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Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Alexander
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steckte sie die Hand in die Tasche ihrer weiten Hose. Für den Notfall war da noch ein Schokoriegel.
    Anscheinend hatte Kit ihren Blick gespürt, denn er kam so sinnlich lächelnd auf sie zu, dass sie hastig den nächstbesten Krug hochhielt. „Was hältst du davon?"
    Er fuhr über eine Stelle am Rand, an der die Emaille abgesprungen war. „Der ist kaputt."
    „Na und? Einen neuen kann ich mir bei meinem Kontostand nicht leisten."
    Zweifelnd betrachtete er den Krug. „Also schön, neu muss er ja nicht sein. Aber  wenigstens unbeschädigt."
    „Hast du dir mal die Preise angesehen? Ich kann mir nur einen mit kleinen Mängeln  kaufen." Sie schlang die Arme um den Krug, als sei er ihr liebstes Stück.
    „Wenn du es sagst."
    Sabrina kaufte sich noch ein paar alte Kaffeebecher, denen man ansah, wie oft sie  benutzt worden waren.
    „Plunder", stellte Kit abfällig fest.
    „Sei nicht so überheblich. Auf keinen Fall lasse ich mich von dir in ein Kaufhaus  schleppen, um meine winzige Küche mit strahlend neuem Geschirr auszustatten."
    „Als Chefkoch weiß ich, wie wichtig Qualität ist." Übertrieben angewidert wandte er den Blick ab, als Sabrina auf eine uralte Pfanne zusteuerte, die nur einen Dollar kosten sollte.
    „Die nehme ich", sagte sie dem Verkäufer und kaufte noch alte Kochlöffel dazu. In Gedanken sortierte sie die ganzen Neuerwerbungen bereits in ihrer kleinen Küche. Diese häusliche Seite war ihr völlig neu.
    Sie reichte dem Mann zehn Dollar. „Stimmt so." Dann gab sie Kit die Tüte mit ihren Einkäufen. „So, jetzt ist meine Küche komplett. Kümmern wir uns um die Bettlaken und  Handtücher."
    „Aber nicht vom Flohmarkt."
    „Wieso nicht? Gewaschen werden die Sachen doch sein, oder? Sonst muss ich sie  eben waschen. Mit Bleichmittel bekomme ich auch die Flecken raus."
    Kit warf ihr einen Blick zu, und sofort sah Sabrina ihn nackt in ihrem Bett. Vielleicht hatte er Recht. Die Laken sollten neu sein. „Also schön, vergessen wir die Laken. Aber wie wäre es mit einer alten Tagesdecke, die vielleicht irgendeine Oma bestickt hat?"
    Er legte ihr einen Arm um die Schultern. „Solche Decken sind heutzutage auch nicht  billig."
    Sie schlenderten über den Flohmarkt und staunten, was alles angeboten wurde. An  einem Stand entdeckte Kit Decken und Tücher und wühlte, bis er eine Tagesdecke  gefunden hatte. „Perfekt", stellte er fest.
    Überrascht trat Sabrina zu ihm. Die Decke hatte Fransen, die Pastelltöne waren teilweise ausgebleicht, aber die Stickereien waren sehr liebevoll und aufwendig gearbeitet. Behutsam strich sie über die weiche Baumwolle. „Mir gefällt sie auch."
    „Das erinnert mich an mein Zuhause." Kit zuckte mit den Schultern, als er Sabrinas neugierigen Blick sah.
    „Bei deinen Eltern?"
    „Nein, bei Ma'am. Sie hatte solche Decken auf allen Betten."
    Wieso sprach er eigentlich nie von seinen Eltern? „Wann bist du denn in eine  Pflegefamilie gekommen?"
    „Mit vierzehn." Kit wandte sich ab, um einen Eierkorb aus Drahtgeflecht zu begutachten.

    Mit vierzehn hatte man doch schon bleibende Erinnerungen. Sabrina kaufte die Decke und bezahlte dafür mehr als für eine neue im Kaufhaus. „Wieso?"
    „Du hättest handeln sollen."
    „Das wollte ich aber nicht." Sie hängte sich die Decke über den Arm. „Beantwortest du mir noch meine Frage? Was ist passiert, als du vierzehn warst?"
    „Meine Tante und mein Onkel wollten mich nicht mehr bei sich haben. Aber das kann ich ihnen nicht verübeln. Ich war wirklich undankbar. Hast du Hunger auf Hot Dogs?"
    Sabrina ging auf den Themenwechsel ein. „Und wie."
    „Das war das Erste, was ich mir hier in New York gekauft habe. Sag's nicht Dominique, aber bei meinem ersten Essen mit ihr hatte ich mir gerade vorher drei Hot Dogs gekauft. Ich war so satt, dass ich in dem fabelhaften Essen, das sie mir in dem Restaurant bestellt hat, nur herumgestochert habe."
    Kit kaufte zwei Hot Dogs und Limonade. Unter einem Nussbaum setzten sie sich auf eine niedrige Betonmauer. Kit reichte ihr eine Serviette und einen Becher Limonade mit Strohhalm.
    „Erzähl mir mehr von dir", forderte Sabrina ihn auf.
    „Ich rede nicht gern über mich. Es ist zwar gerade schick, seine tiefsten Geheimnisse zu offenbaren, am besten gleich im Fernsehen, aber davon halte ich nichts."
    „Immerhin hast du mir schon von Ma'am erzählt." Sabrina aß weiter von ihrem Hot  Dog. „Und du weißt schon von Tory. Wir tauschen unsere kleinen Geschichten aus, und  nach und

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