Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
Vom Netzwerk:
verstören, unter Druck zu setzen oder negative Reaktionen zu erzeugen. Ob das wirklich eintritt, hängt zwar ganz wesentlich davon ab,
wie
man sein Anliegen vorbringt (dazu mehr in Kapitel 11), aber viele, denen das nicht bewusst ist, verlegen sich aufs Abwarten, auf indirekte Signale oder Anspielungen. Im Sexuellen wird unheimlich viel «gemauschelt», das muss nicht das Schlechteste sein, führt aber häufig dazu, dass man nicht oder falsch verstanden wird.
    Klarheit ist für Sexbewusstsein ein zentraler Punkt! Je mehr Klarheit herrscht, desto sicherer und selbstverständlicher kann man selbst und kann ein Paar mit Sex umgehen. (Ich meine damit allerdings nicht, den anderen ungefiltert mit Spezialwünschen und Kritik zu konfrontieren! Behutsamkeit und Taktgefühl sind gerade hier unverzichtbar.) Klarheit bedeutet in diesem Zusammenhang: sich darüber klarwerden, was man wirklich will; wo die eigenen Grenzen sind; ob und wie weit man seine Grenzen öffnen/erweitern möchte; wie man den Partner bzw. seine Aktionen und Reaktionen empfindet. Es geht aber auch darum, sich bewusstzumachen, ob man in dem einen oder anderen Bereich unsicher ist oder «ambivalente» – also widerstreitende – Gefühle hat (z.B., dass man etwas will und gleichzeitig nicht will). Übrigens: Eine Unsicherheit oder Ambivalenz muss nicht unbedingt aufgelöst werden; man kann auch erst mal einfach akzeptieren, dass sie da ist.
    Klarheit umfasst zudem, dem Partner all diese Dinge klar zu kommunizieren. Ein Bekannter von mir schwärmte einmal über seine Ex-Partnerin: «Das Sexuelle mit ihr war einfach toll.» Ich wollte wissen: «War sie jederzeit und zu allem bereit?» Er lächelte: «Nein. Das Tolle war, wie klar sie mit Sex umging. Sie sagte z.B.: ‹Du kannst von mir eine Menge kriegen, aber keinen Analsex. Sag mir, was du möchtest, und ich sage dir, ob ich es dir geben kann.› Und wenn sie Lust auf Sex hatte oder auch keine, teilte sie mir das ebenso entspannt mit.»
    Unsicherheiten und Ambivalenzen, die den Beteiligten nicht klar sind, kommen letztlich auf die eine oder andere Weise trotzdem zum Tragen (etwa durch Widerstände, Schuldgefühle, Aggressivität oder inneren Rückzug). Meist lösen sie dann noch mehr Unsicherheit sowie zusätzlich Ärger und Frust aus. Daher empfiehlt es sich, gleich offen dazu zu stehen, dass gewisse Dinge manchmal eben nicht gut laufen, dass man selbst Defizite hat oder Mist gebaut hat – wer ist schon perfekt?
Hier ist ein Selbstakzeptanz-Mantra nützlich: «Selbst wenn ich …, bin ich okay und bringe mir Achtung entgegen.»
    Ein freundliches Nein ist meist besser als ein Ja, hinter dem Sie nicht wirklich stehen. Geliebt werden Sie trotzdem.

«So bin ich eben» – wirklich?
    Genauso wie unsere Gewohnheiten, Wertvorstellungen und Prinzipien ist vieles von dem, was wir als unsere «Natur» empfinden, keineswegs angeboren, sondern erworben (etwa indem wir es viele Jahre lang von den Eltern vorgelebt bekommen haben und es inzwischen als so selbstverständlich empfinden, dass wir es weder in Frage stellen noch ändern). Anderes hat sich dynamisch aus unserem Lebensumständen und unseren individuellen Anlagen heraus entwickelt. Wer etwa als Kind zu wenig beachtet wurde, wird sich später wahrscheinlich entweder zu sehr anpassen oder zum Einzelkämpfer werden. Wer regelmäßig einen lieblosen Umgang in der Familie miterlebt hat, könnte später enge Bindungen und Intimität meiden. Wer viel gemaßregelt wurde, wenn er Dinge in Eigenregie versuchte, wird später tendenziell passiv und zurückhaltend, stellt sich dann oft «blöd» an oder sitzt Dinge einfach aus. Wenn einem die Mutter sehr vieles buchstäblich «aus der Hand genommen» und nur selten zugelassen hat, dass man die kleinen und großen Dinge seiner Lebenswelt selbst erprobt, entwickelt man kaum Vertrauen in sich selbst und zu wenig Forscherdrang.
    Mein Rat: Fangen Sie an, sehr vieles an sich, was Ihnen selbstverständlich vorkommt, zu hinterfragen!
    Erreichen Sie mit Ihrer Art häufig nicht das Gewünschte? Beobachten Sie andere Menschen, die im Zwischenmenschlichen erfolgreicher sind – was zeichnet sie aus? Bitten Sie Ihren Partner und Nahestehende ganz konkret um Tipps, was Sie an Ihrer Art und Ihrem Verhalten ändern könnten oder vielleicht sogar sollten.
    Fragen Sie sich selbst und andere: Stehe ich mir selbst im Weg? Wenn ja, auf welche Weise? Und wie könnten Sie sich selbst helfen?
    Auf die letzte Frage erwidert Vera: «Mich

Weitere Kostenlose Bücher