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Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Alexander
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tief durch.
    „Erzähl weiter." Kit stützte sich wieder auf den Tresen, und Sabrina wusste, dass er sie berühren würde, wenn sie ihm die kleinste Ermutigung dazu gab.
    Sie blickte sich in dem Restaurant um. Es war alles ruhig. Die ersten Dinnergäste würden erst in einer halben Stunde kommen. Eigentlich war es höchste Zeit zum Abrechnen, aber sie wollte Kit unbedingt erzählen, wie viel Tory ihr bedeutet hatte.
    „Ein hübsches kleines Pferd hatte es mir besonders angetan. Es hieß Tory und war dreizehn Jahre alt, genau wie ich. Ich habe dieses Pferd vergöttert und so lange auf die Besitzer eingeredet, bis sie bereit waren, es mir zu verkaufen. Ich habe alle meine Ersparnisse zusammengerechnet und einen Plan aufgestellt, wie ich die laufenden Ausgaben bezahlen konnte. Den wollte ich meinen Eltern vorlegen, aber dann ..."
    Sabrina schluckte. „Ich war so aufgeregt, als ich an jenem Tag vom Stall nach Hause lief.
    Aber schon an der Haustür habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte." Sie kämpfte gegen die Tränen. „Mom und Dad riefen Marjorie und mich ins Wohnzimmer und verkündeten uns, dass sie sich scheiden ließen. Wir mussten das Haus verkaufen. Im Nachhinein mag das  egoistisch erscheinen, aber ich dachte nur immer wieder daran, dass ich dieses Pferd nicht haben konnte und dass meine Eltern mir das Leben ruiniert hatten. Ein klassisches Trauma, schätze ich." Sie hob die Schultern. „So sind Kinder eben."
    Lange schwieg Kit, und Sabrina fragte sich, ob er ihre kleinen Sorgen von damals mit seiner verkorksten Kindheit verglich.
    „Bestimmt war es leichter für dich, wegen des Pferdes zu trauern als wegen der Trennung deiner Eltern."
    Sabrina seufzte. „Wahrscheinlich. Wir verkauften das Haus und zogen in ein billigeres.  Marjorie und ich besuchten am Wochenende unseren Dad in seinem Apartment in der Nähe.  Der Reitstall war viel zu weit entfernt, und ich war nie wieder dort."
    „Und was hast du mit deinen Ersparnissen gemacht?"
    Sie lächelte. „Ein Jahr später war ich schon ein typischer Teenager, und mein ganzes Geld ging für Klamotten, Schminksachen und Schmuck drauf. Ich hatte den festen Vorsatz, nur noch für den Augenblick zu leben." Prüfend blickte sie ihm in die Augen. „Ich war ziemlich anstrengend für meine Mom."
    „Verständlich. Ich war ähnlich schlimm. Ständig habe ich mich geprügelt, randaliert und auch Autos geknackt."
    Verwundert hob sie die Augenbrauen. „Du? Ein jugendlicher Straftäter? Ich habe nur hin und wieder Schminkzeug geklaut."
    „Anscheinend waren wir beide ziemlich wilde Teenies. Und sieh uns jetzt mal an."
    Verlegen lachte sie. Jetzt hatten sie noch mehr Gemeinsamkeiten entdeckt, obwohl sie  sich von Kit hatte abgrenzen wollen. Er blickte sie so zärtlich an, dass ihr Puls raste.
    Andererseits wusste er nicht, dass es nur an Marjorie und ihrer Wette lag, dass Sabrina nicht mehr aus dem Koffer lebte und von einer Stadt zur nächsten zog. „Das ist alles lange her. Ich fahre jetzt nach Hause."
    „Bist du müde?" Kit richtete sich auf.
    „Eigentlich nicht. Sehr anstrengend ist dieser Job nicht.  Ställe ausmisten war viel ermüdender."

    „Gut. Denn ich wollte dir eigentlich vorschlagen, dass wir zu dir fahren und dein Apartment streichen. Da es so winzig ist, sind wir bestimmt schnell fertig."
    Sabrina dachte an Marjorle und die Wette. Obwohl der Ring für Werte stand, an die sie nicht mehr glauben wollte, sehnte sie sich danach, ihn zu behalten.
    Sabrina dachte an Schokolade. Und an Sex. Anscheinend reichte die Wirkung der  Schokolade nicht mehr, denn als sie jetzt den Mund aufmachte, hörte sie sich sagen: „Na klar.  Warum nicht?"
    Oh, Mist. Sie wusste doch ganz genau, warum nicht.

5. KAPITEL

    Kit hatte Recht. Ziemlich schnell hatten sie alles gestrichen. Sie hatten sich auf eine Mischung aus Weiß und Gelb geeinigt. Sabrina fand, dass es wie Vanillepudding aussah, aber alles war besser als Schokolade. Nachdem sie die Rollen und Pinsel gereinigt hatten, gingen sie beide in den mit Farbe bekleckerten Sachen nach draußen. Niemand zog sich für den Flohmarkt um.
    Die Fahrt mit der U-Bahn zum Flohmarkt in der Canal Street dauerte nicht lange. Das Wetter war gut, die Stadt voller Leben und Sabrina gut gelaunt. Solange sie beschäftigt war, konnte sie sich von Kits Anziehungskraft ablenken, doch im Moment blickte sie ihn über ein Regal mit abgenutzten emaillierten Töpfen an, und da war sofort wieder dieses Ziehen in ihrem Magen.
    Prüfend

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