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SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

Titel: SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katalin Sturm
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sehen. Und – ehrlich gesagt – die Wohnung hat auch nicht so ausgesehen, als wenn dort eine Frau leben würde.“
    Fragend schaute Karin den Malermeister an.
    „Na ja, Sie wissen schon, man sieht doch an allem die Hand einer Frau sozusagen. So an der Einrichtung und so. Und an der Gemütlichkeit. Beim Chef ist es so gemütlich wie in ʼner Kühlkammer.“
    Das Bier kam, und alle prosteten Karin zu. Sie nahm einen kräftigen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. Soso, das waren ja interessante Neuigkeiten. Während sie das Bier trank, unterhielten sich die Männer noch mit ihr über die mangelhafte Organisation auf den Baustellen, machten Verbesserungsvorschläge im Hinblick auf die Materialbestellung und -lieferung und äußerten den Wunsch nach einer Kaffeemaschine im Pausenraum.
    Na, das wird ein guter Anlass, mich beim Chef wieder einmal ins rechte Licht zu rücken. Das Bindeglied zwischen Baustelle und Büro, die Kummerkastentante.
    Als Karin Balnack sich verabschiedete, winkten ihr die vier Männer hinterher und wünschten ihr einen guten Heimweg. Der führte Karin noch einmal am Bürogebäude vorbei, obwohl sie eigentlich in eine andere Richtung fahren musste. Im Vorbeifahren sah sie, dass der Audi von Lucas noch auf dem Parkplatz stand. Interessant. Dann handelte es sich wohl doch um einen dienstlichen Termin. Aber warum hatte er dann „Privat“ geschrieben?
    Karin überlegte, ob sie ihm einen Überraschungsbesuch abstatten sollte unter dem Vorwand, dass sie etwas vergessen habe. Nein, das klänge zu konstruiert.
    Während sie das dritte Mal um den Kreisverkehr am Gebäude herumfuhr, sah sie, wie eine blonde Frau aus dem Haupteingang trat und zur Bushaltestelle vor dem Haus schlenderte.
    Langsam bog Karin in die Straße ein, die dort entlangführte, und fuhr im Schritttempo an der Haltestelle vorbei. Verdammt, sah die Frau gut aus! Das Kostüm war eine Augenweide! Und die Pumps! Hatte sie etwa den Chef besucht?
    Heiße Eifersucht wallte in Karin Balnack auf. Mist! Sie musste etwas tun. Wenn sie immer in solchen unweiblichen langen Walleröcken oder in Hosen zur Arbeit ging, war ja klar, dass der Chef in ihr nichts weiter sehen konnte als eine graue Büromaus. Sie musste ihre Reize – die, bei aller Selbstkritik, zweifellos vorhanden waren – zur Schau stellen. Ja, sie würde gleich am nächsten Tag einkaufen fahren. So ein Kostüm musste her, besser noch zwei. Und Schuhe mit hohen Absätzen, egal, wie übel ihre Füße ihr das nehmen würden. Notfalls könnte sie sie ja ausziehen, wenn der Chef nicht im Büro war. Und Heftpflaster für die Blasen gab es ja auch. Und Schminkzeug würde sie sich kaufen. Sie, die seit ihrer frühen Jugend nicht mehr zu Mascara und Lippenstift gegriffen hatte. Vielleicht war das ja ein Fehler gewesen. O ja, sie würde ihm schon zeigen, was für ein Goldstück er da hatte! Wenn er ein richtiger Mann war, musste er darauf anspringen. Schwul konnte er ja nicht sein, sollte diese Frau tatsächlich von ihm gekommen sein. Es sei denn, sie war nur eine Kundin, seine Schwester oder irgend so was, was in schlechten Filmen immer für Verwechslungen und Eifersuchtsszenen sorgte. Aber sie waren nicht in einem Film; das war die Realität, die bittere. Warte nur, Chef, ich werde schon dafür sorgen, dass dir die Augen übergehen!

8. Kapitel:
Pläne
    Er fuhr mit dem Rad am Fluss entlang, der im Licht der untergehenden Sonne glitzerte. Doch Lucas Schönherr hatte keinen Blick für die Schönheiten der Natur. Er wollte sich auspowern. Kräftig traten seine Beine in die Pedale, doch sosehr er seinen Körper auch quälte, er konnte nicht verhindern, dass sein Herz immer nur in einem Rhythmus pumpte: Ka-rin, Ka-rin.
    Der Fick vorhin im Büro hatte seinen Hunger nicht stillen können. Denn es war nicht Hunger nach Sex gewesen, wie er allmählich erkannte. Da war mehr. Er sehnte sich nach etwas, was er bisher erfolgreich aus seinen Zukunftsplänen verdrängt hatte. Er wagte noch nicht, es zu benennen, doch ganz hinten in seinem Hirn schlummerte das Wort dafür: Familie. Er war es endgültig leid, allein durchs Leben zu gehen. Er wollte nach Hause kommen, er wollte nicht, wie jetzt, dass ihn eine kalte und leere Wohnung empfing, sondern der Geruch nach Essen und eine lärmende Kinderschar. Und Karin Balnack, die dann Schönherr heißen würde. Aber wären das auch ihre Visionen und Pläne für die Zukunft? Was wusste er überhaupt von ihr? Wieder überkam ihn das

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