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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schulter. »Kopf hoch,
Mädchen. Nichts auf der Welt ist so schlimm, wie’s aussieht .« Damit marschierte er in die Villa zurück.
    Ich ging in mein Zimmer und zog
für die Nacht ein blaßblaues Babydoll an. Dann nahm ich vor dem Spiegel Platz, wischte Lippenstift und Lidschatten ab
und fing an, mir die Haare zu bürsten. Ich war beim 87. Strich, da pochte es
behutsam an die Tür. Das mußte man dem alten Europa lassen, dachte ich
ingrimmig, langweilig war’s hier keine Minute: Wenn ein Mädchen schlafen ging,
gleich wollte die Hälfte der männlichen Bevölkerung mit von der Partie sein.
Ich trat also zur Tür und rief hinaus: »Wer ist denn da ?«
    »Goodman.« Ich erkannte den
kleinen Strolch an der Stimme. »Lassen Sie mich rein. Ich muß mit Ihnen reden .«
    Ich wollte ihm schon sagen,
meinetwegen solle er vom nächsten Balkon springen, dann fiel mir ein, was Peter
gesagt hatte: Im Augenblick sei der Prinz sicher, weil die Eurospanbrüder
hofften, durch mich an ihn heranzukommen. Folglich mußte ich — um Harrys willen
— Klarheit über ihre Pläne gewinnen. Widerstrebend öffnete ich die Tür, und
Marty wischte so schnell herein, daß ich mich wunderte, wieso er nicht gleich
durchs Schlüsselloch geschlüpft war.
    »Schließen Sie ab«, zischte er.
    Ich tat wie geheißen, dann sah
ich ihn an. »Was wollen Sie ?«
    »Nur ein Schwätzchen halten,
Kleines .« Er grinste wieder so ungemütlich. »Erinnern
Sie sich, was ich der Kruger über meine Malerei erzählt habe? Na, dabei dachte
ich an Sie. Wenn Sie mal Streit mit mir anfangen wollen, mein Kind, dann
erinnern Sie sich daran .«
    »Wer will denn streiten ?« fragte ich heiser.
    »So ist es recht. Seien Sie
vernünftig, dann können Sie vielleicht auch Ihren nächsten Geburtstag feiern .« Er strich sich ein Bündel Haare aus den Augen. »Seine
Hoheit ist offensichtlich messerscharf auf Sie. Das ist prima, mein Kind. Sie
sorgen also dafür, daß dies so bleibt, ja ?«
    »Ganz, wie Sie wollen .« Ich zuckte die Schultern.
    »Diese Tiberius-Schau morgen abend «, sagte er langsam,
»man braucht kein Genie zu sein, um zu durchschauen, was er im Sinn hat. Er
wird den Kaiser spielen, und Sie werden die erste Jungfer sein, die er
vernaschen will .«
    »Ich werde dafür sorgen, daß
er’s sich anders überlegt«, sagte ich schnippisch.
    Er schüttelte den Kopf. »Sie
werden ihm sagen, Sie seien zwar durchaus nicht dagegen, aber erst dann, wenn
dieser Gorilla Ali Baba nicht mehr dabei sei; denn allein schon vor seinem
Anblick fürchteten Sie sich zu Tode. Aber wenn er seinen Leibwächter
wegschicke, dann...«
    »Und wenn er nicht darauf
eingeht?«
    »Das liegt doch nur an Ihnen.
Sie sind eine Frau und besitzen so ziemlich alles, was eine Frau jemals ins
Feld führen kann. Wenden Sie’s richtig an .«
    »Also gut«, sagte ich nervös.
»Und weiter?«
    »Sie bringen ihn hierher. Wenn
Sie morgen abend zum Fest
runtergehen, dann ziehen Sie die Vorhänge an den Fenstern zum Balkon zu, aber
die Fenster lassen Sie auf. Das ist wichtig. Dann, wenn Sie ihn hergelotst
haben, verlassen Sie mit ’ner Ausrede das Zimmer; und damit meine ich nicht,
Sie sollten ins Bad verschwinden. Sagen Sie, Sie hätten Ihr Täschchen unten
liegengelassen oder so etwas. Auf jeden Fall sehen Sie zu, daß Sie
verschwinden, und kommen Sie so bald nicht zurück. Gehen Sie runter und bleiben
Sie bei dem, was dann noch von der Party übrig ist. Und sorgen Sie dafür, daß
während der ganzen Zeit jemand bei Ihnen ist .«
    »Was passiert mit Seiner Hoheit ?« flüsterte ich.
    Das eklige Grinsen erschien
wieder in seinem Gesicht. »Aber gar nichts, Mädchen. Das Ganze ist nur ein
Mordsstreich, weiter nichts. Sie brauchen sich keinerlei Sorgen zu machen .« Das Grinsen verschwand im Handumdrehen. »Das heißt«,
sagte er langsam, »solange Sie das tun, was ich Ihnen sage .«
    »Schon gut.« Ich fuhr mir über
die Lippen, weil ich plötzlich so einen trockenen Mund hatte. »Ich tu’s ja,
Marty .«
    »Sehr schön.« Er ging rückwärts
zur Tür, dort blieb er einen Augenblick stehen. »Noch eins: Versuchen Sie,
morgen tagsüber nicht in seine Nähe zu kommen. Je erpichter er morgen abend auf Sie ist, desto
leichter haben Sie’s. Gehen Sie meinetwegen baden oder so .«
    »Ich dachte schon daran«, sagte
ich.
    »Sie werden direkt gescheit .« Er nickte beifällig. »Und wie ich immer zu sagen pflege:
die Gescheiten überleben .« Danach öffnete er die Tür,
huschte hinaus und schloß sie behutsam

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