Sex-Star: Erotischer Roman (German Edition)
Behandlung in einem renommierten Kurbad, und dann ein paar Gerüchte streuen über das Interesse einiger Hollywood-Produzenten. Die Gerüchte brauchten kein Körnchen Wahrheit zu enthalten; sie würden trotzdem die richtigen Rädchen in Bewegung setzen. Der Verkehr wurde schlimmer. Sarah hatte Claire länger aufgehalten, als ihr in den Tagesablauf passte, und ein paar hundert Meter vor ihr hatten sie auch noch die Straße aufgerissen. Was Claire überhaupt nicht brauchen konnte, war minutenlanges Herumstehen vor einer Ampel, denn ihre gewachste Bikinilinie juckte wie verrückt.
Sie rutschte unruhig auf dem Sitz herum, griff mit einer Hand unter ihren Rock, um sich zu kratzen, und erkannte zu spät, dass der Fahrer des Gerüstbaulastwagens sie beobachtete. Er trug einen Helm und eine fluoreszierende Weste über einem ärmellosen T-Shirt, und seine Arme waren muskulös und mit Narben versehen, gebräunt und tätowiert.
»He!«, rief sie. »Warum bindest du die verdammte Stange nicht fest, mein Schatz?«
Er lachte und schaute aus seiner hohen Kabine hinunter in ihr Inneres. »Gar nicht so einfach, wenn du mir die ganze Zeit dein Höschen zeigst, Liebling!«, rief er zurück, obwohl der Lärm der Straßenbauarbeiter bis zu ihnen drang. »Wenn ich dich sehe, hüpft die Stange immer in die Höhe!«
Sie verdrehte die Augen, aber sie zog den Rock nicht in Richtung Knie. Er hatte Farbspritzer auf seinen nackten Armen; wahrscheinlich hatte er den ganzen Tag so getan, als wollte er die Fenster streichen, während er in Wirklichkeit durch die Scheiben äugte, um vielleicht eine nackte oder halb nackte Frau zu sehen. Alter Bock. Er sah verschwitzt aus, und man sah, dass seine Bräune nicht aus der Flasche kam oder von einem Urlaub in St. Tropez.
»Also gut, du Schwein!«, rief ihm Claire zu. Sie liebte Arbeiter. Sie gaben vor, ständig heiß zu sein und nicht erwarten zu können, dich auf den Rücken zu legen, aber sie wurden ganz klein, wenn die Frau die Initiative ergriff.
Ihr Höschen kniff sie sowieso, und sie war froh, sich von ihm zu verabschieden. Er starrte offenen Mundes in ihr Auto und lachte, als sie sich mühsam aus dem Wäschestück schälte. Sie lachte zurück und warf ihm das zerknüllte Höschen hoch in seine Kabine. Die Ampel sprang auf Gelb. »Damit kannst du deine Stange festbinden, du Wichser«, rief sie und fuhr davon, deutlich bequemer in der Gegend der Bikinilinie, und breit grinsend über den Blick auf seinem Gesicht.
Ihr Grinsen hielt sich auf dem gesamten Rückweg, bis sie vor ihrem Büro anhielt. Dabei wusste sie, dass sie sich zu Justins Termin um zehn Minuten verspätet hatte. »Ich bin im Verkehr stecken geblieben«, sagte sie zu Donna, ihrer Assistentin. »Hat er lange gewartet?«
»Er ist noch gar nicht da«, sagte Donna und textete irgendwas auf ihrem Handy. Sie hatte zwei Zentimeter lange Fingernägel, lackiert mit einer Kupferfarbe, aber sie erwischte jede Taste, wie es besser nicht ging. Das Mädchen war eine besessene Texterin.
»Wo zum Teufel steckt er?«, schimpfte Claire.
»Keine Ahnung. Vielleicht ist er im Verkehr stecken geblieben.«
Claire atmete aus. »Okay, dann eben nicht«, sagte sie, nahm Sarahs Probe mit spitzen Fingern aus ihrer Handtasche und stellte das Fläschchen auf Donnas Schreibtisch. »Lauf mal in die Apotheke und kaufe einen Schwangerschaftstest, bitte.«
Donna starrte entsetzt auf das Fläschchen. »Ist das ...?«
»Ja.«
»Pisse?«
»Es ist nicht irgendeine Pisse, meine Liebe«, sagte Claire. »Es ist Promi-Pisse. Fußballmanager müssen da jede Woche durch.«
»Mir ist egal, wessen Pisse es ist. Ich rühr' das Ding nicht an«, protestierte Donna.
»Du brauchst es nicht zu berühren«, blaffte Claire sie an. »Öffne den Verschluss, geh mit dem Streifen hinein und achte darauf, ob er sich rosa oder blau verfärbt, oder lies genau, was in der Gebrauchsanleitung steht. Wenn diese Probe positiv ist, kannst du dir deine Fingernägel vergolden lassen. Mit vierundzwanzig Karat.«
»Ich würde goldene Fingernägel gern gegen Plastikhandschuhe tauschen, das kannst du mir glauben«, sagte Donna.
»Kauf dir ein Paar in der Apotheke«, sagte Claire. »Ehrlich, Donna, wenn du in der PR arbeiten willst, musst du dir deine Empfindlichkeiten abgewöhnen.«
Justin kam zwanzig Minuten zu spät, was für seine Verhältnisse früh war. Sein Mangel an Pünktlichkeit war der echte Grund, warum er nach Hollywood wollte. Er war aus der Soap geworfen worden, weil er
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