Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
Andeutungen. Entsprechend können Sie zwar Ihre Vorlieben nennen, doch wenn sich daraufhin wenig tut, können Sie davon ausgehen, dass die Gegenseite es nicht zu geben bereit ist (zumindest nicht oft). Sie weiß bereits, dass Sie es mögen, und sie wird es Ihnen auch geben, wenn ihr danach ist, aber das ist vermutlich weniger, als Sie gern hätten. Falls Sie dann aber keine Ruhe geben, wissen Sie ja eigentlich, was passiert: Es kommt entweder zu einer Totalblockade, oder sie gibt es Ihnen widerwillig, und genau so fühlt es sich auch an.
Rede-Basic 3: Es darf niemand zum Reden genötigt werden. Wenn Ihr Bettgefährte ungern über Sex kommuniziert (ob mit Worten oder auch ohne), könnten Sie zuerst einmal versuchen, sehr vorsichtig herauszufinden,
warum
er ungern drüber redet.
Rede-Basic 4: Lösungsorientiert kommunizieren. Wenn Ihre übliche Art viel zu wenig fruchtet, dann treten Sie diese Art in die Tonne und legen sich eine zu, die vielversprechender ist. In diesem Kapitel und im Buch insgesamt finden Sie eine ganze Reihe von Vorschlägen. Generell ist es förderlich, einen eher heiklen Wunsch, eine Absage oder Kritik mit einer Begründung und einer Alternative zu verbinden (z.B. «Mir wäre lieber, … weil …» – «Wenn wir heute …, dann können wir morgen …»).
Rede-Basic 5: Falls man Ihnen entgegenkommt: Machen Sie es ja nicht zunichte, indem Sie nach dem Motto «Das wurde aber auch mal Zeit!» reagieren.
Der einzige Weg, jemanden zu motivieren und anzuspornen, ist Wertschätzung.
Tun Sie, als wäre etwas ganz Großartiges geleistet worden. Vielleicht finden Sie das übertrieben. Egal. Es kostet nichts und bringt enorm viel. Viele Menschen befürchten: Wenn sie sich sogar für kleine Dinge dankbar zeigen, meint der andere, er müsse sich nun nicht mehr engagieren – aber das trifft ja selten zu.
«Ich habe gar kein Problem damit, über Sex zu reden», sagte ein Klient von mir und fügte stolz hinzu: «Ich bin ein sehr direkter Mensch.» Damit meinte er: «Ich traue mich, geradeheraus zu sagen, was ich denke, will, doof finde.»
Und doch hatte er Kommunikationsprobleme: Seine Partnerinnen waren oft pikiert, fühlten sich angegriffen und/oder reagierten latent aggressiv. Denn er war
zu
freiheraus, entließ die Worte aus seinem Munde, ohne darüber nachzudenken, wie sie vielleicht bei seinem Gegenüber ankommen könnten. Als ich ihn drauf aufmerksam machte, sagte er typischerweise: «Aber ich will mich nicht verbiegen, und ich werde doch wohl noch meine Meinung sagen dürfen.» Nun, man kann seine Meinung auf vielerlei Arten sagen: etwa grob-unüberlegt oder taktvoll-liebenswürdig. Es ist absolut möglich (und wichtig!), eine Beobachtung oder Kritik so zu äußern, dass der andere sein Gesicht wahren kann. Beispiele:
Grob-unüberlegt: «Du bist immer so passiv beim Sex – das törnt mich echt ab!»
Taktvoll-liebenswürdig: «Magst du mal versuchen, dich beim Sex ein bisschen mehr einzubringen, durch Aktivität und Ideen? Das würde mir gut gefallen!», oder «Mir fällt auf, dass du bei unserem Sex eher zurückhaltend und abwartend bist. Ist es schwer für dich, selbst aktiver zu werden, oder ist das einfach deine Art?»
Versuchen Sie auch, nicht darauf Bezug zu nehmen, was andere Leute über Sex denken oder wie sie das halten, sondern formulieren Sie es von Ihrer persönlichen Warte aus. Also nicht «Der Mann meiner Freundin streichelt sie immer stundenlang, das ist doch normal, wenn man jemanden liebt», sondern besser «Für mich ist es das Schönste, wenn du mich lange streichelst, weil ich mich dann geliebt fühle». Vermeiden Sie die Wörter «man» und «muss».
Überhaupt: Vergleiche mit Ihren Verflossenen, mit Personen, die Sie kennen, oder solchen, die Ihnen wo auch immer begegnet sind, bringen Ihren Partner in eine unangenehme Konkurrenzsituation und geben ihm auch das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Günstiger sind liebevolle Bitten und Vorschläge, die möglichst offen formuliert sind.
Am besten klappt die Kommunikation über sensible Themen, wenn Sie Ihren Partner ausreden lassen und das Gesagte nicht bewerten. Bedenken Sie, dass man eine Bewertung oft schon durch Mimik, Gestik und Töne abgibt. Ich führte einmal ein Beratungsgespräch mit einem Paar, das erhebliche Probleme hatte, und während der Mann seine Sicht der Dinge schilderte, saß die Frau ihm gegenüber und machte nicht nur ein unfassbar missbilligendes Gesicht, sondern gab auch ständig «Pfff»-Laute von
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