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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinter sich.
    Ich ging zum Spiegel zurück und
nahm die Haarbürste wieder zur Hand, aber ich war beim 88. Strich nicht so
recht bei der Sache. »Mavis Seidlitz«, sprach ich zu meinem nervös wirkenden
Spiegelbild, »worauf hast du dich da bloß eingelassen ?« Na, die dumme Gans im Spiegel hatte natürlich nicht den Grips für eine Antwort,
daher mußte ich mir die Frage selber beantworten. »In eine Verschwörung zum
Mord, das ist es«, sagte ich bekümmert. »Und dieser widerliche kleine
Attentäter benutzt dich als Köder, aber wenn du nicht mitspielst, dann hast du
am Ende ein Messer im Herzen, und der Verrückte malt postum ein Porträt von dir .« Aber dann fiel mir Peter Brook ein, und ein wohlig warmes
Gefühl durchströmte mich. Warum nur hatte ich nicht schon früher an ihn
gedacht? Ich brauchte ihm ja nur von Martys Plan zu berichten, und Peter würde
die Ausführung verhindern. Es sei denn — die Panik kehrte rasch zurück —, wenn
Peter recht behielt, was würde Martys Komplize unternehmen, während Peter
versuchte, den Mord zu verhindern? Wahrscheinlich Peter von seinem
Antimordversuch abzuhalten versuchen, das war’s! Also war das Ganze doch nicht
so leicht, wie ich gehofft hatte. Wenn Peter mit seinem Verdacht gegen Mr.
Amalfi richtig lag, dann konnte ich ja vielleicht etwas von meiner waffenlosen
Selbstverteidigung gegen diesen Herrn anwenden. Mir war ein bißchen wohler bei
dem Gedanken, denn Mr. Amalfi sah nicht gerade wie die personifizierte
Körperertüchtigung aus. Mehr wie ein Bild aus der Anzeige eines
Schlankheitsinstituts, mit der Unterzeile »Vorher«.
    Möglicherweise wäre ich die
ganze Nacht vor dem Spiegel sitzen geblieben und hätte mich mit mir
unterhalten, aber da klopfte es wieder. Ich sagte mir, das müsse entweder Marty
sein, der mir noch so ein paar fröhliche Gute-Nacht-Geschichten zu erzählen
hatte, oder aber Peter, der hören wollte, ob Marty hiergewesen sei. Jedenfalls blieb mir keine andere Wahl, als aufzumachen, also tat ich das.
Und das war bis dahin mein schwerster Fehler überhaupt! Der Türrahmen schien zu
schrumpfen, bis er zu klein für den Riesen darin war, und ehe ich noch schreien
konnte, legte sich auch schon eine gigantische Hand auf meinen Mund.
    »Komm«, sprach der Alptraum aus
den Arabischen Nächten mit einer ulkigen Fistelstimme. »Mein Meister verlangt
nach dir .«
    Im nächsten Augenblick warf er
mich über die Schulter, als sei ich ein Bündel Schmutzwäsche, und trug mich
davon. Seine andere Hand schloß sich noch immer um meine Lippen, so daß ich
nicht schreien konnte, dafür trat ich aber heftig um mich und trommelte mit
beiden Fäusten auf ihn ein. Was den Nutzeffekt davon anging, so hätte ich mir
die Mühe auch sparen können. Das nächste, was mir bewußt wurde: Er öffnete eine
Tür weiter hinten im Flur, trat ins Zimmer und legte mich auf einen dicken
Teppich — so, als bringe er die Brötchen. Dann ging er wieder hinaus und machte
die Tür zu; ich hörte, wie sich von draußen der Schlüssel im Schloß drehte. Ich
stolperte hoch, und dann spürte ich förmlich, wie mir die Augen vor den Kopf
traten, als sie das Bett erblickten. Es war das riesigste Bett, das ich je im
Leben gesehen hatte. Vier Pfosten trugen einen Baldachin aus schwerem Brokat in
blendenden Farben, und das Bett selber reichte einem fast bis zur Brust, so daß
man eine Leiter brauchte, um hineinzukommen. Und oben mitten drauf auf dem
verdammten Ding thronte wie der Kaiser Tiberius höchstpersönlich — Seine
Hoheit. Er trug eine von diesen Smoking-Jacken aus glänzendem Stoff, einen
Krawattenschal und dunkle Hosen, die — sage und schreibe! — in Reitstiefeln
steckten!
    »Die erste von tausendundeinen
Nächten«, sprach er träumerisch. »Erzähl mir ein Märchen, Scheherazade .«
    »Ein Märchen erzählen ?« Die Wut nahm mir fast den Atem. »Ich werde Sie mit einem
Ihrer eigenen Reitstiefel totprügeln, Sie — Sie falscher Araberfürst! Wie
können Sie’s wagen, mir diesen Fleischberg in mein Zimmer zu schicken und mich
von ihm hierherschleifen lassen, als sei ich eine
Ihrer Sklavinnen oder sonstwas ? Wenn Sie ihm nicht
auf der Stelle befehlen, die Tür aufzuschließen und mich in mein Zimmer
zurückgehen lassen, dann werde ich...«
    »Was werden Sie ?« Seine Stimme klang wie ein Peitschenhieb.
    Er schwang die Beine vom Bett
und rutschte zu Boden, dann kam er gemächlich auf mich zu.
    »Bleiben Sie mir vom Leib«,
warnte ich ihn.
    »Wenn Sie schreien«, sagte

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