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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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er
sanft, »bringt das nur wieder Ali aufs Tapet. Er steht draußen vor der Tür und
ist ein Fachmann, wenn es darum geht, schreiende Frauen zum Schweigen zu
bringen; als Obereunuche in meines Vaters Harem hat er reichlich Erfahrungen
gesammelt. Es gibt da Geschichten — die ich natürlich nicht glaube —, daß
Lieblingsfrauen ihre Reize zu verlieren begannen und mein Vater Ali deshalb
auftrug, sie dauerhaft zum Schweigen zu bringen... Man sollte es nicht für
möglich halten, zu welch raffinierter Grausamkeit solche Pranken imstande sind.
Aber sie sind’s — ich habe sie bei der Arbeit beobachtet .«
    Ich stand nur da, gaffte ihn an
und versuchte mir etwas auszudenken, wie ich aus diesem Schlamassel wieder
herauskommen könnte, in den man mich so unvermittelt hineingeschleppt hatte;
aber mein Verstand wollte einfach nicht funktionieren.
    »Komm !« Er lächelte mich warm an. »Eine Schönheit wie deine sollte nicht von dunklen
Gedanken getrübt werden. Ali hat ein Gutes: Solange er vor meiner Tür Wache
steht, wird uns die ganze Nacht niemand stören .«
    »Es gibt einen Fachausdruck für
das, was Sie tun«, stieß ich hervor.
    »Natürlich gibt es den — Liebe !« Er seufzte leise. »Sich vorzustellen, daß solch eine
einmalige Schönheit mir gehören soll! Ich werde immer tief in deiner Schuld
stehen, Darling !«
    Im nächsten Augenblick packte
er zu und griff nach mir. Als ich mich der veränderten Situation angepaßt
hatte, da war sie schon eine verteufelte: Er hatte mich fest umschlungen, sein
Mund siegelte sich auf meinen fest, und der hübsche kleine Schnurrbart kitzelte
mir die Oberlippe. Ich muß zugeben, daß ich ein Weilchen nur ganz instinktiv
reagierte, denn Harry war schon ein Kerl von einem Kerl, und wenn er einen
küßte, dann Klasse. Aber eine seiner wanderlustigen Hände wanderte zu weit und
brachte mich ruckartig in die Realität zurück. Also riß ich mich von ihm los
und wich geschwind zwei Schritt zurück.
    »Jetzt hören Sie mal«, erklärte
ich ihm. »Lassen Sie einem Mädchen doch wenigstens Zeit zum Überlegen .«
    »Es gibt nichts zu überlegen,
Schönste der Schönen«, flüsterte er. »Es gibt nur Mann und Frau — und
Leidenschaft !« Er streckte eine Hand aus, und
plötzlich erblickte ich die Reihe von Schaltern am Bettpfosten. »Paß auf .«
    Im gleichen Augenblick versank
das Zimmer in völliger Dunkelheit. Unmittelbar darauf war das ganze dämliche
Bett beleuchtet wie eine Achterbahn — und am Ende war’s ja möglicherweise auch
so etwas Ähnliches. Gedämpftes Licht ließ die blaue Seidendecke prächtig
schimmern, und darüber — kaum zu glauben, aber wahr — war aus der Unterseite des
Baldachins ein nächtlicher Himmel geworden, an dem Hunderte von kleinen Sternen
glitzerten.
    »Romantisch, nicht wahr ?« fragte Harry sanft. »Wohin ich auch reise, es reist mit.
Später werde ich dir ein paar seiner dramatischeren Effekte vorführen. Das
langsame, majestätische Rollen der Meereswogen, die rotierenden Spiegel, die
unsere Liebe ins Unendliche vervielfältigen. Die...«
    »Toll«, sagte ich matt. »Aber
im Augenblick wäre mir erst mal ein Glas Wasser lieber .«
    »Ein Glas Wasser!« Er war so
perplex, daß er die Zimmerbeleuchtung wieder einschaltete und mich ängstlich
betrachtete. »Du bist doch nicht krank ?«
    »Nur durstig«, sagte ich.
    »Das haben wir gleich .« Er lächelte wieder. »Ich werde dir einen Liebestrank
brauen, der deinen Durst stillt und gleichzeitig das Feuer auflodern läßt, das
in deinem wundervollen Busen glühen muß — ich weiß es! Schließlich...« Er
marschierte geschäftig auf die Hausbar in der Zimmerecke zu, die groß genug für
ein normales Lokal schien. »...schließlich haben wir’s nicht eilig. Wir haben
ja die ganze Nacht Zeit .«
    Während er mir den Rücken
zukehrte, setzte ich mich ebenfalls hurtig in Bewegung. Meine bloßen Füße
verursachten auf dem dicken Teppich keinerlei Geräusch, und ich langte hinter
ihm an, gerade als er die Bar erreichte. Und dann, mit so einem Gefühl, als sei
ich eine Art weiblicher Spartakus, hieb ich ihm die Handkante ins Genick, wie
man das bei Kaninchen zu tun pflegt. Im nächsten Augenblick landete er auf dem
Teppich und blieb bewußtlos liegen. Es tat mir ja von Herzen leid, daß ich ihn
derart hart hatte anpacken müssen, aber der Preis der Freiheit ist nun mal
Gewalt, sagte ich mir, und wenn ich nicht zugeschlagen hätte, dann wäre mir
wohl auf dieser vermaledeiten Achterbahn ein noch

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