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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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sehen: Sie ist mit ihm im Bett, nicht mit einem Haufen anderer Männer oder mit dem «Durchschnittsmann».
    Hinzu kommt, dass 99 von 100 Männern
nicht
durch Brustwarzen-Stimulation zum Höhepunkt gelangen. Und sehr viele Männer (ich schätze ein Viertel, vielleicht sogar ein Drittel) kommen auch nicht durch die Hand ihrer Partnerin. Marcel ist ja auch ohne all das zufrieden und glücklich mit ihr. Und wenn seine Finger erregbar sind – na wunderbar! Dann soll sie die Finger nehmen! So kann sie ihn sogar an tausend anderen Orten als im Schlafzimmer antörnen.
    Dass Marcels Hals und Ohren kitzlig sind, kann zweierlei bedeuten: entweder, dass die Berührungen seiner Freundin zu sacht sind oder dass er sich einfach entspannen und es geschehen (also kitzeln) lassen sollte, wenn sie ihn dort streichelt – oft schlägt es nach einer kurzen Weile in Wohlgefühl um. Die beiden sollten das mal ausprobieren – aber bitte ohne jeglichen Leistungsdruck.
    Denkanstoß für Sie: Gehen Sie in sich und überprüfen Sie, ob Sie eventuell auch Annahmen über sich selbst oder den Körper und die Sexualität Ihres Partners hegen, die sich beim genaueren Hinsehen als falsch erweisen.
    Beispielsweise halten es etliche Männer für selbstverständlich, dass Sex immer mit einem Orgasmus enden sollte – ansonsten ist es in ihren Augen «kein richtiger Sex». Und das übertragen sie auch auf die Frau. Nicht selten führt dies geradewegs zu Frustrationen, Missverständnissen und unerotischer Zielstrebigkeit. Weit verbreitet ist auch der Irrglaube, der Höhepunkt der Frau müsse eigentlich genauso leicht und «mechanisch» herbeizuführen sein wie bei den meisten Männern.
    Die Recherchen zu meinem Orgasmus-Ratgeber
Stöhnst du noch oder kommst du schon
bestätigten allerdings die Erfahrungen, die ich seit vielen Jahren als Sexberaterin mache: Mindestens drei von vier Frauen haben oft oder sogar immer Mühe mit dem Kommen, vor allem beim Sex zu zweit. Der Hauptgrund liegt schlicht darin, dass wir Frauen keine besonders orgasmusfreundliche Anatomie haben.
    Komischerweise haben Vertreter beider Geschlechter Probleme, das anzuerkennen, stattdessen schieben sie den «Schwarzen Peter» der Frau zu: Sie ist zu gehemmt, zu verkrampft, nicht entspannt genug oder sonst irgendwie «gestört», heißt es dann. Aber: Wenn das tatsächlich die Gründe wären, hätten Männer genauso viele Orgasmusprobleme – wenn nicht noch mehr! Denn eines kann ich mit Sicherheit sagen: Männer setzen sich im Bett noch stärker unter Druck und sind noch unentspannter – und sie stehen den Frauen in puncto sexueller Unsicherheit in nichts nach! Auch wenn sie das selten zeigen, sodass im Allgemeinen eher der Eindruck entsteht, dass für sie der Sex immer
easy
ist.
    Ein anderes weitverbreitetes Vorurteil besagt, dass alle Männer auf ihr Gemächt und «aufs Bumsen» fixiert seien. Tatsächlich aber können Männer eine vielfältige und reiche Sexualität haben – manche haben diese nur noch nicht entdeckt oder meinen, bestimmte Rollenvorgaben erfüllen zu müssen.

Karin ist lustlos, und Klaus weiß Bescheid
    Klaus (46) beklagt sich in der Beratung, seine Frau Karin sei «verklemmt», gebe ihm viel zu wenig Sex, und das bisschen, das sie ihm gebe, sei lahmer Blümchensex und das Gegenteil von leidenschaftlich. Sie sei ausgesprochen prüde und katholisch erzogen worden. Sein Hauptanliegen:
«Erst jetzt, nach 14 Jahren, sagt sie mir, dass sie noch nie durch mich gekommen ist. Nun ist ja auch klar, warum sie immer so lustlos ist, so ein schlechtes Verhältnis zu ihren Geschlechtsorganen hat und so wenig Leidenschaft zeigt. Sagen Sie mir, wie ich sie zum Orgasmus bringen kann, dann gibt sich ja auch der Rest.»
    Sie können sich sicher schon denken, dass Klaus gewaltig auf dem Holzweg ist und dass all diese Fehlannahmen ihn von der Suche nach den wahren Ursachen abhalten – wodurch das Problem bestehen bleibt! Unter anderem verwechselt er Ursache und Wirkung: Karins Lust bleibt nicht aus, weil sie nicht kommt, sondern sie kommt nicht, weil ihre Lust ausbleibt. Und warum hat er es 14 Jahre lang versäumt, seine Annahmen über Karins «Verklemmtheit» mal auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen? Schade. (Denn diese Ehe war nicht mehr zu retten.) Es ist auch höchst erstaunlich, dass er in all den Jahren nicht gemerkt hat, dass seine Frau beim Sex mit ihm keinen Orgasmus hatte.
    Was mich schon beim Erstgespräch – das ich mit Klaus allein führe – stutzig

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