Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
auf welche nicht,
was Ihre Ansprechbarkeit mindert und
ob das auch von bestimmten Zeiten abhängt (etwa Tageszeit, Jahreszeit, Zyklusphase).
Seien Sie experimentierfreudig in Bezug auf sich selbst, machen Sie Ihre Grenzen ausfindig, und zwar auch indem Sie diese manchmal ganz bewusst übertreten – um Ihren Sex-Horizont zu erweitern, aber auch um herauszufinden, wo Sie tatsächlich einen Grenzstrich ziehen.
Berühren und stimulieren Sie sich selbst auf möglichst viele verschiedene Arten (nicht nur im Intimbereich, sondern an allen möglichen Stellen), und testen Sie auch Zutaten wie Öl, Lotion, Federn und Sexspielzeug.
Informieren Sie sich umfassend über weibliche und männliche Anatomie sowie die unterschiedliche Sexualität. Ein Hinweis sei mir erlaubt: Einschlägige Inhalte aus dem Internet, Sexmagazine und Pornos sind meist ebenso wenig verlässliche Informationsquellen wie Online-Foren, denn hier wird leider sehr viel Unsinn verzapft. Lesen Sie lieber Sexratgeber (meine zum Beispiel!).
Er weiß nicht Bescheid, sie gibt nicht Bescheid
Kommen wir noch einmal zu Vera (30), die beim Sex mit ihrem Freund Sven keinen Höhepunkt erreicht. Als wichtigste Ursache ließ sich ausmachen: Weder das Vorspiel noch der Verkehr sind nach ihrer Fasson. Durch ihren Mangel an Erfahrung und Selbstbewusstsein ist ihr nicht klar, dass die eintönige und kurze Vorbereitung gar nicht ausreicht für eine starke Erregung (und in der Folge auch für einen Orgasmus) und dass es keineswegs unbescheiden oder unnormal wäre, wenn sie ein anderes und längeres Vorspiel einforderte.
«Auf welche Arten versucht Ihr Freund, Sie zum Kommen zu bringen?», frage ich sie.
«Er stimuliert mich mit seinen Fingern an und in der Vagina, aber nur kurz», erzählt Vera. «Er versucht, beim Koitus seinen Orgasmus hinauszuzögern. Er denkt, ich komme dabei am besten – anstatt vielleicht besser vorher. Er sagte mal, dass wir jetzt schnell das Kondom nehmen sollten, bevor ich komme. Dabei war seine Handstimulation grade so schön!»
Veras Freund denkt (wie sehr viele Leute), jede Frau könne durch Verkehr einen Höhepunkt erlangen, wenn der Mann nur lang genug durchhält. Und sie wiederum sagt ihm nicht einmal in den beschriebenen Situationen, dass seine Wege für sie nicht passen.
Ich stelle Vera eine Frage, die fundamental wichtig ist, aber so schlicht, dass viele Menschen nicht darauf kommen, sich das explizit zu fragen:
«Was hätten Sie beim Sex gerne anders? Das heißt auch: Wovon hätten Sie gerne mehr, wovon weniger?»
Vera hat es bisher übergangen – so sehr war sie darauf konzentriert, ihrem Freund zu gefallen. Nun denkt sie nach und antwortet schließlich: «Ich wünsche mir, dass Sven nicht nur den Fokus auf meine möglichst schnelle Erregung richtet und dann eindringt. Ich hätte gerne ein viel längeres Vorspiel, das mehr Körperstellen einbezieht, z.B. eine Massage am Rücken oder sanftes Streicheln und Stimulieren der Haut allgemein. Einfach, damit ich mehr entspannen und mich wohl fühlen kann.
Außerdem behält er die ganze Zeit dieselbe Stellung bei, ich hingegen würde lieber häufiger wechseln. Ich mag es zu experimentieren und Abwechslung! Und ich hätte es gern, wenn er mich an Brust und Klitoris stimuliert, während er in mir ist. Aber er ist so beschäftigt – ich glaube, das ist ihm zu viel. Und ich habe Angst, er könnte mich und meinen Körper zu kompliziert finden.»
Ich ermutige Vera: Alles, was sie sich wünscht und beschreibt, ist völlig normal für eine Frau und kann einem Mann ohne weiteres zugemutet werden. Ich weiß zwar, dass es Typen gibt, denen schon zehn Minuten Vorspiel zu viel ist und die lieber flugs zur Sache kommen. Aber zum Glück sind sie zunehmend in der Minderheit. Denn ich muss zur Ehrenrettung der Männer sagen: Die meisten sind lernfähig und bereit, viel zu tun, um ihre Partnerinnen im Bett glücklich zu machen.
Ines: Keine Lust auf Sex und Schmerzen beim Verkehr
Das leider sehr verbreitete Thema «Schmerzen beim Verkehr» kann viele Gründe haben. Der häufigste ist ein niedriges Erregungsniveau und eine wenig lustvolle Einstellung gegenüber Sex und den eigenen Genitalien. Oft sitzen diese Probleme sehr tief, so dass es der Hilfe einer Fachfrau (oder eines Fachmannes) bedarf, um an den jeweiligen Kern heranzukommen. Bei Ines, der zarten 25-Jährigen, forsche ich unter anderem nach Wissenslücken, die mit ihren Problemen zu tun haben könnten. Und tatsächlich: Auch ihr war bisher
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