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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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zu ändern.

Was tun, wenn das Problem von Ihrem Partner ausgeht?
    Wenn Sie das Problem rein Ihrem Partner zuschreiben, liegt sowohl die Schuld als auch der Zwang zur Änderung allein bei ihm/ihr, und Sie sind davon abhängig, dass er/sie etwas tut. Doch was, wenn er nichts tut? Dann stecken Sie fest und fühlen sich obendrein schlecht und machtlos. Formulieren Sie das Problem daher auf sich selbst bezogen, dann haben Sie auch gleich eine Formulierung, die für ein Gespräch besser funktioniert als eine Schuldzuweisung. Klaus, der Drängler, würde bei seiner Karin eher auf offene Ohren stoßen, wenn er ihr erklärte: «Ich komme nicht gut damit klar, dass du so wenig Lust auf mich hast», als mit seinem ewigen Vorwurf: «Wann hast du denn überhaupt mal Lust?!»
    Ein «Akzeptanz-Satz», der eine Wertschätzung des Partners ausdrückt, ungeachtet oder auch gerade angesichts eines Problems (z.B.: «Auch wenn sie wenig Lust auf mich hat, liebe und achte ich sie»), hilft, einander nicht vorwurfsvoll oder verächtlich zu begegnen, sondern mit Respekt und Behutsamkeit.
    Dann sollte das Problem konkretisiert werden. Um bei Klaus zu bleiben: Anstatt zu sagen: «Meine Frau hat nie Lust», formuliert er besser: «Mich stört, dass sie keine Lust hat».
    In einem nächsten Schritt präzisiert man: «Mich kränkt es, dass sie nur dreimal im Monat Lust hat».
    Nun sollte man überprüfen, ob diese Aussage wirklich korrekt ist oder ob man noch genauer formulieren kann, z.B.: «Mich kränkt, dass sie sich nur dreimal im Monat auf Sex einlässt und es sich anfühlt, als ob sie nicht einmal dann Lust hat».
    Das Beste ist zuerst einmal, die betroffene Person selbst zu fragen. Und zwar indem Sie eine möglichst offene, nicht suggestive Frage stellen, also nicht etwa «Ich glaube, du hast dieses Sexproblem, weil mit dir etwa nicht stimmt, und zwar weil du …», sondern besser etwas in dieser Art: «Ich habe beobachtet, dass in bestimmten Situationen oft Folgendes passiert: … Ich wüsste gern, ob es dich selbst überhaupt stört und ob du daran etwas ändern möchtest.»
    Bekommen Sie ein Ja, fragen Sie: «Was kann
ich
dazu beitragen? Was können wir vielleicht
beide
anders machen? Fällt dir etwas ein, das wir einfach mal versuchen könnten?»
    Hören Sie sich die Antwort ganz in Ruhe an – ohne dazwischenzureden.
    Sie können auch versuchen, sich so weit wie möglich in die Lage, in das Leben und in das Wesen Ihres Partners zu versetzen (möglichst ohne Groll, denn Groll trübt den Blick). Erstellen Sie dann erst einmal für sich selbst eine Liste mit Anhaltspunkten mit der Überschrift «Mögliche Gründe, die der Lösung des Problems im Weg stehen». Lassen Sie sich dafür ruhig mehrere Tage Zeit. Wenn Sie genügend mögliche Ursachen gesammelt haben und Ihnen nichts mehr einfällt, zeigen Sie die Liste Ihrem Partner und bitten ihn/sie um Korrekturen und Ergänzungen.
    Falls Sie selbst die Person mit dem Sexproblem sind, können Sie obige Vorgehensweise natürlich auch auf sich selbst bezogen durchführen.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 4 Was hat Paardynamik mit Ihrem Sex zu tun?
    Das vorangegangene Kapitel hat Ihnen erste Einblicke davon vermittelt, dass die Ursachen für Sexprobleme sowohl von außen als auch aus dem Innern einer Person kommen können. Mindestens genauso oft – oder gleichzeitig – sind Faktoren beteiligt, die sich offen oder unterschwellig aus der Beziehung heraus entwickelt haben. Auch sie können alle möglichen Funktionsstörungen nach sich ziehen: zu schnelle oder ausbleibende Orgasmen, Durchblutungsstörungen der Genitalien, Schmerzen während des Verkehrs usw. Das mit Abstand häufigste Problem ist die
Lust
. Ich spreche hier ausdrücklich nicht von
Lustmangel
, denn wie ich schon andeutete: Beides ist relativ. Ein Mann, der gern täglich Sex hätte, unterstellt seiner Frau, deren Wunschquote bei viermal im Monat liegt, Lustmangel. Für einen anderen hingegen, der nur dreimal im Jahr Verkehr möchte, hat diese Frau zu
viel
Lust. Und auch ob das überhaupt ein Problem darstellt, wird zwischen den beiden Beteiligten definiert oder indem man sich selbst an bestimmten Standards misst. Noch vor 50 Jahren galt eine Frau mit wenig Sexdrang als «normal». Heute gilt sie schnell als «unnormal». Früher fiel es auch wesentlich seltener auf, wenn ein Mann wenig Lust hatte, denn kaum eine Frau pochte damals auf eine bestimmte Sexhäufigkeit (also taten’s die beiden einfach kaum noch). Heute gehen

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