SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
aus dem Bett.
Heftig atmend schlich ich auf Zehenspitzen zum Schrank und öffnete ihn. Das Objektiv der Videokamera meines Vaters linste mir entgegen. Das rote Record-Lämpchen hatte ich mit einem Streifen Isolierband abgedeckt. Ich drückte auf die Stopptaste und beendete die Aufnahme.
Ich hatte alles auf Band. Von der ersten Minute, als ich auf dem Bett saß und Arnaud das Zimmer betrat. Aufgeregt spulte ich zurück und betätigte die Playtaste. Den Ton konnte man ohne Fernseher mit den damaligen VHS-Kameras – oder zumindest bei der meines Vaters – nicht hören. Aber die Bilder sprachen für sich. Nie zuvor hatte ich bemerkt, wie wild meine großen Brüste beim Sex schaukelten.
Schon immer hatte ich meinen eigenen Sex-Film drehen wollen. In diesem Moment hatte ich ihn, Jahre bevor ich meinen ersten Porno in voller Länge sehen sollte, ein Jahrzehnt bevor die ersten Handy-Pornos die Mobilfunkwelt eroberten. Mich erfasste ein ähnlicher Schauer wie bei den Bildern von CNN. Aber diesmal war es ein höchst angenehmer Schauer. Ich war überzeugt, ein zeitloses Kunstwerk erschaffen zu haben. Irgendwann, wenn ich einmal alt und grau war, würde ich das Video hervorholen, in meinen VCR einlegen und mich freuen, dass ich eine sehr schöne junge Frau gewesen war.
Ich nahm die Kassette aus dem Gerät, zückte meinen Edding und beschriftete sie mit »Cheerleadertraining«, Datum und Uhrzeit. Unter den anderen Trainingskassetten würde dieser besondere Film nicht weiter auffallen.
Eine ungeahnte Erregung packte mich. Der Gedanke, dass ich mich und Arnaud wieder und wieder beim Sex beobachten konnte, beschleunigte meinen Atem und meinen Herzschlag. Ich wollte alles von uns sehen. Alles. Und ich war höllisch gespannt, welche Figur ich auf dem Video machte.
Nachdem ich mich angezogen hatte und die Videoausrüstung in meiner Tasche verstaut hatte, nahm ich den Lift in die Lobby, um den Zimmerschlüssel abzugeben. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und warf den Schlüssel in die Box. Der Rezeptionist musterte mich interessiert und beobachtete mich den ganzen Weg bis zur doppelflügeligen Eingangstür. Arnauds Samen tropfte in meinen Slip. Ich nahm einen tiefen Atemzug frischer Portlandluft und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Damals ahnte ich noch nicht, dass genau jenes Hotel in meinem Leben noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Und dass mich einer meiner Kunden unzählige Male hierher bestellen würde. Quentin.
Ostern in Paris 1991
Ostern 1991 verbrachten meine Eltern und ich ein weiteres Mal in Paris. Das Tolle an Europa war, dass man nie nach einem Ausweis gefragt wurde. Wir brauchten keine gefälschte ID, um uns als Teenager bis nach Mitternacht in Discos herumzutreiben. Bestellten wir Wodka-Orange, wurde uns dieser kommentarlos gereicht. Die Türsteher, wenn es sie gab – Ende der Achtziger war das alles noch kein Thema – ließen uns mit einem Lächeln passieren. Denn ihr Hauptaugenmerk galt den betrunkenen Jungs, die auf den Parkplätzen randalierten oder mit einem Totalabsturz unter den Tischen lagen. Kein Abend verging ohne Rettungswageneinsatz.
Bei uns in den Staaten bekamen wir die coolen Clubs nur von außen zu sehen. Meinen ersten Club betrat ich erst, ich glaube, da war ich schon zwei Jahre auf dem College. Deshalb liebte ich Europa. Saturday Night Fever hatte in Paris eine ganz eigene Bedeutung. Dagegen waren die Schulbälle bei uns ungefähr so aufregend wie ein Treffen der Anonymen Alkoholiker. Jedes Mal, wenn meine Cousine und ich Samstagabend die Pariser Discos unsicher machten, wurden wir von den Jungs auf unzählige Drinks eingeladen. Ich war damit das einzige Mädchen meiner Klasse, das bereits mit vierzehn einen gehörigen Schwips mit nach Hause brachte. Mein Dad fand das ziemlich amüsant. Meine Mom eher weniger. Und ja, Gott im Himmel, ich bekam dermaßen viele Angebote, dass ich meine Unschuld dutzendfach hätte verlieren können. Französische Jungs waren herrlich direkt! Vielleicht lag es auch daran, dass ich in ihren Augen Amerikanerin war, trotz der Tatsache, dass ich akzentfrei Französisch sprach. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt mir gehörte. In dieser Intensität habe ich das später nie mehr gespürt.
Ja, ich hätte mit einem dieser unzähligen Jungs schlafen können, aber ich sehnte mich in all dieser Zeit nach dem einen Fremden in meiner Phantasie – Arnaud. Wenn ich allerdings daran denke, wie enttäuschend er und Billy beim Sex letztendlich gewesen waren,
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