Sex oder Schokolade
nicht."
„Das Versprechen gilt für alle Männer." Sabrina griff nach der Melone, um Kits Blick auszuweichen. Sie sah nach unten. Direkt auf seine Jeans. Hastig wandte sie den Blick wieder ab, als sie sah, wie erregt er war. Männer waren wirklich leicht zu durchschauen.
„Marjorie und ich haben uns gegenseitig versprochen, unser Leben zu ändern. Ich musste ein Apartment mieten, einen guten Job finden und ..." Sie musste wieder schlucken. Ich brauche mehr Schokolade und weniger Kit, dachte sie.
Abwartend blickte er sie an.
Sabrina sah zur Decke. „Und Männer aufgeben."
Es dauerte lange, bis Kit antwortete. „Mist." Er steckte die Hände in die Taschen und ließ die Schultern sinken. „Und ich bin ein Mann."
Das T-Shirt hing schief, und die Jeans hatte er mit den Händen in den Taschen etwas tiefer geschoben. Ein Stück seines flachen muskulösen Bauchs war zu sehen. Die Haut war glatt und leicht gebräunt. Sabrina wollte ihn dort so gern berühren, dass ihre Hände fast zitterten.
Lächelnd neigte er den Kopf, und Sabrina biss die Zähne zusammen. Anscheinend hielt er das, was sie gesagt hatte, für den besten Witz aller Zeiten.
„Hättest du nicht lieber die Schokolade aufgeben sollen?" fragte er. „Du wirkst auf mich ziemlich süchtig. Deine Hände zittern, du schwitzt leicht, und deine Augenlider zucken."
Wirklich lustig. Sabrina würde ihm auf keinen Fall verraten, welche Rolle die Schokolade in Marjories Plan spielte. Dann brach er sich vielleicht vor Lachen noch die Rippen.
Sie schnaubte. „Du bist hier der Experte für Schokolade."
Er strich ihr unter dem T-Shirt über den flachen Bauch.
„Dann ist dies also der Weg zu deinem Herzen?" Er fuhr über ihren Nabel.
„Falsche Richtung."
„Möchtest du lieber, dass ich dein Herz berühre?" Seine tiefe leise Stimme ließ Sabrina innerlich erbeben.
„Das meinte ich eigentlich nicht."
„Oder hier?" Sein Atem streifte ihre Wange, während er behutsam ihren Hals berührte.
Mit der anderen Hand streichelte er ihren Po. „Oder hier?"
„Nein." Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Nein, da auch nicht. Hör bitte auf damit."
Sofort zog er die Hände zurück, und Sabrina konnte wieder atmen. Im Moment kam Atmen ihr zwar nicht mehr so wichtig vor, aber wenn sie Kit nicht bekommen konnte, dann wollte sie wenigstens überleben.
„Und ich darf dir nichts anderes als Schokolade anbieten?" fragte er.
Sabrina nickte. „Genau."
„Das tut weh. Besonders bei einer Frau wie dir."
Darauf ging sie lieber nicht ein. „Lass uns Freunde sein."
„Du willst mich ja nur, weil ich gut mit Schokolade umgehen kann. Und dass du eigentlich keine Süßspeisen magst, kaufe ich dir nicht ab."
Kit räumte die Küchengeräte weg.
„Hast du in der Navy auch gekocht?" Vielleicht war es das Beste, wenn sie beide so taten, als habe es diese Küsse nie gegeben.
„Anfangs nicht, aber dann wurde das mein Arbeitsbereich." Er schlug sechs Eier in eine Rührschüssel. So viele Eier aß Sabrina sonst in einem ganzen Monat nicht.
„Als was hast du denn angefangen?"
„Da war ich achtzehn, und eine Schürze wollte ich mir auf keinen Fall umbinden. Das war nicht cool. Deshalb wollte ich alles andere tun, nur nicht kochen. Aufs College wollte ich auch nicht gehen, also bin ich in die Navy eingetreten. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich da meine Vorliebe für Puderzucker, Schokofüllung und Zuckerglasur verlieren würde."
Sabrina musste lachen. „Hat anscheinend nicht geklappt." Wusste er eigentlich, wie anziehend ein Mann mit Schürze wirken konnte? „Also hast du schon vor der Navy zu kochen angefangen? Wie kam das denn?"
„Angefangen hat es als Strafe. Ma'am hat mich zum Küchendienst eingeteilt."
„Ma'am?"
„So wurde sie von allen Pflegekindern genannt. Francoise O'Neill hieß sie eigentlich. Eine Kanadierin mit französischen Vorfahren. Sie hat einen Staubsaugervertreter geheiratet, und als ihre eigenen fünf Kinder aufs College gingen, hat sie Pflegekinder aufgenommen."
„Klingt nach einer fantastischen Frau."
Kit nickte. „War sie auch."
„War sie?"
„Vor ungefähr zwei Monaten ist sie gestorben."
Obwohl Kit das Gesicht leicht abwandte, erkannte Sabrina, wie traurig er war. Er senkte den Blick und fingerte ungeschickt mit dem Schneebesen herum. „Das tut mir Leid", sagte sie leise.
Er hörte auf, die Eier zu schlagen, sah Sabrina aber nicht an. „Ich war in Cleveland zur Beerdigung."
„Und was ist
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