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Sex ist verboten (German Edition)

Sex ist verboten (German Edition)

Titel: Sex ist verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Parks
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reichen, um aus dem Dasgupta-Institut rausgeworfen zu werden.
    »Du siehst großartig aus«, sagte Jonathan. Er hat auf seinem Bild meine Zähne nicht vergessen; auch nicht mein wildes Haar.
    »Du siehst
fantastique
aus«, sagte Philippe. »Deine Titten sind
fantastiques.
«
    »Kaum zu glauben, dass du stillen wirst«, sagte Carl. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Carl roch schon die Milch. Er wechselte schon die Windeln. Am Strand blies ein starker Wind. Die roten Fahnen waren alle oben. Beim Ausziehen der Jeans war dir klar, dass du nicht da sein solltest. Es war wild. Wir waren betrunken und bekifft.
    »Angsthasen«, rief ich. »Ihr habt Schiss, Schiss, Schiss.«
    Die Jungs zitterten. »Nein,
pas du tout,
Elisabeth.
Pas du tout.
«
    Wir fassten uns an den Händen und rannten in die Brandung. Die Wellen waren riesig. Ich spüre den festen Sand unter meinen Füßen, zuerst trocken, dann nass, das prickelnde Stechen der Gischt, als das Meer auf uns zukommt, das Wasser schäumt jetzt um unsere Knöchel, dann friert es unsere Knie ein. »Bis zur Boje und zurück!« Die heranrollende Brandung schimmerte hell, aber dahinter war das Meer schwarz. Die Wellen brachen mit Getöse. »Zur Boje und zurück! Zur Boje und zurück!« Vielleicht rief Carl von weit weg: »Beth!«
    Ich ging den Weg zur Meditationshalle hinauf. Zum letzten Mal. Ich hatte kein Wasser getrunken. Mit Absicht. Ich hatte nichts gegessen. Ich werde die ganze Nacht sitzen, den ganzen Tag morgen und die ganze folgende Nacht. So lange wie nötig. Ohne Pause.
    »Warum sind manche Leute rücksichtslos und andere nicht?«, habe ich Jonathan gefragt.
    »Ich weiß es nicht, Beth. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Ich werde so lange sitzen wie nötig. Bis ich mich verändert habe. Ich werde nicht aufstehen. Wenn sie mich zwingen aufzustehen, werde ich das Dasgupta-Institut sofort verlassen. Ich werde brüllen und toben. Ich werde ihnen erzählen, dass Ralph mich geküsst hat, dass Mrs. Harper mich umarmt hat, dass GH ein Tagebuch führt, und tausend andere Sachen, die nicht wahr sind. Ich werde entweder meinen Geist verändern oder bei dem Versuch, es zu tun, verrückt werden.
    Ich streifte meine Schuhe ab, öffnete die Tür und schloss sie leise hinter mir, um nicht zu stören. Aber selbst das kleinste Klicken hat eine Wirkung. Drinnen saßen hundertfünfzig Menschen, gegen Ende einer Stunde der Festen Entschlossenheit,manche aufrecht, manche zusammengesunken, im Schneidersitz oder kniend, manche hatten ihre Knie umfasst, einer oder zwei saßen hinten auf Stühlen, und als die Tür ins Schloss fiel, ging dieses winzige Klicken durch jeden Einzelnen von ihnen hindurch, so als hätte man einen Stein in stilles Wasser geworfen, und als ich durch die Reihen hindurch zu meinem Platz ging und dabei vorsichtig zwischen den Matten auftrat, gab es links und rechts von mir kleine Bewegungen und Seufzer, wie wallende Unterwasserpflanzen, durch die ich hindurchwatete.
    Ich glaube, ich bin noch nie in die Meditationshalle gekommen, als alle so konzentriert und friedlich dasaßen. So wird es um den achten Tag herum. Urplötzlich hatte ich das Gefühl, diese Menschen zu lieben. Ich war glücklich. Ich liebte sie wirklich alle. Sogar Marcia. Und ehe ich mich setzte, wandte ich den Kopf und schaute mich um. Mrs. Harpers großer Kopf war gesenkt. Mi Nu sah aus wie ein Gespenst, sie schwebte. Mein Tagebuchschreiber auf der anderen Seite saß vorgebeugt, das Kinn auf der Brust. Es sah so aus, als würde er jeden Augenblick nach vorne aufs Gesicht kippen. Ich schaute die Mädchen an. Meredith wirkte stabil und feierlich. Kristin kniete. Sie saß auf ihren Fersen. Das könnte ich nie eine ganze Stunde lang durchhalten. Kristin treibt sich an. Ihre blassen Lippen waren geöffnet. Ganz kurz dachte ich daran, sie zu berühren, einen Finger zwischen ihre Lippen zu legen und zu spüren, wie der Atem ein- und ausströmt. Würde sie das stören?
    Ich setzte mich und nahm die schwierigste Position ein, zu der ich in der Lage bin, ein fester halber Lotussitz. Ich werde mich nicht aus dieser Position rühren, bis etwas passiert, bis ich irgendeine Veränderung erreicht habe. Es ist mir egal, ob das die falsche Herangehensweise ist. Ich werde mich nicht rühren, bis irgendetwas nachgibt, bis tief in meinem Innern etwas zerbrichtoder sich öffnet oder stirbt oder geboren wird. Ich werde weder essen noch trinken noch pissen noch kacken.
    Ich saß still, legte die Hände mit den Handflächen nach oben

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