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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hoffen, Ihrer
Schönheit etwas Gleichwertiges zur Seite zu stellen .«
    »Danke schön, Mr. Amalfi .« Ich erwiderte sein Lächeln. »Ist es eine echte, oder
haben Sie mich nur hypnotisiert, damit ich sie für echt ansehe ?«
    »Sie ist echt .« Er drückte mir die Blüte in die Hand. »Menschen, die ich mag, hypnotisiere ich
nie — nur solche, die ich nicht leiden kann .«
    »Wie Miss Waring ?« fragte ich.
    Er nickte. »Sie ist auch nicht
das, was sie zu sein scheint .« Einen Augenblick dachte
ich, er wolle mehr über sie sagen, und ich brannte geradezu darauf, aber er
schien es sich anders überlegt zu haben. » Heute abend wird man sich nur häuslich einrichten; ein
bißchen zuviel trinken und dann schlafen gehen. Aber von morgen an werden diese
Leute anfangen, sich auf ihre ausgefallene Art zu vergnügen. Sie müssen sehr
vorsichtig sein und auf sich achtgeben, Miss Seidlitz. Wenn Sie Hilfe brauchen,
ich stehe zu Ihren Diensten .« Er verbeugte sich
nochmals, dann schritt er davon, und ich blieb mit einer unangenehmen Leere im
Magen zurück.
    Anscheinend trank alles eine
beachtliche Menge Martinis, ehe wir uns schließlich um halb zehn zum Dinner
niederließen. Das Essen war fabelhaft, und zu jedem Gang schien es einen
anderen Wein zu geben. Die Contessa saß am einen Kopf des Tisches, Jackie
Kruger am anderen. Ich saß in der Mitte der einen Seite, zwischen Peter und
Marty, mir gegenüber thronte die ehrenwerte Pamela, zwischen Harry — der neben
der Contessa saß — und Mr. Amalfi. An der Unterhaltung konnte ich mich kaum
beteiligen, denn sie redeten ständig von Leuten, die sie alle gut kannten und
von denen ich noch nie gehört hatte. Als der Kaffee serviert wurde, schienen so
ziemlich alle einen sitzen zu haben — außer Mr. Amalfi und mir. Dann hieb die
Contessa plötzlich mit der Faust auf den Tisch und schrie: »Seid mal alle ruhig !« Sie wartete, bis das Geschwatze verebbte, dann lächelte sie in die Runde.
    »Harry hat eine glänzende Idee
für morgen abend . Wir werden
ein Kostümfest veranstalten, er betitelt es >Die Nacht des Tiberius !< Ist das nicht wundervoll?«
    »Hört sich toll an«, sagte
Jackie Kruger enthusiastisch, dann verzog sie den Mund. »Aber wo nehme ich ein
Kostüm her ?«
    »Darüber brauchen Sie sich
keine Gedanken zu machen, meine Liebe«, erklärte ihr die Contessa. »Der liebe
Harry hat an alles gedacht. Er hat in Rom jede Menge Kostüme anfertigen lassen
und mitgebracht. Er wird also auch jedem seine Rolle zuteilen und euch morgen
die Kostüme in eure Zimmer bringen lassen .«
    »Ich muß schon sagen !« Die ehrenwerte Pamela sah zum erstenmal, seit ich sie
kannte, richtig lebendig aus. »Das gefällt mir. Der alten Villa ein bißchen
Leben einhauchen, was ?«
    Ich stieß Peter mit dem
Ellbogen an und flüsterte: »Tiberius ?«
    »Ein römischer Kaiser, der sich
während seiner letzten neun Lebensjahre nach Capri zurückgezogen hatte«, sagte
Peter. »Er ließ auf der Insel zwölf Villen bauen, jede davon einem anderen
römischen Gott geweiht, und von seinen Orgien erzählt man sich hier heute noch.
Die Leute sagen, er hielt stets eine Kollektion der schönsten Jungfrauen und
Jünglinge in der Blauen Grotte gefangen, damit sie jederzeit greifbar waren,
wenn sie für seine Feste gebraucht wurden.« Er kicherte. »Ein Glanzlicht der
Geschichte, dieser Tiberius.«
    »Natürlich ist das alles barer
Unsinn«, verkündete die tiefe Stimme der ehrenwerten Pamela. »Wahrscheinlich
für die Touristen erfunden, versteht ihr? Als Tiberius hierherkam, war er
siebzig. Die einzigen Orgien, an denen er je teilnahm, waren wohl die Kuren,
mit denen die Bauern hier seiner Gicht zuleibe gingen .«
    »Pamela«, schmollte Jackie,
»nun verderben Sie uns nicht den Spaß. Ich stelle mir Tiberius lieber als eine
Art Ungeheuer vor, der Leute nur so aus Jux dreihundert Meter tief die Felsen
hinabwerfen ließ und jede Jungfer notzüchtigte, die ihm in die Finger geriet —
nur um für seine Orgien in Form zu bleiben.«
    »Was für ein abscheulich
vulgärer Gedanke.« Die ehrenwerte Pamela preßte die Lippen aufeinander.
    »Sie brauchen keine Angst zu
haben«, sprach Marty sanft, »Sie wären absolut sicher gewesen .«
    »Jedenfalls«, sagte Harry, »da
es nun mal meine Idee ist und ich auch für die Kostüme sorge, muß ich darauf
bestehen, als Tiberius zu erscheinen .« Er verdrehte
die Augen lüstern in Richtung der ehrenwerten Pamela. »Ich bin längst noch
keine Siebzig, und aus meiner

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