SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele
dir. Und wenn du mal wieder Lust auf ein unverbindliches Abenteuer hast, ich hab dir im Bad meine Nummer aufgeschrieben. Ach ja, wärst du so nett und würdest mir ein Taxi rufen?“
Mit einem Satz war Lucas aus dem Bett. Er schämte sich jetzt fast seiner Nacktheit. Er griff zum Handy, das auf dem Garderobentischchen lag, und bestellte ein Taxi zu seinem Haus. Dann entschuldigte er sich und verschwand im Bad. Auf dem Spiegel war mit Lippenstift eine Telefonnummer notiert. Er würde sie wegwischen, sobald Astrid die Wohnung verlassen hatte. Schnell schlüpfte er in seinen Bademantel und ging zurück ins Schlafzimmer. Astrid wartete bereits im Flur. Er wagte kaum, ihr ins Gesicht zu blicken. Er ahnte, was er dort sehen würde. Leere und Verbitterung. Hätte er sie zum Bleiben überreden sollen? Hatte sie das insgeheim gehofft? Spielte sie ihre Stärke und Selbständigkeit nur, um nicht noch mehr verletzt zu werden? Lucas schob die unangenehmen Gedanken weg. Keiner hatte dem anderen etwas vorgemacht. Beide hatten bekommen, was sie wollten. War das wirklich so?
Es klingelte an der Haustür. Erleichtert umarmte Lucas die blonde Frau. Wortlos. Was hätten sie auch sagen können, was nicht banal, nicht falsch geklungen hätte? Als sie die Tür hinter sich zugezogen hatte, fiel ihm noch ein, dass er ihr das Taxigeld hätte anbieten können. Aber vielleicht hätte sie das in den falschen Hals gekriegt. Nicht auszudenken!
Als Erstes putzte er den Spiegel. Dann zog er die Bettwäsche ab und stopfte sie in die Waschmaschine. Nachdem er das Bett frisch bezogen hatte, duschte er ausgiebig und setzte sich dann mit einem Drink an seinen Schreibtisch.
Zehn Minuten und einen weiteren Drink später konnte er die Augen nicht mehr davor verschließen, dass sich etwas verändert hatte. Er war sich nur noch nicht sicher. Doch er würde es herausfinden. Gleich am Montag würde er in seiner Agentur anrufen, einer Begleitagentur, die ihm schon des Öfteren eine heiße Frau für alle möglichen Spielchen geschickt hatte, und würde diesmal eine Sekretärin buchen. Mit der würde er einige Szenen aus dem Film nachspielen, am Abend, in seinem Büro, und dann würde er wissen, ob ihm dabei diese Karin Balnack immer noch im Kopf und sonst wo herumspukte. Falls ja, habe ich ein Problem , dachte er, bevor er sich endlich in sein frisch bezogenes Bett legte und sofort einschlief.
5. Kapitel:
Büroalltag
Das Wochenende war vorbei. Endlich! Karin Balnack schloss die Bürotür auf. Wie immer war sie die Erste, und sie ging gleich in die Teeküche, um Kaffee zu machen. Der Sonntag hatte sich gezogen wie Kaugummi. Irgendwann war jeder Winkel der Wohnung geputzt, das Pflichttelefonat mit ihrer Mutter erledigt, Wäsche gewaschen und gebügelt, und in ihrem Buch kam sie auch nicht weiter. Irgendwie zog es sich mit uninteressanten Landschaftsbeschreibungen dahin und kam nicht zum Punkt. Wahrscheinlich würde es eines der wenigen Bücher werden, die sie nicht zu Ende las. Vertane Lebenszeit. Karin lachte bitter auf. Lebenszeit? Davon hatte sie wahrlich genug. So viel, dass sie nicht wusste, wie sie sie außerhalb ihrer Arbeit sinnvoll ausfüllen sollte.
Der Film war zwar ganz unterhaltsam gewesen, aber nicht so witzig wie der erste Teil. Viel Klamauk und Lärm, wenig Originalität. Da war die Szene mit der elektrischen Zahnbürste noch eine der besten. Auch Karin hatte darüber gegrübelt, ob Julie alias Marion die Kopulationsgeräusche im Bad mit den Geräuschen ihrer elektrischen Zahnbürste in den richtigen Zusammenhang brachte. Und, falls sie recht hatte mit ihren Überlegungen, in welcher Weise Julies, also Marions, Schwester und deren Freund die Zahnbürste in ihr Liebesspiel einbezogen hatten. Denn auch Karin hatte schon allerhand Dinge als Ersatzpenis verwendet, wenn gerade kein echter zur Hand gewesen war und auch ihr Vibrator nicht – schließlich nahm sie ihn nie mehr in den Urlaub mit, seit er einmal im Koffer losgegangen war und sie an der Kofferkontrolle alles auspacken und den grinsenden Beamten mit hochrotem Kopf ihren Lustspender vorzeigen musste. Aber es mit der Zahnbürste zu versuchen, auf die Idee wäre sie nicht einmal im Traum gekommen. Obwohl – ihre Träume entwickelten in der letzten Zeit ein Eigenleben. Mehr als früher, von Mal zu Mal verrückter und verruchter. Wahrscheinlich würde selbst die Zahnbürste irgendwann darin auftauchen. Es war schon ein paarmal vorgekommen, dass sie aufgewacht war und mit einigem Erstaunen
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