Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
nicht, dass es Undankbarkeit ist. Weißt du, nicht jeder will berühmt werden.«
»Das ist Schwachsinn. Wenn ich dich ins Beraterteam des Quiz im täglichen Programm bringen könnte, würdest du die Chance sofort ergreifen.«
Er neigte den Kopf und dachte nach. »Kann sein. Aber nicht wegen einer besonderen Lust auf Bekanntheit, sondern aus Gründen der Arroganz. Einige meiner Studienkameraden sind heute Mitglieder des Parlaments, und sie sind mir in unseren Jahrgängen immer als größte Ärsche vorgekommen, während ich, äußerst intelligent, hier klebe und idiotischen Schülern Politik beibringen muss.«
Claire blinzelte und atmete aus. »Manchmal habe ich Angst vor dir.«
»Warum?«
»Du gehst ohne Illusion, was dich selbst betrifft, durchs Leben. Das ist sehr seltsam. Und gleichzeitig auch sehr erfrischend. Für mich jedenfalls. Ich schätze, ich bin mehr an Leute gewöhnt, die vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Oder sie ergehen sich in Selbstmitleid. Ich glaube, darin liegt auch James' Charme. Es ist egal, wie du ihn kleidest, er bleibt immer er selbst - ein alberner kleiner Rebell, der absolut keine Ahnung hat.« Sie leerte ihr Glas und zündete sich die nächste Zigarette an. »Ich sollte wohl seine Eltern anrufen.«
»Warum?«, fragte Graham. »Er ist ein erwachsener Mann. Er hätte das alles nie getan, wenn er es nicht gewollt hätte, nicht wahr?«
»Du hast gesagt, ich hätte ihm keinen Dienst damit erwiesen, ihn berühmt zu machen.«
»So etwas habe ich nie gesagt. Du hast ihn doch nicht aufgefordert, zu dir zu kommen, oder?«
»Wie hätte ich das tun können, außer durch Kidnapping?«
»Genau. Du hast ihm gegeben, was er wollte. Oder was er glaubte zu wollen. Aber wenn man das hat, was man die ganze Zeit wollte, setzt die Enttäuschung ein, denn die Wünsche erfüllen ganz selten die Erwartungen.«
»Warum lässt du mich in dieser Sache so leicht davonkommen? Ich fühle mich schrecklich«, sagte Claire.
»Du bist nicht seine Mutter.«
»Oh, fang du nicht auch noch damit an«, rief sie. »Er hat das immer gesagt. Also wirklich! Sehe ich wie ein mütterlicher Typ aus?«
Er hob die Schultern. »Du siehst wie eine Frau aus, das ist die Voraussetzung für Mutterschaft.«
Ihr gefiel sein trockener Humor, und sie wollte noch etwas mehr davon. »Weißt du was?«, fragte sie und lehnte sich über den Tisch. »Hast du Lust, etwas wirklich Bizarres anzustellen?«
»Du meinst nicht, es mal in einem Bett zu tun?«, fragte er.
»Vielleicht später. Aber ich kenne diesen Italiener in Streatham. Da könnten wir essen, wovon du schon einige Male geredet hast.«
»Sollte ich nicht ein anderes Hemd anziehen?«
»Aber nein«, sagte Clair grinsend. »Ich steige rasch in Jeans, und ich verzichte auf Schminke. Und ich tue so, als bräuchten meine Haare keine Bürste. Was sagst du dazu?«
»Hört sich großartig an. Ja, ich bin gern dabei.«
Fünfzehntes Kapitel
Der Lebensstil eines Promis war nicht so, wie James ihn sich vorgestellt hatte. Ein paar Wochen waren sie von Stadt zu Stadt gehastet, immer weg von den stets präsenten Kameras. Als die Paparazzi sie nicht länger verfolgten, wurde Fred unruhig. Er beklagte sich, dass über ihn geredet wurde, aber er wurde richtig laut, als nicht mehr über ihn geredet wurde. Er plante sein Comeback.
Sie mieteten ein Strandhaus in Malibu. James hatte schon herausgefunden, dass Frühstück im Bett den Reiz verlor, wenn man es jeden Tag haben konnte. Die Silikonnarben unter den Brüsten der Frauen wurden sichtbarer, drängten sich auf. Der Champagner schmeckte schal. Das Leben mit Sex, Drogen und Rock 'n' Roll verblasste ziemlich schnell, wenn das alles war, was du hast, und wenn es nichts gab, was dem Tag zu einem Sinn verhalf.
James begann seine Essays und Bücher zu vermissen, als er in New York war und Fred sich in die Arbeit stürzte und Songs für das nächste Album schrieb. James hatte nichts zu tun, und der Unterschied zu Fred wurde ihm schmerzlich bewusst.
Fred hatte Talent, und er arbeitete wie ein Dämon. Er würde denselben Abschnitt immer und immer wieder auf der Gitarre spielen, bis James ihn am liebsten angeschrien hätte, er sollte endlich damit aufhören.
Der Küchenboden war gepflastert mit Linien und Punkten, und James war einige Male versucht, alle Notenblätter aufzusammeln und in den Pool zu werfen, um zusehen zu können, wie die Tinte verblutete und das Papier sich auflöste - und zum Teufel mit den Konsequenzen. Wenn Fred ihn
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