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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Ober erschien mit der
Speisekarte. Peter Brook verscheuchte ihn mit einem lässigen Wink, dann entnahm
er seinem Platinetui eine von diesen schwarzen Zigaretten und ließ das goldene
Feuerzeug aufflammen.
    »Seine Hoheit, Prinz Haroun el-Zamen «, sagte er leise.
»Sein Land ist klein und öd, völlig wertlos — bis auf eins: Es schwimmt auf
Erdöl .«
    »Sie meinen, es ist eine Insel ?«
    Aus irgendeinem Grund brachte
ihn der Zigarettenrauch zum Husten. »Das Öl ist auf Grund eines Abkommens mit
meiner Regierung englisches Öl. Daher sind er und sein Land für uns so überaus
wichtig. Einmal im Jahr verläßt er sein Land — und seine Frauen — und leistet
sich einen diskreten Urlaub. Absolut inkognito natürlich. Und in diesem Jahr
kommt er nach Rom. Es gibt andere Interessenten, die nach Kontrolle über das Öl
streben, aber Haroun wurde in England erzogen und hat
starke Bindungen nach dort, deshalb können sie bei ihm nicht landen. Daher...«
Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Daher wollen sie während seines
Aufenthalts hier ein Attentat auf ihn verüben .«
    »Wer — sie ?« entfuhr es mir.
    »Eurospan.« Er lachte grimmig.
»Eine professionelle Bande, die sich auf politische Attentate spezialisiert
hat. Wenn der Preis stimmt, gerantieren diese Leute
Erfolg in jedem Fall, überall in Europa. Ihre Bekannten Tino und Marty arbeiten
für sie, aber nur als Laufburschen, denke ich .«
    »Aber wenn Sie doch die
italienische Polizei unterrichteten, könnte das Attentat noch verhütet werden ?« wandte ich ein.
    »So einfach ist das nicht,
Mavis .« Er blies mir eine dicke Wolke Rauch über den
Kopf. »Erstens einmal ist Haroun für sie nicht so
bedeutend wie für uns. Zweitens kommt er privat und unter falschem Namen her,
und wenn die Diskretion verletzt wird, ist er äußerst beleidigt. Deshalb wird
die italienische Polizei nur einschreiten, wenn ihr schlüssige Beweise über die
Absichten von Eurospan vorliegen .« Er seufzte. »Wenn
ich diese Beweise hätte, wäre alles anders. Aber ich besitze sie nicht .«
    »Sie könnten ihnen doch von
Tino und Marty berichten«, schlug ich vor.
    »Die bereits verschwunden sind,
so daß wir nicht einmal wissen, wo sie stecken. Nein!« Er schüttelte
entschlossen den Kopf. »Ich fürchte, wir müssen diesen Strauß noch ein Weilchen
allein ausfechten, meine Liebe .«
    »Was wollen Sie damit sagen —
wir ?«
    »Sie erinnern sich doch an die
Alternative ?« Das Raubtierlächeln erschien wieder.
»Wenn ich schon zum Mittel der Erpressung greifen muß, dann erpresse ich am
liebsten so eine wunderschöne Blondine wie Sie, Mavis. Sozusagen als Salz an
der Suppe.«
    »Und da habe ich geglaubt«,
sagte ich erbittert, »mein einziges Problem in Rom seien diese Kerle, die einen
zwicken .«
    Er streichelte erneut meine
Hand. »Ich meine, es ist an der Zeit, daß wir uns etwas gönnen. Erlauben Sie
mir, zu bestellen ?«
    »Warum auch nicht?« Ich starrte
ihn an. »Sie geben hier ja ohnehin den Ton an .«
    Peter schnalzte mit den
Fingern, und der Kellner tauchte wieder mit der Speisekarte auf. So, wie Peter
sie studierte, hätte man meinen können, sie enthalte das aufklappbare
Mittelblatt von Playboy. Endlich sah er den Kellner an, mit einem fast
verträumten Ausdruck in den blauen Augen, und sagte: »Das Einfachste ist das
Beste, möchte ich meinen .«
    »Das Einfachste?« Der Ober
zuckte die Schultern, leckte die Spitze seines Bleistifts und schrieb.
»Zweimal, Signor?«
    »Tölpel !« schnarrte Peter. »Ich will sagen, ich möchte ein einfaches Mahl. Pasta linguini , denke ich, mit einer Marinarasauce .
Danach Zuppa Inglese .« Er
schloß einen Moment die Augen. »Eine eiskalte Flasche von dem ganz schlechten
weißen Chianti — wenn ein paar Tropfen Löcher in die Tischdecke brennen, ist es
der richtige. Und zum Dessert einen Rosé.«
    Nach diesem Aufwand erwartete
ich, das Essen würde himmlisch werden, wie Nektar und Ambrosia und so. Aber
alles, was man uns hinstellte, war ein Teller voll Spaghetti mit Sardellensoße
drüber und eine Flasche, deren Inhalt wie tiefgekühlter Essig schmeckte.
Immerhin ließ sich wenigstens das Dessert genießen, eine Art lockerer Kuchen,
mit einer Schicht Eierrahm mit Rum drin und das Ganze mit Schlagsahne
überzogen. Ich vertilgte zwei große Portionen, und es war mir egal, wenn ich
deswegen am nächsten Morgen D-Cups kaufen mußte, denn es schmeckte einfach
herrlich. Der Rosé war auch ganz gut, und als wir mit dem Essen fertig

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