? Mein Baby ist dort. Es wird auf den Strand geschleudert und von der nächsten Welle wieder weggespült. Wie soll man überhaupt irgendetwas meistern? Die Gegenwart ist ein zorniges Meer. Ich habe still gesessen und geatmet, auf meinen Atem geachtet, auf meinen Körper geachtet, auf meine Gedanken geachtet, und der gegenwärtige Augenblick hat mich überwältigt, das Meer hat mich überwältigt, meine schmerzenden Knöchel haben mich überwältigt. Ich bin besiegt, besiegt, besiegt.
    Das Einzige, was es zu beobachten gibt, ist mein Scheitern.
    »Bavatu sava mangelam.«
    Mögen alle Dinge frei werden, frei, frei, frei.
    »Sadhu, sadhu, sadhu.«
    Es war vorbei. Die Meditierenden verließen die Halle. Diejenigen, die Fragen hatten, stellten sich bei Harper und Mi Nu an. Um diese Dinge zu verstehen, braucht man die Augen nicht aufzumachen. Ich spüre, wie die Leute aufstehen, wie sie um mich herumwuseln und da- oder dorthin gehen. Jetzt hört man leise Stimmen. Manche Fragen werden flüsternd gestellt, andere kann ich gut verstehen.
    »Ist
anicca
der Begriff für eine bestimmte Kraft, oder steht es ganz allgemein für jede Veränderung, die in der Natur stattfindet?«
    »Ich bin sicher, dass ich in einem früheren Leben etwas Furchtbares getan habe. Wie viele Leben dauert es, das schlechte Karma von etwas sehr Schrecklichem abzuschütteln?«
    »Mein Mann betrügt mich. Manchmal habe ich das Gefühl, ich benutze die Meditation, um das leugnen zu können. Was würde der Buddha dazu sagen?«
    Es geht zwanzig Minuten bis eine halbe Stunde so. Mi Nus Antworten kann ich überhaupt nicht hören. Harper wiederholt seine Floskeln. »Was Sie in Ihrem früheren Leben auch getan haben, der Weg des Dhamma ist immer der gleiche. Es hat keinen Zweck, sich zu quälen.«
    Dann sind alle Fragenden dran gewesen und
mettā
kann beginnen.
    »Falls ich beim heutigen Dhamma-Service jemanden gekränkt habe, so bitte ich sie oder ihn um Vergebung. Ich bitte sie oder ihn um Vergebung.«
    Dasguptas Stimme wirkt beim
mettā
näher und ruhiger: die Aufnahme besitzt eine Art kehlige Intimität, als wüsste er, dass er nur zu seiner Gruppe treuer Helfer spricht; er braucht niemanden zu überzeugen.
    »Wenn jemand mich beim heutigen Dhamma-Service gekränkt hat, so vvergebe ich ihr oder ihm. Ich vvergebe ihr oder ihm.«
    Mögen alle Wesen, sichtbar und unsichtbar, sichtbar und unsichtbar sichtbar und unsichtbar …
    Das mettā
war vorüber, und die Helfer nahmen ihre Kissen, um vor den Kursleitern niederzuknien. Ich blieb, wo ich war. Ich blieb abseits, auf meinem Kissen gestrandet. Reglos, ich habe mich den ganzen Tag nicht gerührt. Ich treibe in der Brandung,mit all dem Dreck, den die Flut mit sich trägt, ich bin vollkommen präsent und reglos, ich sitze still, während die Helfer sich zu ihrem letzten Treffen versammeln. Jetzt, dachte ich, wird bestimmt jemand eingreifen. Jemand wird Beth Marriot daran erinnern, dass exzentrisches Benehmen im Dasgupta-Institut nicht erlaubt ist.
    Niemand tippte mir auf die Schulter. Niemand griff ein. Vielleicht bin ich unsichtbar geworden. Vielleicht bin ich tatsächlich draußen in der Brandung, nicht zu retten, außer Reichweite derer, die mich lieben. Ich habe gespürt, wie das Meer mich hinauszog, es war ein starker, stetiger Sog. Wo war die Boje? Vielleicht könnte ich sie ergreifen und mich daran festhalten. Die Wellen waren riesig. Ich hatte mich an der Schulter verletzt. Als ich über einen Wellenkamm gehoben wurde, konnte ich kurz den Strand sehen. Philippe sprang ins Wasser. Er kam hinter mir her.
    »Oh, viel besser«, sagte Ines bezüglich der Küche. »Wenn es Zeit ist abzureisen, werden wir alles im Griff haben.« Sie lachte. »Es hat wirklich großen Spaß gemacht.«
    Vikram sagte, die Regel, dass die Helfer getrennt in den Räumen der weiblichen und männlichen Helfer essen sollten, würde nicht immer eingehalten.
    Livia fragte, ob die anderen Helfer es bitte melden könnten, wenn sie sahen, dass sich ein Schüler oder eine Schülerin vom Gelände wegschlich. Zwei waren den ganzen Nachmittag nicht da gewesen. Sie waren weder in der Meditationshalle noch in ihren Zimmern.
    Harper sagte: »Morgen wird das Schweigegelübde aufgehoben. Ich weiß, dass ein oder zwei von Ihnen einen Freund oder eine Freundin unter den Meditierenden haben. Bitte beachten Sie dennoch die Regeln bezüglich des Körperkontakts. Auf dem Gelände des Instituts darf es keine Berührungen geben, undselbstverständlich

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