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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aber sie war nicht drin. Bis zum heutigen Tage hat sie seither
kein Mensch mehr gesehen. Ihr Gemahl war sehr außer sich .« Das leere Glas war plötzlich wieder in seiner Hand, während er über meine
Schulter blickte. »Ah! Ich sehe, die ehrenwerte Miss Waring hat soeben den
ersten ihrer zwei Martinis bekommen, und der Butler kommt in unsere Nähe.
Entschuldigen Sie mich .«
    Er watschelte auf seinen
Plattfüßen an mir vorüber, und ich war allein, freilich nicht lange. Ein paar
Sekunden später tippte mir wer auf die Schulter, und als ich mich umdrehte,
bekam ich einen ganz schönen Schreck, denn da stand er in Lebenskleinheit vor
mir und grinste mich an. Ich wäre glatt in Ohnmacht gefallen, hätte ich den Martini nicht in der Hand gehabt. Wie der kleine Dicke
mit dem zerzausten Blondhaar die Frechheit aufbrachte, mir am hellen Tage unter
die Augen zu kommen, das erfuhr ich nie. Aber da stand er, seine kalten blauen
Augen musterten mich sehr gründlich, und das ungemütliche Lächeln blieb in
seinem Gesicht.
    »Die Welt ist klein, mein
Kind«, sprach er mit seiner leisen schnurrenden Stimme, die es mir wieder
eiskalt hinten hinunterlaufen ließ. »Halten Sie immer noch Ausschau nach der
nassen Halskette ?«
    »Wenn Sie nicht auf der Stelle
machen, daß Sie hinauskommen...« Ich schluckte heftig. »Dann rufe ich die
Polizei !«
    »Sie belieben wohl zu scherzen .« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Ich bin zu dieser Party
eingeladen .«
    »Ich sehe, ihr kennt euch ja
schon .« Die Contessa erschien wieder, doch ohne Peter.
»Das ist aber nett .«
    »Wir haben nur ein paar Worte
gewechselt«, sagte der kleine Dicke. »Würden Sie uns bekannt machen, Carla ?«
    »Aber gern. Dies ist Mavis
Seidlitz .« Sie legte mir die Hand auf den Arm. »Mavis,
dies ist Martin Goodman, ein ausgebürgerter Landsmann von Ihnen und ein sehr
talentierter Künstler. Ich freue mich, daß ihr euch nun kennt, denn ich möchte,
daß ihr Freunde werdet. Mavis, meine Liebe...« Ihr Griff an meinem Arm
verstärkte sich. »Peter hat mir erzählt, welch faszinierende Persönlichkeit Sie
sind, und ich bestehe darauf, daß Sie einen Teil Ihrer Ferien in meiner Villa
auf Capri verbringen. Wir fahren morgen hin, und Sie müssen unbedingt
mitkommen. Eine Absage nehme ich ganz einfach nicht an .«
    »Na ja«, meinte ich zweifelnd.
»Ich bin mir nicht ganz klar...«
    »Natürlich kommen Sie mit!
Peter bringt Sie hin. Sie brauchen keine große Garderobe mitnehmen, ein Bikini
genügt — und etwas Bequemes für abends. Es wird bestimmt eine wundervolle
Woche, wir haben nur ein paar auserwählte Gäste, alles so liebe nette Menschen!
Mr. Amalfi ist dabei, auch Pamela Waring. Martin kommt natürlich auch mit, und
ein paar andere, die Sie noch nicht kennen. Außerdem...«, sie lächelte
geheimnisvoll, »ein ganz spezieller Gast, dessen Namen ich im Augenblick noch
nicht erwähnen darf .«
    »Tja«, sagte ich, immer noch
von Zweifeln geplagt, »ich...«
    »Wunderbar!« Sie schüttelte
meinen Arm abschließend und heftig, dann ließ sie ihn los. »Dann ist ja alles
klar. So, jetzt muß ich sehen, daß ich noch ein bißchen herumkomme und einige
weniger erfreuliche Gäste vergraule .«
    Ich sah den elegant
schwingenden grünen Rundungen trübsinnig nach und sagte mir, sie seien so wie
die ganze Contessa — platzten fast vor Selbstüberheblichkeit.
    »Waren Sie schon auf Capri,
Mavis ?« fragte der kleine Dicke mit sanfter Stimme.
    »Nein, noch nie«, erwiderte ich
wahrheitsgemäß.
    »Sie müssen sich die Blaue
Grotte anschauen .« Er lächelte verschlagen. »Das wäre
eine einmalige Gruft für jeden, der unglücklicherweise dort zu Tode käme .« Dann wandte er sich um und schritt rasch davon, und ich
kam mir vor wie eine Qualle, auf die gerade jemand getreten ist.
    Ich sah mich verzweifelt nach
Peter um, aber ich konnte nirgends ein Zipfelchen von ihm entdecken. Dann
marschierte die ehrenwerte Pamela Waring auf mich los, die Hand fest um ihr
Glas geschlossen.
    »Sie trinken ja gar nichts,
Miss... ?« sagte sie vorwurfsvoll. »Diese Martinis sind
Extraklasse. Ich habe mir soeben einen weiteren genehmigt .«
    »Schwimmen Sie gern ?« fragte ich sie.
    »Baden, meinen Sie ?« Sie runzelte die Stirn, dann schüttelte sie den Kopf.
»Nein. Ganz gräßliche Beschäftigung für ein Mädchen, wirklich. Es ist im Grunde
genommen unanständig, wenn man seinen alten Körper nahezu nackend so
herumtreiben läßt, das sage ich immer! Es war der Anfang vom Ende, als man

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