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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eine Zigarette daraus zwischen die Lippen. »Rauchen Sie ?«
    »Nein, danke .«
    »Ein Jammer.« Er ließ das
goldene Feuerzeug aufblitzen. »Das sind ganz besondere, ehrlich. Von einem
kleinen alten Mann aus der Bond Street in Handarbeit gefertigt, nach meinen
Anweisungen für die Tabakmischung .«
    »Ich will Ihnen mal etwas
verraten, Peter Brook«, herrschte ich ihn an. »Ich wollte, ich fände jemanden,
der mich so heiß liebt wie Sie sich selber. Den Mann könnte ich sogar heiraten .«
    »Nun hören Sie aber auf, Mavis .« Er tätschelte meine Beine, als besitze er die
Schürfrechte für die ganze Gegend. »Wir wollen doch Freunde bleiben.
Schließlich arbeiten wir zusammen .«
    »Dazu haben Sie mich erpreßt,
wissen Sie’s noch ?« Dann beging ich den Fehler, sein
atemberaubendes Profil zu betrachten, und gleich spürte ich wieder das flaue
Gefühl im Magen. »Sind Sie verheiratet ?«
    »Kaum.« Er lächelte grimmig.
»Es wäre keiner Frau gegenüber fair, solange ich in dieser witwenproduzierenden
Branche arbeite .«
    Ich war wirklich froh, daß er
nicht verheiratet war, nicht weil ich selber scharf auf einen Ehering gewesen
wäre — man hat als Frau ja viel mehr Freude am Leben, solange man ungebunden
ist —, nein, aber für mich sind die Ehemänner anderer Damen strikt Off Limits.
    Etwa eine Minute danach hielt
Peter auf einem winzigen Platz, und wir stiegen aus. Er öffnete ein Tor in
einer hohen
Mauer, und wir betraten einen Innenhof, in dem ringsum alte römische Statuen
standen. Sie sahen aus wie Gäste, die sich auf einer miesen Party zu Tode
gelangweilt hatten. In der Mitte sprudelte eine Brunnenfontäne. Die Villa war
auf drei Seiten um den Hof herumgebaut, gläserne Schiebetüren führten in die
einzelnen Räume. In einem Zimmer entdeckte ich mehrere Leute, dann stürmte eine
ziemlich wüst aussehende brünette Dame aus dem Haus und mit weit ausgebreiteten
Armen auf uns zu.
    »Peter, Cara mia !« sprach sie mit kehliger
Stimme. »Sooo lange haben wir uns nicht gesehen .«
    »Carla, darling !«
Peter schloß sie in die Arme und küßte sie, als seien wir im alten Rom und
Orgien noch hochmodern. Erst nach einer ganzen Weile ließ er sie los und
lächelte mich an. »Unsere Gastgeberin, Contessa Rienzi«, sagte er. »Carla.« Er
sah die brünette Dame an. »Ich möchte dir eine Bekannte vorstellen, Mavis
Seidlitz .«
    »Willkommen in der Villa
Rienzi.« Sie lächelte ohne innere Teilnahme in meine Richtung, während ihre
Blicke mich von Kopf bis Fuß musterten.
    »Tag«, sagte ich, während meine
Augen gleichfalls einen Prüftest vollzogen. Die Contessa war genausowenig wie ich eine alte Vogelscheuche. Ihr seidigglänzendes dunkles Haar war in der Mitte gescheitelt
und fiel zu beiden Seiten auf die Schultern hinab. Sie hatte tiefliegende
Schlehenaugen, und was drin glühte, war gewiß kein häusliches Herdfeuer; ihre
Nase war klassisch gerade, der Mund breit, die Oberlippe verriet ein bißchen
Grausamkeit und die untere eine Menge Sinnlichkeit. Sie trug grüne seidene
Hosen, die sich eng an ihre glatten Hüften und die eleganten langen Beine
schmiegten, und ihre Bluse bestand aus zwei passenden Tüchern, die unter der
kleinen, aber trutzig aufragenden Vorderfront zusammengeknotet waren und eine
hübsch gebräunte Mitte zeigten.
    »Sie müssen hereinkommen und
ein paar Freunde kennenlernen«, sagte sie zu uns beiden, aber ihr Lächeln galt
einzig und allein Peter. »Ich habe zwei sehr interessante Exemplare da, der
Rest ist freilich ausgesprochen langweilig, fürchte ich .«
    Ihr Englisch war einwandfrei,
mit nur einem Anflug von Akzent. Mein lieber Mann, dachte ich säuerlich, dieser
Dame fehlt aber wirklich gar nichts — und Gräfin ist sie auch noch. Sie ging
voran in einen der Räume, die unmittelbar am Hof lagen, u ;nd der Butler tauchte von irgendwo aus der
Versenkung auf, samt einem Tablett voller Martinis. Wir nahmen uns Gläser und
folgten der Contessa getreulich quer durch das Zimmer zur Ecke, in der ein
recht verlassen wirkendes Paar stand.
    »Ich möchte euch zwei gute
Freunde von mir vorstellen .« Die Contessa lächelte
warmherzig. »Mr. Amalfi und unsere ehrenwerte Pamela Waring.« Sie vollendete
die Vorstellung, und ehe ich noch recht begriff, was los war, hatte sich die
gerissene Person Peters Arm geschnappt und war mit ihm auf und davon; mich ließ
sie bei den beiden in der Ecke stehen.
    Mr. Amalfi war etwa 45,
kahlköpfig, und sah wie eine römische Ruine aus, bei der alles

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