Sex oder Schokolade
zwar bei vielen Köchen so, aber nicht bei Kit.
„Vielleicht spürt er deine Entschlossenheit, enthaltsam zu bleiben, und er respektiert deine Entscheidung."
„Eigentlich bin ich gar nicht so fest entschlossen."
„Du hast es versprochen, Sabrina. Die Abmachung steht", erklärte Marjorie gelassen.
„Ja, aber..."
„Kein Aber."
„Du kennst Kit noch nicht. Er ist ein sehr großes Aber." Sabrina hob eine Hand. „Lach jetzt nicht. So lange du noch lange Haare hast..."
„Nächste Woche, nein, gleich morgen werde ich sie abschneiden lassen."
„So lange fühle ich mich nicht an die Abmachung gebunden. Wenn Kit auch nur mit dem kleinen Finger winkt, werde ich mir die Kleider vom Leib reißen und mich über ihn hermachen. Und wenn es auf der Spülmaschine ist."
„Gut." Marjorie lächelte. „Großmutters Ring wollte ich immer schon haben."
„Nicht so hastig. Ich mag schwach sein, aber noch halte ich durch." Sabrina konnte sich nur selbst die Daumen drücken, dass das auch weiter so blieb.
„Nur noch ungefähr zehn Monate", stellte Marjorie gut gelaunt fest. „Denk dran, du musst es noch bis zu Moms und Dads erstem Hochzeitstag durchhalten."
Sabrina schnaubte. „Natürlich wirst du bis dahin längst verloren haben, wenn du dir nicht die Haare schneiden lässt. Andererseits halte ich das auch keine vier Wochen mehr durch. Vielleicht nicht einmal mehr einen einzigen Tag."
Lächelnd neigte Marjorie den Kopf zur Seite. „Da hilft nur Schokolade. Als Ersatz für Sex."
Fassungslos blickte Sabrina ihre Schwester an, aber bevor sie nachfragen konnte, kam Kit mit zwei Tellern auf den Tisch zu, um die versprochene Kostprobe zu servieren.
„Meine Damen." Kit verbeugte sich, und eine Strähne des pechschwarzen Haars fiel ihm in die Stirn. Seine blauen Augen strahlten vergnügt, als er Sabrina und Marjorie die Teller hinstellte.
Sabrina sah auf ihren Teller. Der dreieckige Blätterteig war goldbraun gebacken und von Brombeerpüree umgeben. Darüber zogen sich Fäden aus Schokolade, und daneben lagen eine Kugel Vanilleeis und eine reife dunkle Brombeere. , Wie soll eine schwache Frau einer so großen Versuchung widerstehen? fragte Sabrina sich. „Marjorie, das ist Kristoffer Rex."
Marjorie blickte ihn an. „Das dachte ich mir schon."
„Nennen Sie mich Kit."
„Kit, ich möchte dir meine Schwester Marjorie Bliss vorstellen."
„Freut mich, Sie kennen zu lernen." Marjorie gab ihm die Hand.
„Ganz meinerseits."
Marjorie warf ihrer Schwester einen kurzen Blick zu und sah dann auf ihren Teller.
„Das sieht köstlich aus."
„Blätterteig mit einer Füllung aus Kokosnuss, Mandeln und Schokolade. Bitte essen Sie, bevor das Eis schmilzt."
Marjorie wickelte das Besteck aus der Serviette. „Essen Sie denn nicht mit uns?"
Sabrinas Magen verspannte sich. „Das geht nicht. Er muss noch ..."
„Liebend gern. Aber nur kurz." Kit nahm Platz.
Sabrina hatte den Eindruck, als würde der nierenförmige Tisch schlagartig um die Hälfte kleiner. „Wir sollten beide wieder an die Arbeit gehen."
„Aber du hast noch Zeit, um mein Dessert zu probieren, oder? Sieht es nicht fabelhaft aus?"
Sabrina stach in den Blätterteig, und die warme Schokoladenfüllung quoll hervor.
Marjorie nahm einen Bissen und schloss genießerisch die Augen. „Himmlisch."
Lächelnd bedankte Kit sich und sah zu Sabrina. „Was meinst du, Chefin?"
Sie hob etwas von dem Gebäck an die Lippen. Ihm war sicher auch klar, dass sie nicht seine Chefin war. Sie leitete den Service, rechnete die Einnahmen der Mittagsgäste ab und gab dem Restaurant-Manager jeden Abend einen Bericht. Die Eigentümer, Dominique und ihr Partner Gurt Tyrone, kamen nur hin und wieder ins Restaurant, plauderten ein bisschen mit den Gästen und setzten ihre schönen Körper in Szene.
„Sehr gut", stellte Sabrina fest. „Obwohl ich eigentlich keine Schwäche für Süßes habe."
Kit verschränkte die Hände vor dem Magen. „Ach, nein?"
„Das stimmt." Marjorie nickte ernsthaft. „Sabrina mag lieber scharf Gewürztes. Aber ich wollte ihr gerade empfehlen, mehr Schokolade zu essen."
Sabrina wollte ihre Schwester unter dem Tisch treten, aber Kits lang ausgestreckten Beine waren im Weg. Er trug eine alte Jeans und abgetragene Turnschuhe unter seinem langen weißen Kochkittel.
„Wir sollten alle jeden Tag etwas Schokolade essen", stellte er fest. „Das tut dem Körper gut."
„Genau", stimmte Marjorie zu. „Aber Sabrina mag nur, was schlecht
Weitere Kostenlose Bücher