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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeit und
Ort erinnert. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn ich hierbleibe, während Sie
sich umziehen. Weibliche Formen sind mir vertraut .«
    »Meine aber nicht«, widersprach
ich unfreundlich. »Drehen Sie sich um und betrachten Sie ein Weilchen die Tür .«
    »Wie spießbürgerlich.« Er
seufzte tief. »Es entspricht in keiner Weise Ihrer Ausstrahlung und Vitalität,
aber wenn Sie darauf bestehen...«
    Meine Miene verriet ihm, wie
sehr ich darauf bestand, und so drehte er sich widerwillig zur Wand um. Ich
vertauschte das Negligé mit einer weißen Bluse und einem rehbraunen Wollrock,
dann tat ich meinem Gesicht ein ganz klein wenig Gutes, was nicht mehr als fünf
Minuten in Anspruch nahm. Er drehte sich erst um, als ich ihm sagte, ich sei
soweit, und er nickte sehr beifällig. Weder im Flur noch im Aufzug begegnete
uns jemand, wir hatten Glück. Zehn Minuten später saßen wir in einem Restaurant
in der Via Veneto, und langsam begann ich mich zu fragen, ob das Ganze nicht
doch nur ein böser Traum gewesen sei.
    »Campari-Soda«, bestellte mein
Gegenüber, und dann lächelte er wieder so raubtierhaft. »Es wird Zeit, daß wir
uns bekannt machen, meinen Sie nicht auch? Mein Name ist Brook, Peter Brook .«
    »Ich bin Mavis Seidlitz«,
erklärte ich, »und ich wünschte mir in diesem Augenblick, ich wäre zu Hause in
L. A. und hätte an nichts anderes zu denken als an eine neue Frisur .«
    »Seien Sie doch nicht so
niedergeschlagen .« Er drückte mir zart die Hand.
»Solche Sachen passieren nun mal, meine liebe Mavis. Nur die Ohren steifhalten
und so weiter, Sie wissen doch ?«
    Der Ober servierte, Peter Brook
hob sein Glas und sah mich mit seinen lebhaften blauen Augen ganz durchdringend
an.
    »Trinken wir auf uns, Mavis«,
sagte er leise. »Ich habe so eine Ahnung, als sollten wir beide große Dinge
zusammen erleben — Sie und ich .«
    »Was denn für Dinge ?« erkundigte ich mich vorsichtig.
    »Wer weiß ?« Er zuckte elegant die Schultern. »Es ist nur so ein Gefühl, das ich habe; aber
derlei Gefühle haben mich noch nie getrogen .«
    »Ich glaube, dann werden Sie
schnell mal einen Abstecher in die Staaten machen müssen«, sagte ich. »Dorthin
fliege ich nämlich gleich morgen früh .«
    »Ausgeschlossen«, schnauzte er.
»Sie können doch jetzt nicht so mir nichts, dir nichts aussteigen. Denken Sie
an Jordan, er würde es Ihnen nie verzeihen .«
    »Um ihn tut es mir leid«, sagte
ich ernst, »aber das Risiko mit seiner Verzeihung muß ich eingehen. Ich passe .«
    Er nippte ein paar Sekunden
nachdenklich an seinem Glas, und nun verriet sein Lächeln klar das Raubtier.
»Ich, hm, lege diese Last nur ungern auf Ihre zarten Schultern, meine Teure,
aber ich brauche in dieser Angelegenheit nun einmal dringend Ihre Hilfe. Wenn
Sie also nicht in Rom bleiben und mir helfen wollen, werde ich mich sogleich
zum Telefon begeben und die Polizei anrufen, natürlich anonym. Ich werde ihnen
sagen, Sie seien in den Mord an Jordan verwickelt, und wo man Sie findet. Ich
bezweifle nicht, daß Sie Ihre Unschuld beweisen werden, aber bis dies geschehen
ist, wird man nicht erlauben, daß Sie Rom verlassen. Mit ein bißchen Glück kann
das nicht länger als einen Monat dauern, meinen Sie nicht auch ?«
    »Oh, Sie — Sie...« Ich fand
einfach nicht die passenden Worte.
    »Glauben Sie mir«, sprach er
sanft, »ich würde Ihnen nicht drohen, wenn ich nicht so sehr auf Ihre Hilfe
angewiesen wäre. Sehen Sie, es geht dabei nicht nur um ein Menschenleben. Wenn
meine Mission mißlingt und er stirbt, dann wird dies
meinem Land großen Schaden zufügen .«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon
Sie reden«, knirschte ich, »und wie kann ich Ihnen denn überhaupt helfen ?«
    »Ich habe darüber nachgedacht«,
sagte er. »Sie könnten von unschätzbarem Wert sein. Seine Hoheit liebt
Blondinen .«
    Ich gaffte ihn einen Augenblick
an. »Das hat Tino auch gesagt .«
    »Was?« Seine Augen sprühten
Blitze. »Wann?«
    »Als ich mit diesem komischen
Teleskop gehorcht habe«, sagte ich.
    »Erzählen Sie mir, was Sie
gehört haben — jedes Wort !«
    Also wiederholte ich die
Unterhaltung zwischen Tino und Marty, so gut ich sie in Erinnerung hatte, und
Peter Brook lauschte mit einer Art leidenschaftlicher Konzentration, die direkt
schmeichelhaft gewesen wäre, hätte sie mir und nicht meinen Worten gegolten.
    »Großartig«, sagte er, als ich
geendet hatte. »Das war das Beste, was Sie je in Ihrem Leben an Horchen
geleistet haben, Mavis .«
    »Wirklich?«
    Der

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