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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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auf dem Weg zum Treffen mit Ravyn, hatte er einen kurzen Stopp an der Rezeption eingelegt und seinen Aufenthalt verlängert.
    Das war nicht gerade leicht gewesen, weil das Hotel so kurz vor den Feiertagen ausgebucht war. Dennoch war es ihm mit Charme, einem üppigen Trinkgeld und nach langem Überreden geglückt, sein Zimmer zumindest noch über das Wochenende zu behalten.
    Spätestens am Montagmorgen würde er entweder zum Flughafen fahren und mit dem umgebuchten Ticket nach Hause fliegen, oder er würde den Berg hinunterfahren, sich eine einfachere Unterkunft suchen und mit einem Mietauto hin- und herfahren müssen, denn bestimmt war Candy nicht bereit, ihn bei sich zu Hause aufzunehmen und dort zu bekochen.
    Auf das Bekochtwerden konnte er verzichten. Verdammt, er würde es sogar überleben, wenn sie ihn nicht zu sich ins Bett ließ. Diese Aussicht war zwar alles andere als verlockend, doch wie er ihr bereits gesagt hatte, war noch kein Mann an mangelndem Sex gestorben.
    Viel mehr würde es ihm zu schaffen machen, von hier abzureisen, ohne erfahren zu haben, wer sie wirklich war. Das hatte nichts damit zu tun, dass sie ihm vom ersten Moment an bekannt vorgekommen war. Vor allem interessierte ihn die Frage: Wer war die Frau, die einen Fremden im Nachtclub küsste, als bedeute ihr dieser Moment mehr als ihr gesamter Auftritt?
    Der Kuss, die Vertrautheit und die Intimität in ihrer Garderobe. Immer noch konnte er es kaum fassen, dass sie sich ihm dort so willig hingegeben hatte. Möglicherweise hing das mit der Atmosphäre des Romantikhotels zusammen, aber Candy schien selbst ziemlich überwältigt gewesen zu sein.
    Nein, er konnte nicht von hier abreisen, ohne mehr über sie herausgefunden zu haben, und das stellte ein echtes Problem dar. Er traute sich selbst nicht mehr zu, etwas für sich zu behalten, was ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut wurde. Er konnte die Grenze zwischen dem Privatmann Caleb und seiner Rolle als Max nicht mehr klar ziehen. Und weil er davon ausging, dass Candy ihre Geheimnisse hatte …
    „Mr. McGregor?“
    Er blickte hoch und rechnete damit, die Kellnerin vor sich zu sehen, die ihm seinen Kaffee brachte. Als er sah, dass er sich geirrt hatte, runzelte er unwillig die Stirn. Vor seinem Tisch stand eine junge Frau, fast noch ein Mädchen. Wie so viele andere trug sie eine tief sitzende Jeans, farbenfrohe, dicke Boots und gleich mehrere Tops übereinander. Die Haare hatte sie sich mit einem Stirnband nach hinten geschoben, ihr Gesicht war völlig ungeschminkt.
    „Ja?“
    „Ich bin Brenna Sparks. Wir sind verabredet.“
    „Sind wir?“ Ohne seinen Kaffee war er zwar geistig noch nicht ganz auf der Höhe, aber ihr Name hätte ihm sicher etwas gesagt, wenn er ihn schon mal gehört hätte.
    Entnervt verdrehte sie die Augen und sah ihn dann abwartend an. Als er offensichtlich immer noch nicht wusste, wer da vor ihm stand, warf sie den Kopf in den Nacken, packte das oberste ihrer Tops am Halsausschnitt und riss es mit einem schrillen Schrei entzwei. Nicht zuletzt dieser Schrei galt mittlerweile als Markenzeichen der Evermore-Sängerin bei ihren Auftritten.
    Okay, sie ist kein Mädchen, dachte Caleb, aber die Ehefrau eines Abgeordneten stellt man sich auch anders vor. Brenna Sparks war Ravyn Black. Schwer zu glauben, dass diese Frau, die kaum älter als zwölf Jahre aussah, für Teddy Eagleton das darstellte, was Marilyn Monroe für John F. Kennedy war. Mehr noch, denn jetzt wollten die beiden den Bund fürs Leben eingehen.
    „Entschuldigen Sie.“ Er stand auf und deutete auf den freien Stuhl ihm gegenüber, während er lächelnd zu den übrigen Restaurantgästen sah, die anscheinend keine Fans von kreischenden Rockstars waren. „Bitte setzen Sie sich doch, ich versuche immer noch, wach zu werden.“
    Ihr Blick wirkte jetzt eher mütterlich. „Es ist fast Mittag.“
    Belustigt darüber, dass ein Rockstar ihn wegen seiner Schlafgewohnheiten kritisierte, zuckte er mit den Schultern. „Was soll ich sagen? Es war eine aufregende Nacht.“
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen, griff nach dem Glas Wasser, das vor ihr stand, und trank es halb leer, bevor sie Caleb wieder ansah. „Mache ich einen Fehler? Ist der Kerl, dem ich meine Geschichte erzählen will, ein Idiot?“
    Er gab dem Kellner einen Wink, ihm Kaffee zu bringen, und setzte sich. „Keine Sorge, ich war nur kurz in Gedanken versunken, weil ich bis spät in die Nacht versucht habe, die Lösung für ein Problem zu

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