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SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

Titel: SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Harris
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fest und spürte plötzlich Tränen in den Augen.
    »Ich weiß es nicht. Ich ... Ich weiß es nicht. Schmerz verursacht keine Lust bei mir. Es ist einfach so, als ob ... als ob ...«
    »Als ob ein anderer Schmerz dadurch geringer wird?«, half er mir weiter. »Ein Schmerz, der ansonsten keine Linderung erfahren würde?«
    »Genau«, nickte ich und heulte plötzlich Rotz und Wasser. Quentin reichte mir hilfsbereit ein Kleenex. »Woher weißt du das?«, fragte ich.
    Er lächelte traurig und starrte ins Leere. An das andere Ende seines Lebens, das nicht in diesen Geschäftsanzug passte. Nicht in dieses Büro. Nicht in eine Welt harter Entscheidungen.
    »Woher weiß ich das ... Dein und mein Schmerz mögen grundverschieden sein, Denise. Sie mögen auch andere Ursachen haben – aber sie haben eines gemeinsam: Sie nagen beide an unseren Seelen.«
    ***
    Die Luft in der »Mother Therese«-Kirche war zu kühl. Mich fror. Daran änderte auch meine Jacke nichts. Vor dem Altar beteten nicht viele Menschen. Heute wollten nur wenige beichten. So wie ich.
    Mein Handy blinkte. Die Vergangenheit holte unerbittlich nach mir aus. Mit SMS im Sekundentakt. Arnaud. Ich schaltete das Handy ab.
    »Bitte um Vergebung und es werde dir vergeben ...«
    Reverend O’Malley versteifte sich. Er hatte meine Stimme erkannt, das fühlte ich. Er erkannte auch die Umrisse meines Gesichtes durch das Gitter hindurch. Und diesmal waren wir nicht verabredet.
    »Meine letzte Beichte war ... Ich glaube, ich hatte noch nie eine richtige Beichte.« Ich war keine Christin. War nie eine gewesen. Dafür verstieß ich gegen zu viele Gebote. Ich log. Ich stahl. Ich begehrte die Partner von anderen Frauen und Männern. Und dann war da noch das Blut an meinen Händen. Der Geruch des Todes, der mir anhaftete. Und so sehr ich auch mir selbst gegenüber beteuerte, jung und unerfahren gewesen zu sein, so sehr wusste ich auch, dass mir meine Taten für immer meine Unschuld genommen hatten. Und dass ich ein Leben lang für sie bezahlen würde.
    »Vielleicht sollte ich gehen. Die Liste meiner Sünden ist ... ist ... Ich könnte ein Buch damit füllen. So viel Zeit haben Sie nicht, Reverend.« Ich öffnete die Tür zum Beichtstuhl.
    »Bleib, Danielle.«
    Ich zögerte. Lachte leise. »So heiße ich nicht einmal ...«
    »Das macht nichts. Gott hört dir trotzdem zu.«
    »Gott, der Allmächtige ...«, flüsterte ich. Ich wusste nichts weiter darauf zu sagen. Dieses eine Wort – Gott – bedeutete alles. Oder nichts. Ich war verdammt. Selbstmord, ich hatte Selbstmord begehen wollen. Eine Todsünde. Mit wie vielen Männern hatte ich geschlafen? Dreihundert? Sollte ich sie aufzählen, um hier und jetzt meine Sündhaftigkeit zu gestehen? Oder sollte ich über das sprechen, was ich als Teenager getan hatte?
    Die Schwere meiner Handlungen war mir erst später bewusst geworden. Viele Jahre später an einem Freitag, dem 14. November. Ich konnte nicht zurückschauen, ohne mich ... Es war, als würde ich erblinden. Ersticken.
    Ich redete. Sagte, was mir gerade einfiel. Zusammenhangsloses Zeug. Meinen Namen. Den echten. Ich sprach über das Blut an meinen Fingern. Ich erzählte ihm von dem Baby.
    »Kann ich denn jemals Vergebung finden?« Ich wollte nur noch fort. Schlafen. Sterben ...
    »Die Vergebung, die du suchst, kannst du nur in dir selbst finden. Ich kann die Absolutionsworte zwar sprechen, aber ohne dich bleiben es nur Worte. Leere Worte, die nichts bedeuten.«
    »Es ist eine Welt voller Lügen.« Ich unterdrückte das Kratzen in meinem Hals. Hielt die Tränen zurück. »Lügen. Lügen. Lügen ... Gott kann mir nicht vergeben. Wenn es einen Gott gibt, dann darf er es nicht.«
    »Gott vergibt denen, die rechtschaffen nach Vergebung trachten. Sie wirklich in der Tiefe ihres Herzens suchen. Vergebung ist keine Trophäe, kein Preis, keine Examensnote.«
    Ich lachte auf. Trophäe. Preis. Note.
    Wir schwiegen.
    »Bete ein Ave Maria, Denise. Eines für jede unserer verlorenen Seelen.«
    Und das tat ich. Ich betete. Zum ersten Mal in meinem Leben betete ich wirklich. Unzählige Ave Marias. Es gab in meinem Leben sehr viele verlorene Seelen. Und sie alle verdienten es, gerettet zu werden.
    ***
    Am nächsten Tag fasste ich einen Entschluss. Ich wollte Marc helfen. Ich musste. Das war ich ihm schuldig. Vielleicht schaffte ja er, was ich selbst nicht fertigbringen konnte. Ich wünschte es mir so sehr für ihn.
    Wenn ich an ihn dachte, kam ich mir wenigstens nicht wie eine leere, kraftlose

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