Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
bewusst. Weichen Sie vom Gewohnten ab! Egal ob das der Ablauf, die Tageszeit, der Ort, die Stellung, die Geräuschkulisse, Ihr Verhalten oder Outfit, die Zutaten usw. sind.
Wenn der Partner zur Bezugsperson wird, passt «schmutzig» nicht mehr
Ein anschauliches Beispiel für eine Harmonie-Falle und für tief verankerte Rollenbilder liefert uns Meike (33):
«Marc (37) und ich kennen uns nun ein Jahr. Die ersten acht Wochen hatten wir eine Affäre, in der wir sehr viel, sehr guten, auch ‹versauten› Sex hatten. Dann verliebten wir uns und warteten monatelang mit dem Sex, um uns sicher zu sein, dass wir offiziell zusammen sein wollen. Nun führen wir seit sechs Monaten eine Fernbeziehung. Seitdem haben wir nur noch ein- bis zweimal pro Wochenende Sex, und wenn ich ihn nicht initiieren würde, wäre es noch viel weniger (er findet das ganz normal). Außerdem hat auch das ‹Spielen› aufgehört: Früher leckte oder fesselte er mich, wir hatten
‹Dirty Talk›
, Rollenspiele usw. Nicht einmal mehr an mir runter geht er. Ich habe seitdem große Probleme zu kommen.
Ich bin ein sehr sexueller Mensch. Für mich stellt es schon einen Verzicht dar, dass ich unter der Woche keinen Sex habe (außer mit mir selbst), da Marc ja nicht bei mir sein kann. Nachdem ich schon vorher mehrmals gesagt hatte, dass unser Sexleben nachlässt, hatte sich der Frust letztes Wochenende so aufgestaut, dass ich ihm an den Kopf warf: ‹Ich hab’s satt, dass ich immer anfangen muss! Und früher hast du mich doch geleckt, jetzt aber nicht mehr! Und es gefällt mir auch nicht, dass wir so oft mittendrin aufhören – warum kommst du nicht einfach, das ist doch okay für mich!› Er will mir den Vortritt lassen, wodurch dann oft seine Erektion abflaut, und ich soll ihn dann auch nicht wieder ‹hochbringen›. Meine Lust ist dann gleich mit weg.
Was ihn angeht: Er ist der wunderbarste Mann, der mir je begegnet ist, sehr einfühlsam, zärtlich, er tut alles für mich, wir haben denselben Humor, dieselbe Einstellung zum Leben. Nur der Sex ist eben mau. Es wäre leichter zu akzeptieren, wenn es immer so gewesen wäre, aber ich kenne ihn eben auch ganz anders, so ‹sexy›. Ich war noch nie so attraktiv wie im Moment, Marc findet mich auch schön, Männer pfeifen mir hinterher. Es beleidigt meine Weiblichkeit, wenn er einfach neben mir einschläft. Bin am Ende
ich
diejenige mit dem Problem? Das muss es doch geben, eine wunderbare Beziehung und trotzdem heißen Sex. Er sagt, dass er mich so lieb hat, dass er immer nur kuscheln möchte mit mir; dass ich die einzige Frau bin, die ihm so viel Ruhe und Geborgenheit geben kann, dass er beruhigt einschlafen kann – ein wunderbares Kompliment, wenn nicht mein Unterleib so unbändige Lust auf ihn hätte. Außerdem sagt er, dass es ihn frustriere, dass ich bei ihm nicht komme.
Marc sagt, er habe Lust auf mich. Wie kann es sein, dass er nicht mehr ‹das Luder› in mir sieht? Für mich wäre das eher ein Kompliment! Ich möchte ihm alles sein: Hure und Heilige. Wieso kann er bloß nicht mehr schmutzig an mich denken?
Wir kuscheln übrigens wie die Weltmeister, stundenlang und richtig intensiv, halten uns draußen immer an den Händen, drücken uns oft, küssen viel, er füttert mich usw.»
Ich hake bei einer ganzen Reihe von Punkten nach: «Ergreifen wirklich
immer
Sie die Initiative?»
Meike überlegt eine Weile und korrigiert: «Nein. Eigentlich beginnen wir entweder gleichzeitig, oder ich fange eben an. Es kommt mir wohl eher so vor, da Marc sich nicht auf mich stürzt. Ich hätte gerne immer schon am Freitagabend mit ihm Sex. Da ist er aber meistens müde, will kuscheln und schläft schnell ein. Ich dagegen liege da, zerfließe vor lauter Lust auf ihn, ergreife aber nicht die Initiative, weil ich weiß, dass er sehr erschöpft ist.
Dass wirklich
er
anfängt, also sich aus dem Nichts auf mich stürzt, ist sehr selten. Wahrscheinlich, da ich sowieso dauernd Lust auf ihn habe.»
Mein Rat an sie lautet entsprechend: mehr abwarten und ihm nicht so oft zuvorkommen.
Einige Zeit später berichtet Meike:
«Ich habe ihn seit Wochen nicht mehr ‹verlangend› angefasst, möchte ihn wohl nicht überfallen und bin deswegen auf ‹unauffällige› Methoden verfallen. Ich tue z.B. so, als schlafe ich, und ganz zufällig macht mein Körper Sachen, die ihn antörnen.
«Klappt es denn? Haben Sie dann Sex?», möchte ich von ihr wissen.
«Ja, meistens», nickt Meike. «Aber wenn ich ihn tagsüber anmache,
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