Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
doch bitten«, sagte sie scharf. »Du? Ich möchte mal sehen, ob du auch nur einen Klienten an Land ziehst.«
»Ich habe schon einen.«
»Wen?«
»Carlos Ibarguren.«
»Wer, bitte?«
»Du hast immer gesagt, du würdest mich mit einem hübschen argentinischen Transvestiten zusammenbringen. Du kennst ihn als Carlito.«
»Nur begrenzt einzusetzen, schätze ich mal, mein Lieber«, sagte Claire.
»Das finde ich gar nicht. Er ist sehr talentiert. Ich glaube, ich kann ihm die Hauptrolle in der neuen West-End-Produktion von Die Katze auf dem heißen Blechdach beschaffen.«
Sie lachte. »Bist du jetzt ein Theaterexperte?«
»Ich habe Stanislavsky im Flugzeug gelesen.«
»Oh, ich bitte dich. Ich habe Siddhartha mit vierzehn gelesen, das hat aber keine Buddhistin aus mir gemacht. Du hast absolut keine Ahnung.«
»Wir werden sehen«, sagte James und erhob sich. »Ob es dir gefällt oder nicht, du hast jetzt Konkurrenz. Wirst du damit fertig?«
Ohne es zu wollen, war sie beeindruckt. »Gratuliere. Dir sind tatsächlich Eier gewachsen. Ich freue mich auf die Herausforderung.«
»Eier hatte ich schon immer«, sagte James. »Im Covent Garden, als du mich abbügeln wolltest.«
»Ja, gut, das muss ich zugeben.«
Er ging zur Tür. »Ach, noch was. Hast du Tosh gesehen? Ich habe sie anrufen wollen, aber da hat man mir gesagt, dass sie ausgezogen ist.«
»Sie will jemandem helfen, eine Zen-Surfschule aufzubauen. Der Junge ist höchstens zwanzig.«
James grinste. »Sage ihr, dass ich ›hallo‹ sagen wollte.«
»Ja, gern.«
Er bedachte sie mit einem wissenden, lauernden Blick. »Und grüße Dr. Mulholland von mir.«
Sie zog die Tür für ihn auf. »Darling, wenn ich ihm Grüße von dir ausrichte, kommt er auf die falsche Idee. Er schwimmt nicht am anderen Ufer.«
»Hört, hört«, rief James, als sie das Empfangszimmer betraten. »Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?«
»Das geht dich absolut nichts an.«
Donna, die an ihrem Schreibtisch saß, war weniger diskret. »Immer nur Graham, Graham, Graham«, sagte sie und schlug wütend in die Tasten. »Ich hoffe, er fühlt für dich, wie du für ihn empfindest, sonst haben wir beide die Arschkarte gezogen.« Donna reichte ihr einen kleinen weißen Umschlag.
Claire nahm ihn an sich, aber sie spürte nicht die aufsteigende Panik, mit der sie gerechnet hatte. James verrenkte den Hals, um etwas sehen zu können.
»Und?« Es war noch nie James' Stärke gewesen, empfindsam zu sein. »Durchsichtig für negativ oder blaue Streifen für positiv?«
»Ja«, murmelte Claire und starrte auf die blauen Streifen des Schwangerschaftstests.
Zu ihrer Überraschung küsste James sie auf die Wange. »Ich gratuliere. Ich habe mir immer einen Bruder oder eine Schwester gewünscht.«
»Ach, hau ab.«
Er lachte. »Wie du meinst. Man sieht sich.« Er schwebte aus dem Empfangsraum und ließ Claire gefasst zurück. Sie starrte auf die Bestätigung dessen, was sie vermutet hatte. Ein Baby. Sie schätzte, das ergab mehr Sinn, als fremde Jungs im Covent Garden aufzulesen und sie so hinzubiegen, dass sie Material für den roten Teppich werden. Aber irgendwie schien es völlig unwirklich für sie zu sein.
Donna stand auf und fasste Claires Arm. »Setz dich«, sagte Donna. »Dein Gesicht hat sich seltsam verfärbt.«
Claire atmete lange aus. »Ich bin nicht wirklich überrascht. Ich hätte vorsichtiger sein sollen.«
Donna seufzte. »Was machst du jetzt?«
»Schlimmer, als es schon ist, kann es nicht werden«, meinte Claire. »Graham, nun, ich liebe ihn, so wie er ist. Warten wir mal, was sich daraus ergibt.«
Ende
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