SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
Seine Hand tastete nach meiner, während er mich ansah.
»Denise ...« Er zögerte. »Ron hat ziemlichen Stress, oder? Ist alles in Ordnung? Ich meine, ist mit dir alles in Ordnung?«
»Ja«, log ich. Diese Lüge fiel mir leicht. Von einer Frau, die gerade von einem Orgasmus überrollt worden war, durfte man ohnehin keine ehrliche Antwort erwarten. Und in diesem Moment war alles in Ordnung.
»Wie unschuldig du aussiehst, wenn du lügst.«
»Steven, ich ...«
Vielleicht war es an der Zeit, über alles zu sprechen. Über all das, was wir uns nie gesagt hatten. Ich presste die Lippen aufeinander. »Ach nichts.« Ich schloss die Augen. Der Moment war schlichtweg zu kurz, um ihn mit unserer Vergangenheit zu verschwenden. Zu kostbar, um ihn mit meinen Problemen zu vergeuden. Zu flüchtig, um einen Streit zu riskieren. Wieso reden? Wieso reden, wenn wir beide beim Sex so viel besser waren?
Ich küsste ihn anstatt einer Antwort. Anstatt einer Erklärung, die nichts verbessert, sondern alles nur verdorben hätte.
»Denise, ich liebe dich«, hauchte er.
Am liebsten hätte ich geweint.
»Ja, Steven«, flüsterte ich, »ich weiß.« Und ich liebe dich auch.
***
Jeder Tag war ein Kampf. Jeden Tag zwang ich mich aufs Neue, nicht heulend an die Männer zu denken, die ich liebte. Und jeden Tag stellte ich mich erneut meinen finanziellen Problemen, um nicht von ihnen erdrückt zu werden. Nur die Besuche im Fitnessstudio dreimal die Woche bewahrten mich davor, in der Klapse zu landen. Dann konzentrierte ich mich ausschließlich auf meinen Atem und darauf, nicht vor Schweiß zu zerfließen. Die restliche Welt klammerte ich aus.
»Du hast einen geilen Arsch. Den würde ich zu gern mal verwöhnen.«
»Wie war das?« Ich war zu überrascht, als dass ich meine Worte hätte bremsen können. Dabei hatte ich mir geschworen, möglichst nicht aufzufallen. Hier war ich für mich. Und nur für mich. Hier war ich privat. Und ich wollte wenigstens ein paar Orte in meiner Stadt kennen, an denen ich privat sein durfte. Orte, die nichts mit meinem Doppelleben zu tun hatten. Ich wandte mich um und wischte mir den Schweiß aus dem Gesicht. Die Luft war erfüllt vom Schnaufen der Trainierenden. Ohne meine Sonnenbrille fühlte ich mich plötzlich sehr, sehr nackt.
Der Typ grinste mich selbstsicher an. Zu sicher. Natürlich war er groß. Natürlich war er dunkel und gut aussehend. Das sind sie doch immer, oder?
»Kommst du öfters hierher? Ein Engel wie du hätte mir sofort auffallen müssen.«
Ich musterte ihn. Seine Augen sprühten vor Willenskraft. Beharrlichkeit. Er würde sich nie von seinem Ziel abbringen lassen. Und er machte auf mich nicht den Eindruck, dass er auch nur eine Sekunde an seinem unwiderstehlichen Charme zweifelte. Von der Sorte gab es bereits zwei Männer in meinem Leben. Und für einen dritten hatte ich keine Verwendung.
Indem ich auf seine freche Bemerkung über meinen »Arsch« reagiert hatte, hatte ich einen schweren Fehler begangen. Ich hätte ihn ignorieren müssen.
»Oui«, flötete ich.
»War das eben Französisch?« Er hob erstaunt die Augenbrauen.
Fabelhaft, Denise! Somit hast du einen der letzten privaten Orte, die dir noch verblieben waren in die Sache mit Bruce’ Escort-Service hineingezogen.
»Was möchtest du trinken, D? Ich lade dich ein.«
D? Der Mistkerl hatte sich nach meinem Namen erkundigt. »Qu’est-ce que vous voulez?«
»Mein Französisch ist leider nicht so gut.« Er zwinkerte mir zu.
»Was wollen Sie von mir?« Akzent oder nicht Akzent, das war hier die Frage. Ich entschied mich für Akzent.
Er beugte sich verschwörerisch zu mir vor und lächelte überheblich. »Das findest du noch früh genug heraus.«
»Lassen Sie mich zufrieden, ja?«
»Hey, wieso so kratzbürstig, bella ragazza?« Er tat verletzt.
»Sie sollen mich zufriedenlassen, klar?«
»Ich will doch nur mit dir reden.«
»Ich warne Sie, Monsieur. Wenn Sie nicht verschwinden, schreie ich!«
»Tu’s doch.« Er lachte.
»Freddy!«, brüllte ich. Die Trainierenden um uns herum starrten uns entrüstet an. Fred, der junge Assistenztrainer warf uns einen fragenden Blick zu.
»Zwei von diesen Mango-Smoothies, Freddy«, rief der Widerling mit zwei erhobenen Fingern.
»Geht klar, Tom«, kam es prompt zurück.
Widerling Tom grinste mich mit einem Siegerlächeln an. »Sieht so aus, als würden wir doch noch zu unseren Drinks kommen.«
Freddy näherte sich mit den Smoothies, stellte alles auf einen der Tische und kratzte
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