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Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Alexander
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lächelte wieder. „Aber deinen Onkel und deine Tante."
    „Die haben sich eher als meine Aufpasser gesehen." Sabrina sah aus, als wolle sie noch mehr fragen, aber die Rolle als bemitleidenswertes Waisenkind gefiel Kit nicht.
    „Gehen wir. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mich in Gegenwart deiner Eltern  äußerst anständig zu benehmen."
    „Gut." Sabrina presste die Lippen zusammen. „Wenigstens einer von uns sollte das versuchen."
    Ein paar Stunden später hatten Sabrinas Eltern Kit zu dem Haus in Scarsdale geleitet. Kit packte gerade den Kofferraum aus und blickte unauffällig zu Sabrina. Sie platzte fast vor Wut, und Kit konnte sich den Grund dafür nicht erklären.
    Sie stand reglos in der Auffahrt und blickte das Haus an.
    „Das ist eine Überraschung für Marjorie und dich." Nicole Bliss schlang einen Arm um ihre Tochter. „Wir dachten, ihr freut euch bestimmt. Freust du dich, Liebling?"
    „Ich bin sprachlos."
    „Was ist denn los?" fragte Kit leise Charlie, der ihm beim Auspacken half. Charlie sah genauso aus, wie Kit ihn sich nach Sabrinas Beschreibung vorgestellt hatte. Groß, schlaksig, blondes Haar, das an den Seiten länger und oben ziemlich schütter war. Sandalen, Shorts und zerknittertes Batikhemd. Mit der Holzkette um den Hals sah er wie ein alter Hippie aus.
    „Wir haben das alte Haus der Familie wieder gekauft." Charlie wackelte mit den blassen Augenbrauen und lächelte Kit an. Dann blickte er besorgt zu seiner Tochter. „Bei der Scheidung mussten wir es verkaufen, und das haben meine Töchter nie richtig verkraftet. Deshalb wollten Nicole und ich es jetzt wiederhaben." Er seufzte. „Aber Sabrina wirkt nicht gerade glücklich."
    Nicole zog ihre Tochter näher zu dem zweistöckigen weißen Haus. „Was meinst du? Ist es nicht hübsch? Sieht noch fast so aus wie damals. Ich begreife nicht, wieso du keine  Luftsprünge machst. Das haben wir nur für euch Mädchen getan."
    „Es sieht kleiner aus", stellte Sabrina fest.
    Charlie lachte. „Du bist jetzt größer."
    „Ich fasse das einfach nicht."

    „Jetzt sind wir alle wieder zusammen." Strahlend ergriff Nicole die Hand ihres Mannes.
    Sabrina warf Kit einen Blick zu und flehte ihn stumm um Hilfe an.
    Er begriff nicht, was Sabrina so aufregte. Das Haus sah aus wie aus dem Bilderbuch,  sie hatte beide Eltern bei sich, und die beiden freuten sich auf die schöne Zeit, die sie jetzt alle gemeinsam hier verbringen würden.
    Er musste an seine Eltern denken. Seine Mom war Lehrerin gewesen und sein Dad  ein Geschäftsmann. Kit konnte sich daran erinnern, dass sie zusammen in die Kirche  gegangen waren. Er hatte mit seinem Dad im Garten Ball gespielt und am Geburtstag  Geschenke ausgewickelt. Doch diese Erinnerungen waren verblasst wie alte Fotos.
    Seine Tante und sein Onkel hatten ihn später zu einem Psychologen geschickt, der  gemeint hatte, Kit würde seine Erinnerungen verdrängen.
    Das war jetzt fünfundzwanzig Jahre her, und Ma'ams Tod hatte ihn zu der  Erkenntnis gebracht, dass er seine eigene Familie gründen musste, um über die  Vergangenheit hinwegzukommen. Er wollte ein guter Vater werden, aber dazu brauchte  er eine Frau, die sich auch nach einem Familienleben sehnte.
    Sabrina war nicht diese Frau. Leider.
    „Kommt herein." Charlie schloss die Tür auf und drängte die Frauen ins Haus. „Sie auch, junger Mann. Das ist ein wichtiges Ereignis."
    „Für dich ist alles ein wichtiges Ereignis, Dad." Sabrina blieb stehen und schlang die Arme um sich. „Wow. Hier hat sich wirklich nicht viel verändert. Sogar die alte Tapete ist noch dran." Gelbe Rosen zierten die Wände des Eingangsflurs.
    Charlie betätigte den Lichtschalter, und ein kleiner Kristallleuchter ging an. „Na, was sagt ihr dazu? Wir haben sogar Strom."
    Kit stellte die Koffer an der Tür ab. Das Haus wirkte viel freundlicher als das Haus  seiner Tante, und Ma'ams Haus war viel bescheidener gewesen. Kit hatte das Zimmer  mit drei anderen Pflegesöhnen teilen müssen, und das billige Alufenster hatte immer  gequietscht, wenn er sich nachts rein- und rausschlich. Die Teppiche waren immer schmutzig gewesen, doch in Kits Erinnerung war es ein Palast gewesen. Jetzt lebte eine von Ma'ams Töchtern dort mit ihrer Familie.
    „Ich habe dafür gesorgt, dass unsere Möbel während unserer Reise hergebracht werden."
    Nicole schaltete in jedem Raum das Licht ein und redete pausenlos weiter, während sie überall herumging. „Aber wir müssen noch eine ganze Menge

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