Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
Oberflächenkosmetik betreiben. Und warum? Weil die Betreffenden, trotz aller Nachteile, auch einen gewissen «Gewinn» aus ihrer Krankheit ziehen: Sie ernten in der Regel nicht nur Mitgefühl und Rücksichtnahme, sondern haben jederzeit eine Ausrede für alles Mögliche, ohne als die/der «Böse» oder allzu «egoistisch» dazustehen. Im Gegenteil, der andere ist der Rücksichtslose, der Böse, der Grobian, wenn er trotzdem Wünsche äußert oder auch mal sauer wird. Nur: Irgendwann ist die Geduld des Partners am Ende.
Wie setzt man nun auf «gute» Art Grenzen?
Jemand mit einem guten Identitäts- und Selbstwertgefühl hat kein Problem damit, Dinge an sich heranzulassen (Fremdes, Wünsche, Anweisungen, Kritik, …) wie auch auf gelassene Art seine Bedürfnisse und Grenzen zu kommunizieren. Jemand, der sich seiner selbst nicht so sicher ist, hat hingegen oft Abgrenzungsprobleme in beiden Richtungen: öffnen und zumachen. Solche Menschen grenzen sich teils zu wenig (oder zu spät) ab und teils zu rigoros, zu oft, zu schnell.
Zu wenig, weil der (über)große Wunsch nach Wertschätzung, Liebe, Akzeptanz überwiegt.
Zu viel, weil aufgrund der nicht ganz klaren Identität und des Selbstwertdefizits oft die unbewusste Angst besteht, dass etwas (Unangenehmes, Schlimmes, Unkontrollierbares) mit einem geschieht, wenn man gewisse Dinge zulässt und/oder zu sehr an sich ranlässt. Daher wird vieles zu schnell oder zu heftig abgewehrt, auch wenn es vielleicht keiner oder nur einer mäßigen Abwehr bedürfte. Leider verbaut der Betroffene sich damit vieles. (In diesem Themengebiet ist auch Überempfindlichkeit angesiedelt. Viele der Betroffenen haben zudem körperliche Überempfindlichkeiten und Abwehrreaktionen, etwa Erkrankungen der Haut und Allergien; beides steht psychosomatisch für Abgrenzungsprobleme.)
Ein «Zuviel» kommt oft auch daher, dass man zu lange zu viel zugelassen hat und plötzlich «das Maß voll» ist. Leider ist es dann immer schon übervoll, wodurch auch das Stoppsignal übermäßig ausfällt.
Möglicherweise setzt man seine Grenzen teils in den falschen Bereichen und teils auch auf ungünstige Art? Einen Hund, der immer nur bellt, aber nicht beißt, nimmt schließlich auch niemand ernst. Körperliche oder verbale Angriffe, Mauern aufbauen und Wegrennen sind der Sache ebenso abträglich. Ein erwachsener Mensch bleibt besonnen und sagt auf ruhige Art, was ihn kränkt, stört oder seine Grenzen überschreitet. Und wenn der andere sie auch nach der dritten Ansage noch nicht beachtet, flippt man nicht aus oder verfällt in Gemecker, Anklagen, Vorwürfe, sondern zieht deutliche Konsequenzen.
Wie schon angedeutet: Für ein gutes unbeschwertes Wohlgefühl beim Sex ist es elementar, dass man seine eigenen Grenzen und Widerstände wahrnimmt und sie dem anderen auch unmissverständlich mitteilt. Aber Sie und Ihr Gegenüber werden sich nur dann damit wohl fühlen, wenn Sie es auf eine Art mitteilen, die ihn nicht verletzt. Wobei das oft schwierig ist, falls Ihr Partner überempfindlich reagiert (also sehr schnell gekränkt, beleidigt, zickig, aggressiv ist).
Hier ein paar Arten, mit denen «normale», einigermaßen stabile Menschen klarkommen sollten:
Sie werden an einer Stelle angefasst, an der Sie in dem Moment nicht angefasst werden möchten: Ziehen Sie den Körperbereich sachte, aber merklich zurück.
Ihr Partner will Sex, Sie gerade nicht: Sagen Sie: «Ich möchte im Moment/heute nicht, weil …»
Verbinden Sie Ihr Nein am besten mit einer Begründung, die ihm zeigt, dass er nicht persönlich abgelehnt wird: «weil ich mich körperlich gerade unwohl fühle», «weil ich den Kopf einfach nicht frei kriege», «weil es schon so spät ist und ich lieber schlafen möchte» usw. Das gilt aber nur, wenn es der Wahrheit entspricht und Sie sonst durchaus Lust haben! Widerstehen Sie der Versuchung, Ausreden zu benutzen. Denn falls Sie das häufiger tun, geht das nach hinten los: Ihr Partner spürt, dass er belogen wird, und ist verärgerter, als wenn Sie gleich die Wahrheit sagen würden.
Verbinden Sie Ihr Nein, wenn möglich, mit einer «Aussicht»: «Ich mag heute nicht, aber am Sonntag bin ich bestimmt entspannter» oder «Wenn wir das und das an unserem Sex ändern könnten, hätte ich vielleicht öfter Lust darauf».
Meist geht es nicht ohne Worte. Denn körpersprachliche Hinweise allein lassen zu viel Raum für Missdeutung. Man denke nur an Klaus und Karin: Sie zeigte ihm nonverbal recht deutlich, dass
Weitere Kostenlose Bücher